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Alison

Logan macht sein Versprechen wahr und ich bin die letzten Tage nicht allein gewesen. Jason und Logans Männer waren vorgestern an dem Hotel, in dem die Frau wohnen soll, fanden jedoch heraus, dass sie sich seit dem Tag, an dem ich ihr begegnet bin, nicht mehr hat blicken lassen. Sie muss wissen, dass Logan sie aufspüren wird und hat allem Anschein nach das Zimmer extra behalten.

Logan muss immer mal wieder ein paar Stunden im Büro verbringen, da sein Unternehmen sich nicht von allein leiten lässt und kann deshalb nicht immer bei mir sein. Er hat mir schon angeboten ihn zu begleiten, was ich jedoch abgelehnt habe, da ich ihn nur von seiner Arbeit ablenken würde.

Nachdem wir herausgefunden haben, wer die mysteriöse schwarzhaarige Frau ist, habe ich mich für den Rest der Woche für die Uni krankschreiben lassen und bekomme alle Notizen von Lia zugeschickt. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, auch wenn ich ständig bewacht werde. Ich habe das Gefühl ihr zu begegnen, wenn ich in die Uni gehen würde. Logan hat Harry sich zwar in die Uni einschreiben lassen und in meine Kurse eingebracht, damit ich auch da nicht allein sein muss, aber dennoch ist mir das Risiko zu hoch.

Liam wird ebenfalls von zwei seiner Männer bewacht und ich schreibe ab und zu mit ihm um sicher zu gehen, dass es ihm gut geht. Er fühlt sich unter der ständigen Bewachung zwar unwohl, aber ist auch froh drum.

Heute ist Freitag, Sarah und ich sind miteinander verabredet, wir wollen uns schon mal ein wenig nach Brautmodengeschäften umsehen und uns für eines entscheiden, in dem ich mir mein Hochzeitskleid aussuchen würde. Zudem steht heute ein Termin mit dem Wedding Planner an. Er will Sarah als meine Trauzeugin und Brautjungfer kennen lernen und sie in die Planung mit einbeziehen.

Logan muss bis spät abends im Büro bleiben, weshalb ich noch allein in unserer Wohnung bin. Ich habe mich mit einem Saft und einem Buch auf die Terrasse begeben und genieße die letzten spätsommerlichen Sonnenstrahlen auf meiner Haut, während Jason ebenfalls in unserer Wohnung ist und aufpasst, dass sich keiner unbemerkt Zutritt verschafft.

Immer wieder fliegen Vögel an der Terrasse vorbei und singen fröhlich, was mich lächeln lässt. Sie genießen das Wetter, genau wie ich. Dafür, dass sich der Sommer so langsam dem Ende zuneigt, ist es noch relativ warm und es genügt ein T-Shirt anzuziehen.

„Miss, geht es Ihnen gut?" Beth kommt auf die Terrasse und wirft einen Schatten auf mich, während sie mich mustert. Ich sehe zu ihr hoch und halte mir eine Hand über die Augen, um nicht geblendet zu werden. „Beth wie oft denn noch, nenn mich Alison", lache ich. „Aber ja. Mir fehlt es an nichts, danke."

Mit einem freundlichen Lächeln und Nicken verabschiedet sie sich wieder und verschwindet zurück in der Wohnung. Beth ist wirklich zuvorkommend und aufmerksam, denn wenn ich Hunger oder Durst habe steht meist schon etwas fertig auf dem Tresen und wartet darauf verspeist zu werden.

Als ich Sarahs Stimme von drinnen höre stehe ich auf und gehe ebenfalls rein. Ich beobachte sie dabei, wie sie sich ihre Schuhe und die Jacke auszieht, ehe ich zu ihr gehe, um sie zu begrüßen. Mit in die Hüfte gestemmten Händen mustert sie mich. „Alison Claire Matthews, du willst dich doch nicht etwa hier in dieser Festung verschanzen!", sagt sie gespielt böse und ich schaue sie fragend an. Was?

„Nur wegen dieser Bitch brauchst du dich hier nicht einsperren. Jetzt zieh dich an! Wir gehen in die Stadt." Da ich keine Anstalten mache mich zu bewegen klatscht sie in die Hände. „Hopp hopp. Wird's bald?"

Sarah geht daraufhin in Richtung Schlafzimmer und ich folge ihr. Direkt steuert sie auf unser Ankleidezimmer zu und fängt an aus meinen Sachen ein Outfit für mich rauszusuchen. Sie zieht ein rotes schulterfreies Top und eine schwarze Jeans heraus, die sie mir zuwirft. Dazu einen Gucci Gürtel und die passende Handtasche. „Ich kann mir auch selbst etwas raussuchen", brumme ich genervt und betrachte das von ihr ausgewählte Outfit in meinen Händen. Sie grinst mich bloß zuckersüß an. „Ich weiß, aber so gehts schneller. Los mach schon." Wieder stresst sie mich und ich gebe mich schließlich geschlagen. Ich ziehe die Jeans, das Top und den Gürtel an, suche mir jedoch meine Schuhe selbst raus und entscheide mich für schwarze Pumps.

Als ich den Eingangsbereich betrete hallt das Geräusch meiner Schuhe in der Stille des riesigen Raumes wider. Sarah sitzt auf der Couch und tippt lächelnd auf ihrem Handy herum. Sie schreibt bestimmt mit Zayn.

„Können wir?", frage nun ich sie ungeduldig und grinse frech. Sie schaut mich an, nickt und steht daraufhin auf, um zum Aufzug zu gehen. Ich gehe noch kurz zu Jason und teile ihm mit, dass wir in die Stadt fahren. „Ok, wen nimmt ihr mit?", fragt er mich daraufhin und ich verdrehe die Augen. „Jason, wir gehen in Brautmodeläden, ich glaube dort brauchen wir keinen der Männer." Jason jedoch lässt nicht locker, weshalb er eine der Frauen, die in Logans Diensten stehen, beauftragt am Brautmodeladen auf uns zu treffen.

Ich akzeptiere diese Entscheidung und gehe zurück zu Sarah. Sie hält mir meinen Autoschlüssel wedelnd vor die Nase und streckt mir frech die Zunge raus, als ich ihn nehmen will und sie ihn weg zieht. „Darf ich fahren? Bitteeeeeee", quengelt sie wie ein kleines Kind. Ich muss lachen, sie liebt meinen Audi und will immer damit fahren, obwohl so viele Autos unten stehen. Ich erlaube es ihr schließlich ohne zu zögern und wir fahren gemeinsam runter in die Tiefgarage.

Die ganze Fahrt über liegt ein Lächeln auf Sarahs Lippen und sie hat sichtlich Spaß mein Auto zu fahren. Nach gut 20 Minuten kommen wir an dem Brautmodeladen an. Logans Angestellte wartet bereits auf uns und ich erkenne sie an ihrem unfreundlichen Blick. Sie ist mir auf Logans Anwesen in den Bergen schon mit ihrem bösen Blick aufgefallen. Eine Stimmungskillerin schlechthin.

„Oh wow. Hat sie etwa einen Stock im Arsch oder warum guckt sie so?", flüstert Sarah mir zu. Ich muss kichern und wir werden böse, jedoch schweigend von der Frau angeschaut, was mich darauf schließen lässt, dass sie anscheinend kein Vampir mit Supergehör ist. Sonst wäre Sarah sehr wahrscheinlich ihre Halsschlagader los.

Zu dritt betreten wir den Brautmodeladen und werden von einer freundlichen Fachverkäuferin mit einem spanischen oder mexikanischen Akzent begrüßt. „Miss, ich freue mich Sie hier begrüßen zu dürfen. Es ist eine Ehre die baldige Misses Black für ihren großen Tag einkleiden zu dürfen", sagt sie. Sie rollt das R sehr stark, was sich nicht schlecht anhört, aber auch nicht wirklich gut. Es hört sich so gezwungen an.

Ich nicke und reiche ihr zur Begrüßung die Hand. „Ich freue mich auch. Darf ich mich einfach umsehen?"

Sie erlaubt es uns, gibt uns zuvor jedoch ein paar Handschuhe und lässt uns dann in Ruhe. Sarah und ich schauen uns eine Weile um, wobei ich feststelle, dass mir fast jedes Kleid sehr gut gefällt, was die Auswahl eines Einzigen definitiv nicht gerade erleichtert. Nach gut zwei Stunden gehe ich zu der Verkäuferin zurück und mache einen Termin zur Anprobe in genau einer Woche um elf Uhr morgens aus und nun steht es fest. Bald werde ich mein Hochzeitskleid das erste Mal sehen und tragen.

Nachdem wir den Laden verlassen haben entscheiden wir uns dafür noch etwas zum Strand runter zu fahren und spazieren zu gehen. Die Sonne scheint noch sehr stark und wirft eine angenehme Wärme auf uns herab.

„Soll ich euch beiden ein Eis von da drüben mit bringen?", frage ich Sarah und die Security Frau, während ich auf den Eisstand deute. Sarah nickt und die Andere lehnt höflich ab. Ich gehe zu dem Stand und stelle mich in eine der zwei langen Schlangen an in der Hoffnung schnell dran zu kommen, da es doch unerträglich heiß ist solange in der prallen Sonne zu stehen. Zu meinem Glück löst sich die Schlange vor mir tatsächlich schnell auf und ich kann unser Eis bestellen. „Einmal Vanille und einmal Erdbeere bitte", bestelle ich bei dem Eisverkäufer. Er nickt freundlich und schnappt sich zwei Waffeln. Ich schaue ihm dabei zu wie er anfängt das Eis zu servieren, als ich von der Seite angequatscht werde.

„Hallo Alison."

Ich drehe meinen Kopf zur Seite und sehe in zwei dunkle Augen, die mich aus einem Gesicht, welches von langen schwarzen Haaren umrahmt wird, anschauen. Da ist sie. Sie steht vor mir. „M... M... Mia", stottere ich.


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