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Alison

Nach einer langen Nacht in der Logan wirklich unersättlich war, bin ich heute Morgen länger liegen geblieben und habe die Morgensonne, die durchs Fenster schien, genossen. Nachdem ich es dann schließlich geschafft habe aus dem Bett zu kommen und mich anzuziehen, habe ich Logan den ganzen Tag mit seiner Arbeit geholfen. Mittlerweile ist es bereits später Abend und ich habe ihn allein gelassen, nur um uns etwas zu essen zu holen, da für Logan kein Ende in Sicht ist. Allgemein ist für ihn heute ein sehr vollgepackter Tag, da den ganzen Tag einige seiner Männer bei uns waren um mit Jason und zwischendurch auch mit ihm über Angelegenheiten der Mafia zu sprechen. Von daher ist auch unsere Küche ziemlich geplündert, da es viele hungrige Männer zu versorgen galt, doch zu unserem Glück finde ich noch ein paar Brote und mache für Logan und mich Sandwiches. Sobald ich fertig bin bringe ich sie zu Logan ins Büro und platziere den Teller unmittelbar neben Logan, als stumme Aufforderung, dass er etwas essen soll. Er lächelt. „Danke Baby."

Ich nicke kurz zur Antwort, ehe ich spüre, wie sich ein Gähnen seinen Weg empor kämpft und ich mir die Hand vor den Mund halte. „Ich setze mich ins Wohnzimmer aufs Sofa und ruhe mich was aus. Wenn du fertig bist, kommst du dann nach?", frage ich ihn daraufhin. Er nickt, woraufhin ich mich umdrehe und wie angekündigt in Richtung Wohnzimmer gehe, wo ich mich auf dem Sofa niederlasse und die Augen eine Weile schließe.

Nach einer Weile vernehme ich aus dem Flur Geräusche, die zuvor nicht da waren, weshalb ich schließlich von der Couch aufstehe und in Richtung Aufzug laufe. Ryan, Henry und Dajana stehen dort, was mich überrascht, da ich nicht mit einer so frühen Rückkehr gerechnet hatte. Aber allem Anschein nach haben Henry und Dajana ihre Angelegenheiten in Salem bereits geklärt. Doch Ryan rümpft die Nase und flucht. „Scheiße, ihr stinkt, wo wart ihr denn bitte?!"

Ich verdrehe die Augen, da ich es nicht so sehr wahrnehme wie er, aber durchaus riechen kann. „Schon ok, ich kümmere mich um die beiden, Ryan. Sag Logan bitte bescheid, dass sie wieder da sind." Meine Aufforderung veranlasst Ryan dazu zu nicken und sich von uns abzuwenden, woraufhin mich Henry entschuldigend ansieht.

Jedoch gehe ich nicht darauf ein, sondern frage sofort „Ist alles ok? Ihr seht schrecklich aus Henry." Der Anblick, der sich mir bietet, ist definitiv nicht der Schönste. Sie beide sehen völlig Müde aus und überall findet man Blut an ihren Klamotten und in ihren Haaren.

„War etwas anstrengender als gedacht. Ich glaube ich muss mit deinem Mann mal wieder trainieren", antwortet Henry mir und versucht das Ganze aufzulockern, jedoch gibt es für mich in dieser Situation nichts zu scherzen.

„Dajana komm, ich helfe dir mit dem Trenchcoat. Logan müsste jeden Moment kommen, Henry", biete ich ihr an und halte ihr meine Hand hin, doch sie weicht bloß einen Schritt zurück und klammert sich noch mehr an den Trenchcoat. Daraufhin sieht sie ihr Zwillingsbruder besorgt an. Auch wenn ich ahnen kann, was sie unter dem Trenchcoat versteckt, kann ich ihre Angst verstehen. „Dajana ich kann mir schon denken, was du unter dem Mantel versteckst, ich würde es nicht zum ersten Mal sehen... soll ich dir helfen?", versuche ich ihr ein wenig mehr Mut zu zusprechen. Doch statt mir zu antworten sieht sie erst zu ihrem Bruder, woraufhin dieser ihr zunickt. „Darf ich?", fragt er und deutet damit an, ihr den Mantel abnehmen zu wollen. Sie nickt und mit äußerster Vorsichtig zieht er ihr den Mantel aus, woraufhin Dajana erneut geschockt an sich runter guckt. Sie sieht wirklich schrecklich aus und ihr ganzer Körper und ihre Kleidung sind mit Blut bedeckt.

Von wie vielen muss dieses Blut stammen?

Unbeirrt greife ich nach Dajanas Hand und ziehe sie hinter mir her. „Wir baden dich erstmal Dajana", sage ich sie anlächelnd und gehe mit ihr in mein eigenes Badezimmer. Dort angekommen drehe ich sofort das Wasser der Badewanne auf und gucke erst ob die Temperatur passt, bevor ich mich wieder Dajana widme. „Soll ich dir beim ausziehen helfen?", frage ich sie. Doch ohne irgendetwas zu sagen, schaut sie mir direkt in die Augen und schüttelt ihren Kopf. Daraufhin zieht sie sich langsam aus und setzt sich in die Badewanne. Ihre Beine eng an ihren Körper gezogen starrt sie bloß geradeaus, was mich besorgt die Stirn runzeln lässt. Doch so wie ich Dajana kennengelernt haben, kann ich mir bereits denken, warum sie sich so verhält. Sie würde niemals einer Fliege etwas zu leide tun wollen und so wie sie aussieht scheint sie eine Menge Blut vergossen zu haben. Etwas das nicht zu ihr passt und jemand Starkes wie sie, auf einmal so schwach werden lässt.

Ich hocke mich neben sie an die Wanne und greife nach einem Schwamm, bevor ich sie leise „Darf ich?" frage, woraufhin Dajana mit den Schultern zuckt und tief ausatmet. Dann tunke ich den Schwamm in das warme Wasser und gebe etwas Seife darauf, ehe ich vorsichtig beginne an ihrem Rücken und den Schultern das ganze Blut weg zu waschen. Langsam fahre ich ihre Arme herab und wasche nun auch diese, bevor ich vorsichtig nach vorn zu ihrem Hals und Schlüsselbeinen wandere. Auch ihr Gesicht wasche ich gründlich, sodass kein Blut mehr zu sehen ist.

„Gehts?", frage ich sie dabei vorsichtig.

Doch statt auf meine Frage zu antworten sagt sie „Henry muss mit Logan trainieren. Kannst du das Logan bitte sagen?" Ihre Stimme klingt traurig und genauso sieht sie mich auch an.

„Dajana, das ist gerade nebensächlich, wir kriegen dich erst mal wieder sauber. Kann ich dir die Haare waschen?", antworte ich ihr stattdessen, da sie im Moment wichtiger ist. Doch sie schüttelt den Kopf. „Versprich es mir Alison, bitte." Die ersten Tränen laufen über ihre Wange, weshalb ich schließlich nicke. „Ok Dajana, ich werde es ihm sagen."

Sie nickt und lässt daraufhin ihre Haare nach hinten fallen, sodass ich sie waschen kann. Mit dem Duschkopf mache ich ihre Haare nass, bevor ich mir Shampoo auf die Hand gebe und dies in ihre Haare einmassiere. Nachdem ich fertig bin spüle ich es aus und helfe ihr auf. Dabei lege ich ihr ein Handtuch um die Schultern und führe sie in mein und Logans Ankleidezimmer. Dort angekommen gebe ich ihr Unterwäsche, eine Jogginghose und einen Pulli von mir, den sie anziehen kann, da ich sie nicht allein lassen möchte, um ihre eigenen Sachen zu holen. Dajana lässt das Handtuch ungerührt hinter ihrem Rücken fallen und zieht meine Sachen an. Ein leises „Danke" huscht über ihre Lippen, woraufhin ich nicke und sie in ihr Zimmer bringe. „Ich rede mal mit Logan und Henry", sage ich noch lächelnd, bevor ich den Raum verlasse.

 „Ich rede mal mit Logan und Henry", sage ich noch lächelnd, bevor ich den Raum verlasse

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