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Logan

Alison spricht die ganze Fahrt über nicht mit mir und schweigt auch zuhause noch eine Weile bis sie mir mitteilt, dass sie etwas schlafen möchte. Mit einem mulmigen Gefühl begleite ich sie noch in unser Schlafzimmer und setze mich neben sie ans Bett, da ich sie jetzt nicht allein lassen möchte.

Während sie sich noch ein wenig an mich kuschelt und ihren Kopf tief in den Kissen vergräbt kraule ich sie und warte bis sie schließlich schläft. Erst als ich mir sicher bin, dass sie nicht aufwacht, stehe ich auf und gehe in mein Büro, denn ich möchte so schnell wie möglich wissen, wer diese schwarzhaarige Frau ist, die der Meinung ist, uns zu bedrohen.

Sobald ich am Schreibtisch sitze, wähle ich erneut Jasons Nummer und muss nicht lange warten, bis er abhebt. „Logan was kann ich für dich tun?"

„Finde heraus welche schwarzhaarige große Frau Silvester auf dem Ball war und mit mir in Verbindung steht."

„Okay mach ich."

„Außerdem verstärk mein Sicherheitspersonal, ich will sowas wie mit Michael nie wieder miterleben. Sie ist anscheinend hinter Alison her."

Jason seufzt. „Logan ihr wird nichts passieren. Dafür sorgen wir. Du weißt wie viele Männer hinter dir stehen."

Ich nicke auch wenn ich weiß, dass Jason es nicht sieht. Er hat Recht. Ich habe eine riesige Mafia hinter mir, die alles für mich tun würde und nun auch für Alison. „Danke Jason", sage ich noch, bevor ich auflege. Mein Handy lege ich vor mir auf dem Schreibtisch ab und setze mich in meinen großen und teuren Sessel. In mir baut sich mal wieder eine Wut auf bei dem Gedanken an die Zeit ohne Alison und jetzt soll das wieder von vorne losgehen?

Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben, nicht jetzt, wo sie so kurz davor steht die Ewigkeit mit mir zu teilen.

Die Hochzeit steht bald an und die Planungen werden trotz Wedding Planner eine Menge unserer Zeit in Anspruch nehmen und mir gefällt die Vorstellung ganz und gar nicht Alison allein zu lassen, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist. In ein paar Stunden kann zu viel passieren, als dass ich mir trotz meiner Männer keine Gedanken machen müsste.

Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken und holt mich zurück ins hier und jetzt. Harry kommt in mein Büro und schaut mich fragend an. Ich deute ihm mit einem Nicken mir gegenüber Platz zu nehmen, was er auch tut.

„Jason hat mich angerufen und es mir erzählt Logan", beginnt er zu sprechen und ich schaue ihn bloß an, ohne etwas zu erwidern. „Logan du weißt du kannst mir alles erzählen."

Ich nicke und seufze leise. „Harry ich will sie nicht verlieren, oder das Ganze noch einmal durch machen müssen." Als ich spüre wie sich unter meinen Augen das Blut staut und die Adern zum Vorschein kommen, versuche ich so schnell wie möglich mich wieder auf etwas anderes zu fokussieren, um meine Gedanken weg von dieser schwarzhaarigen Frau zu locken, die ich am liebsten eigenhändig umbringen würde.

„Hast du Durst?", frage ich Harry daraufhin und er nickt.

Gemeinsam verlassen wir mein Büro und gehen zur Bar im Esszimmer, aus der wir uns einen Blutbeutel nehmen und diesen mit Whisky mischen. Ich überreiche Harry eins der beiden Gläser, ehe ich mit meinem Kopf in Richtung Terrasse nicke.

Draußen lehne ich mich an das Geländer, welches aus einer durchsichtigen Glaswand besteht, sehe auf die Stadt unter uns hinab und trinke einen Schluck. Der Geschmack des Blutes und der goldenen Flüssigkeit lässt mich unweigerlich seufzen.

Der frühe Abendhimmel erstreckt sich in einem schönen roten Ton über ganz San Francisco und scheint alles so ruhig wirken zu lassen. Augenblicklich muss ich bei dem Anblick daran denken, dass irgendwo unter den vielen Menschen, die von hier oben so klein wirken, sich diese Frau herum schleicht und ich warte bloß noch darauf, dass sie sich zu erkennen gibt.

Wenn ich erst einmal weiß wer sie ist wird sie nicht mehr lange überleben, denn niemand droht mir oder meiner zukünftigen Frau mehr.

Das Geräusch der Glastüre, die aufgeschoben wird, weckt meine Aufmerksamkeit und ich schaue über meine Schulter nach hinten.

Alison steht in der Türe und schaut Harry und mich bloß schweigend an. Ich lächle sie freundlich an, woraufhin sie sich ein müdes Lächeln abverlangt, welches aber nicht ihre Augen erreicht. Ihr geht es eindeutig nicht gut.

Kurz schaue ich Harry an und schicke ihn daraufhin zurück nach drinnen, was er sofort macht. Sobald er verschwunden ist stelle ich mein Glas auf dem kleinen Tisch, der neben den Gartenmöbeln steht, ab. Daraufhin gehe ich auf Alison zu und ziehe sie in meine Arme. Sofort fängt sie an zu schluchzen und weint an meiner Brust.

„Psht, schon gut", versuche ich sie zu beruhigen und streichle sanft ihren Kopf. „Baby, es wird nichts passieren", versuche ich es weiter. Sie jedoch lässt sich nicht wirklich beruhigen und schaut mich verweint aus ihren wunderschönen waldgrünen Augen heraus an. Ich wische ihr mit meinen Daumen die Tränen von den Wangen und schaue sie aufmunternd an. Daraufhin seufzt sie und fängt endlich an zu sprechen. „Logan ich habe schreckliche Angst. Ich will nicht wieder entführt werden."

„Das wird nicht passieren Baby", sage ich und küsse sie auf die Stirn.

„Wer ist diese Frau Logan?"

„Noch weiß ich es nicht, aber dir wird nichts passieren. Jason sucht nach ihr und wird nicht aufgeben bis er sie hat. Harry wird bei dir bleiben, wenn ich es nicht kann und du wirst nicht allein sein." Sie nickt und ich ziehe sie zurück in meine Arme.

Wir verweilen noch eine Weile Arm in Arm und Alison fängt allmählich an sich zu beruhigen. Ihr Schluchzen hört auf, ihre Atmung wird langsamer und ihr Herzschlag kommt langsam zurück in seinen normalen Rhythmus.

„Sollen wir schlafen gehen Baby?", flüstere ich an ihren Kopf und unterbreche die Stille. Sie nickt bloß, woraufhin ich sie hochhebe und vorsichtig durch die Tür rein in unsere Wohnung trage. Erst in unserem Schlafzimmer lasse ich sie wieder runter und schalte das kleine Nachtlicht ein, um eine gemütlichere Atmosphäre zu schaffen.

Alison zieht sich die Hose aus und ist gerade dabei ihr Oberteil auszuziehen als ich bemerke, dass ich einen Anruf bekomme. Schnell gehe ich ran und höre Jasons Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Logan ich habe sie gefunden. Mia Bryce. Sie hat für dich als Sekretärin gearbeitet bis du sie entlassen hast", erzählt er mir. „Weißt du wo sie ist?", frage ich daraufhin.

„Ja, wir werden sie morgen schnappen Logan. Sie ist im Moment nicht in ihrem Hotel, aber wir kümmern uns drum."

„Ok danke", sage ich noch und lege daraufhin auf. Alison schaut mich die ganze Zeit über fragend an und hat sich mittlerweile umgezogen. „Wer war das?", fragt sie mich.

„Jason, er hat sie gefunden. Mach dir keinen Kopf mehr, sie werden sich um sie kümmern."

Ungläubig schaut sie mich an, ihre grünen Augen glänzen im Licht der Nachttischlampe und sehen noch schöner aus als sonst. „Sie?" Ich nicke. „Jason und meine Männer. Komm. Wir legen uns hin, ich erzähle dir den Rest morgen Baby."

Daraufhin nickt auch sie und klettert ins Bett und legt sich gemütlich unter die Decke. Ich gehe ebenfalls auf unser Bett zu und lege mich neben sie. Beschützerisch ziehe ich sie in meine Arme und nach einem letztem Kuss schlafe ich ein.


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