11 | Ein bisschen von der Eifersucht

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Neugier ist die Tochter der Eifersucht.

Moliére

***

Ümit

Allein nur diese vier Wörter auszusprechen erleichterte mich und ich spürte wie eine Last aus mir genommen wurde. Ihren Namen auszusprechen war schwieriger als gedacht. Die Nächte, an denen ich es mir selbst nicht gestehen konnte, waren schon unerträglich. Jetzt darüber zu sprechen, ist im einiges anspruchsvoller. David sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, welcher mir sagte, dass er tatsächlich nicht wusste wovon ich sprach. Anscheinend hatte er es vorher gar nicht vermutet, gar bemerkt.

»Arya?«, David sprach ihren Namen langsam und deutlich aus um sicher gehen zu können, ob wir an dieselbe Arya dachten. Das tun wir David, das tun wir.

»Arya.«, versicherte ich ihm. Er lehnte sich an die Lehne seines Stuhls und atmete einmal tief aus. Den Blickkontakt brach er nicht ab. Sein Blick sah besorgt aus.

»Wenn du mal von einer Frau redest... Bro, dann kann es nur etwas... Großes sein.«, fing er an. Ich merkte, wie ihm die Worte fehlten. Oftmals stockte er zwischen seinen Wörtern.

»Also, ich sage es mal so. Es geht nicht darum, dass sie die Liebe meines Lebens ist oder dass ich die krassesten Gefühle für sie empfinde. Diese Schmetterlinge habe ich auch nicht in meinem Bauch, wovon ihr alle redet. Mein Herz klopft nicht wie wild, wenn ich sie sehe oder an sie denke.«, oder doch? Ich wollte eine kurze Einführung in das Thema machen, jedoch sah mich David nur belustigt an. Normal denn bei so einem Start ins Thema, könnte mich niemand ernst nehmen.

»Moment, Moment. Mach mal halblang.«, sagte David. Er setzte sich wieder aufrecht hin und hatte ein großes Grinsen auf seinem Gesicht, »Komm zum Aber.«

»Ich fühle sie.«, der Satz ergab null Sinn. Jedoch war es das was ich dachte und fühlte. Ein besseres Erklärungsvermögen besaß ich momentan nicht.

»Du fühlst sie?«, David verstand eindeutig nicht was ich meinte. Er zog eine Augenbraue hoch. Was war bloß los mit meinem Ausdrucksvermögen? Er ist im Müll, Ümit.

»Ja. Es ist komisch. Irgendwie weiß ich wann sie welche Reaktionen gibt und was sie oftmals denkt, wobei sie die meiste Zeit ihre Gedanken unbewusst ausspricht. Aber...«, ich wusste ich wie ich es weiter beschreiben sollte. David's Blick wurde sanfter.

»Denkst du oft an sie?«, fragte er mich mit einer leiseren Stimme.

»Ja schon. Aber meistens eher, warum ich ihr körperlich so nah bin.«, versuchte ich zu erklären.

»Körperlich?«, David's Augen wurden größer und sein Blick geschockter. Meine ebenso.

»Was? Nein! Nicht diese Art davon.«, ich sagte doch, dass mein Erklärungsvermögen momentan eine Niete ist.

»Definier mir mal bitte körperliche Nähe

»Sie hat oftmals Nervenzusammenbrüche und das sind so Momente, wo ich zufällig dabei bin und sie mit körperlicher Nähe beruhige, indem ich sie beispielsweise in die Arme nehme, oder es ihr mit meinem Verhalten zeige. Verstehst du?«, David sah verwirrt aus. Also verstand er es nicht. Die Situation im Kino ließ ich bewusst aus, warum auch immer.

»Nervenzusammenbrüche?«, fragte er mich vorsichtig und runzelte seine Stirn.

»Ja.« antwortete ich schlüssig. Ich wollte ich nicht zu tief ins Detail gehen.

»Was ist passiert?«, sein Blick zeigte mir seine Neugier, »Falls du wirklich willst, dass ich dir einen Rat gebe, dann musst du offener mit mir reden, Ümit.«, erklärte David mir. Er hatte eigentlich auch recht. Ich musste unbedingt seine Gedanken von all dem wissen und dafür müsste ich ihm das erzählen.

Eine gemeinsame SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt