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Emma brachte mich Nachhause mit ihrem Auto, da meine Eltern in der Arbeit waren. Dabei zeigte sie mir, wo sie wohnt. Ihr Haus war gleich eine Straße weiter, somit konnte ich zu Fuß später zu ihr gehen.

Meine Eltern arbeiten sehr viel und sind auch oft auf Reisen, wodurch ich wochenlang manchmal alleine war und heute manchmal auch noch bin.

Ich muss jedoch offen sein.... Ich hasse es alleine Zuhause zu sein. Die Angst zu haben das man mitten in der Nacht Wasser in die Lunge bekommen könnte oder etwas anderes passieren könnte macht mich wahnsinnig.

Zum Glück war bis jetzt noch nichts derartig schlimmes mir passiert und ich konnte mir immer selbst helfen aber was wenn..?  Es macht mir Angst!

Zu Hause zog ich mir sofort gemütliche Kleidung an und machte mich fertig um hinüber zu Emma zu gehen.

Ich suchte mir ein Spitzenkleid in der Farbe Flieder Lavendel heraus, dass ich mir später bei Emma anziehen würde. Die Schminke ließ ich ausfallen, da mich Emma bei ihr Zuhause dann schminken wollte.

Bei Emma zu Hause zog ich mich schnell um im Badezimmer und sie begann mir meine langen braunen Haare etwas zu richten, da ich von Natur aus schon schöne locken hatte, verließen wir die Locken auch so und machten noch eine schöne Frisur damit

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Bei Emma zu Hause zog ich mich schnell um im Badezimmer und sie begann mir meine langen braunen Haare etwas zu richten, da ich von Natur aus schon schöne locken hatte, verließen wir die Locken auch so und machten noch eine schöne Frisur damit.

„Ich liebe deine Haare! Mit denen könnte man so viel anstellen, wie schöne Geflecht oder aufwendige Steckfrisuren. Weißt du, darauf bin ich echt neidisch! Ich möchte auch so schönes gesundes Haar wie du." beneidet mich Emma und fuchtelte daneben weiter an meinem Haar herum.

„Ich würde sie dir liebend gerne schenken, denn das Bürsten ist ein Horror! Und hey! Deine Haare sind auch wunderschön so, wie sie sind." gab ich ihr als Kompliment zurück und sah weiter vom Spiegel aus Emma zu.

Wir beide begannen zu kichern und sie machte weiter mit meinem Make-up.

Bei meinem Make-up trug sie mir dezenten Lidschatten auf und etwas Mascara um meine schon langen Wimpern zu betonen.

Plötzlich schreckt sie zurück, als sie meine Narben und Einstiche an meinem Nacken sah. Woraufhin Emma mich fragte, was ich da getan hätte an diesen Stellen.

Ihr Gesichtsausdruck war so erschreckend zu diesem Moment, das ich mir selbst nur die Schuld geben konnte nicht daran gedacht zu haben. Wie blöd war ich bloß mir so ein Kleid raus zu suchen und zu vergessen sie zuvor abzudecken. Ich hatte es zuvor doch auch nie vergessen.

Doch ich wusste, dass ich ihr Vertrauen konnte, obwohl ich sie noch nicht so lange kannte. Es war zwischen uns, als würden wir uns zwei schon ewig kennen.

Leicht atmete ich auf, um mir selbst Mut zu schaffen und fing dann an zu reden, um ihr alles zu erklären.

„Also seit ich klein war, lebte ich im Krankenhaus. Seit zirka einem Jahr wohne ich wieder zu Hause und wir zogen in diese Stadt.

Ich war im Krankenhaus, weil ich Leukämie hatte oder eigentlich ja noch immer habe. Nur nicht mehr so schlimm weißt du.

Es war bei mir ein sehr starker Krebs, meine Organe setzten oft aus. Ich war jede Woche einmal krank und musste viele Operationen durchmachen. Davon blieben auch viele Narben. Ich habe auch sehr viele blaue und rote Flecken an meinem Körper bekommen durch die Spritzen. Oft war es auch so, dass ich eine Allergische Reaktion von den Medikamenten bekommen habe. Und davon blieben auch wieder Wunden an meinem Körper. Vielleicht möge ich also von außen perfekt wirken durch das Überschminken, aber darunter.....

Bin ich nicht so perfekt.....

Es ist wie ein wunderschönes Tor in einer Feen-Welt. Von außen sieht sie wirklich schön und wunderbar aus, aber du weißt nicht, was dahinter ist. Die große Enttäuschung, wenn du die Tür öffnest, wird sein, dass dahinter bloß Dunkelheit herrscht.

Schnell wirst du dich verloren fühlen und keinen Ausweg mehr finden. Aus diesem Grund wird dir keine andere Möglichkeit mehr offen bleiben, als standhaft zu sein und es zu ertragen, bis irgendwann ein Licht wieder aufleuchtet und du den Weg in das Freie finden kannst."

Ich hielt für einen Moment an. Es war für mich nicht ganz einfach darüber zu reden und sich langsam tränen in meinen Augen bildeten, doch da ich es schon so vielen Menschen davon erzählen musste in meiner Vergangenheit ging es schon viel leichter für mich.

„Weißt du, du bist bestimmt die erste, die mich nicht traurig ansieht und mich gleich bemitleidet" gebe ich ihr zu wissen und bemühe mich wieder zu lächeln.

„Klar, man sollte andere Menschen nicht bemitleiden, aber ich hoffe dennoch das es dir wieder besser gehen wird und du irgendwann normal leben kannst.

Ich weiß das ist jetzt etwas komisch, dass ich die Frage stelle, aber möchtest du vielleicht haben das ich sie dir mit Make-up überschminken?

Ich mein nur wegen den anderen und ... Weil du jetzt bestimmt nicht jedem erzählen möchtest was vorgefallen ist."

„Du solltest dich deswegen nicht schämen darüber zu reden, aber du hast recht. Wir sollten Sie überschminken. Andere geht meine Vergangenheit nichts an und wir leben ja nur einmal, also sollten wir im jetzt bleiben und nicht zurück Sehen." gebe ich ihr zu wissen und sie begann sie auch schon zu überschminken.

Nach ein paar Stunden sind alle meine Narben und Einstiche von Spritzen und die blauen Flecken verschwunden. Ich sah mich in den Spiegel und konnte es nicht fassen ich hielt mir eine Hand vor den Mund, um nicht vor Freude los zu Kreischen und Emma sieht mich stolz an.

Ich habe sie zwar schon oft überdeckt, aber ich bin an viele Stellen nie richtig dran gekommen oder bekam sie nicht wirklich weg. Nur diesmal sieht man nichts mehr, als wären sie gar nicht bestehend.

„Was meinst du?" Fragt sie mich noch immer mit einem Lächeln im Gesicht.

„Es ist alles überdeckt. Ich sehe, mich denke ich das erste Mal so!" Gebe ich ihr zu wissen.

Ich stürze mich auf Emma und gebe ihr eine feste freundschaftliche Umarmung und flüsterte ihr ein „Danke" ins Ohr.

Als ich auf die Uhr blickte, war es schon 23 Uhr und wir fuhren mit ihrem Auto zu der Party.

Love The BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt