38 | Das Empfinden

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Liebe: Das triebartig beim homo sapiens als Zwangsvorstellung auftretende Phänomen, trotz Milliardenvorkommens von Individuen des anderen Geschlechts nur mit einem einzigen Exemplar dieser Gattung leben zu können.

Ron Kritzfeld

***

Arya

Mein Hass gegenüber diesem Arschloch war so groß wie noch nie! Erst die Aktion vor fünf Tagen, als er David so sehr gereizt hatte und dann noch die jetzige Situation. Wie konnte er es wagen, mir derart so nah zu kommen, gar mich Baby zu nennen? Und warum hatte mich David überhaupt hierher gebracht, wenn er wusste, was Karan angestellt hatte? Ich hatte schon oft versucht die Beifahrertür zu öffnen und einfach rauszuspringen, doch er war so schlau und hatte von innen abgesperrt. Jetzt war ich ihm gegenüber macht- und wehrlos. Das gefiel mir gar nicht. Das ausgerechnet Mr Karan die Kontrolle hatte, gefiel mir wirklich überhaupt nicht. Ich fühlte mich zwanghaft gefangen in seiner Aura.

»Fahr mich sofort nach Hause.«, sagte ich harsch und gab ihm einen finsteren Blick. Ich wäre sogar dazu bereit ihn körperlich anzugreifen, jedoch könnte ich ihm nicht weh tun. Dazu fehlt mir gerade jegliche Kraft.

»Konntest du dich an etwas erinnern?«, fragte er stattdessen. Wieso ignoriert er meine Aussage?

»Nein.«, antwortete ich knapp. Wieso widerspreche ich ihm nicht?

»So sahst du aber nicht aus.«

»Was meinst du?«, fragte ich desinteressiert.

»Du bist vor dir in die Leere mit gestreckten Armen gelaufen.«, antwortete er leise. So als ob er den Moment verinnerlicht hatte. Stimmt... mein Déjà-vu.

»Kannst du dich an etwas erinnern?«, fragte ich diesmal. Er antwortete nicht. Aber wieso nicht? Ganz lässig fuhr er weiter und ignorierte nach meiner vorherigen Aussage jetzt auch noch meine Frage. »Hast du deine Zunge verloren?«,giftete ich ihn an.

»Sei einfach ruhig, bitte.«, Was ist los bei ihm? Hatte er eine Erinnerung? Seine Antwort, kombiniert mit meinen Gedanken, machten mich nervös.

»Wohin fahren wir?«, meine Nervosität ist der Grund für meine Aufdringlichkeit.

»Du verstehst es nicht oder?«

»Jetzt klär mich auf!«

»Ich werde nicht mehr reden. Rede lieber auch nicht, sonst verliere ich meine Konzentration. Ich habe keine Lust wieder einen Unfall durchzumachen und mein Auto zu schrotten.«

Darauf konnte ich nur laut schnaufen und meine Augen verdrehen. Zudem bereute ich es einen Pulli anzuhaben. Ich hatte eine dünne schwarze Leggings an und einen grauen Kapuzenpullover. Meine Haare waren ekelhafter wie noch nie zuvor. Wie dumm war ich und hatte sie mir blond gefärbt? Was ging nur durch meinen Kopf? Mein Ansatz war mir bis zu meinen Schläfen rausgewachsen und im Ganzen sah das einfach ungepflegt aus. Ich bin einfach nur eine leblose hässliche Kreatur. Mr Karan hatte endlich den Anschein gemacht und nahm eine Ausfahrt, um in eine Stadt zu fahren. Er nahm einige Landstraßen und hielt letztendlich auf einem großen Hof vor einer Garage an.

»Ist das der Ort wo du mit mir Sex haben willst, um dich an mich zu erinnern?«, fragte ich spöttisch und stieg aus.

»Irgendwann vielleicht. Aber nicht jetzt.«

»Hast du deine Latinas auch hier in abgeschleppt?«

»Nein, diesen Ort habe ich für Mrs Umut reserviert.«, er zwinkerte mir theatralisch zu.

Eine gemeinsame SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt