Was wir am nötigsten brauchen, ist ein Mensch, der uns zwingt, das zu tun, das wir können.
Ralph Walo Emerson
***
Arya
Ümit und ich waren bereits bei Kelsey angekommen. Während alle schonmal draußen im Garten aßen, war ich auf der Toilette verschwunden und ließ das komplette Gespräch mit Mrs Carter kurz Revue in meinem Kopf passieren. Ich war versunken in meiner chaotischen Welt, sodass ich mich kurz vom Klingeln der Haustüre erschrak. Sollte ich aufmachen? Die Person könnte auch einfach in den Garten reinlaufen. Mittlerweile stand ich zwei Meter von der Haustür entfernt und entschied mich durch den Spion zu schauen. Alles was ich sah, war nur weiß. Planlos öffnete ich die Tür und traf auf einen etwas älter wirkenden Mann der mich nur verwirrt ansah. Ich erwiderte seinen Blick.
»Ich bin mir sicher, dass ich bei der richtigen Adresse gelandet bin.«, sagte er und sah um sich herum. »Royalstreet 16?«
»Ich kenne die Adresse nicht.«, stemmte ich langsam hervor.
Der fremde lachte plötzlich und sah mich unglaubwürdig an. Als er jedoch meinen genervten Blick sah, hörte er auf zu lachen und setzte ein charmantes Lächeln auf. Ja, ja er hatte ein charmantes Auftreten. Er wirkte ein wenig sympathisch.
»Dann bist du wohl eine Freundin von den Drillingen.«, sagte er und kam eine Treppenstufe höher.
Freundlich überreichte er mir seine Hand entgegen und trennte nicht mal eine Sekunde den Blickkontakt. Aus Reflex erwiderte ich den Händedruck. Seine Berührung war sanft und leicht. Irgendwie passte sich meine Hand perfekt an seine. Seine Hand war nicht zu groß und auch nicht zu klein. Einfach optimal. Da ich vor einigen Minuten meine Hände mit kaltem Wasser gewaschen hatte, erschrak meine Haut plötzlich bei seiner Wärme, allerdings fühlte es sich wohl an.
Mein Körper reagierte nicht wie erwartet. So sollte man sich vor einem Fremden nicht fühlen. Außerdem sahen wir uns gerade immer noch in die Augen.
»Noah.«
»Arya.«
***
Jeder begrüßte Noah herzlich und voller Freude. Bei Ümit, Yasin und David dauerte die Begrüßung ein wenig länger. Ich vermutete, dass sie gute Freunde waren. Stumm saß ich neben Asya und sah mir nur das Geschehnis an.
»Du veränderst dich jedes Jahr, Noah! Wie machst du das nur?«, fragte Kylie und schlug leicht mit ihrer Faust auf seinen Oberarm.
»Gesunder Lifestyle, meine Liebe. Bei dir ist das doch genauso.«, sagte Noah und schlug freundschaftlich auf Kylie's Schulter.
»Wenn sich die zwei Sportskanonen wieder finden...«, sagte Kendra theatralisch und verdrehte lachend ihre Augen.
»Komm, setz dich hin. Du hast bestimmt Hunger.«, Kelsey zog ihm den Stuhl vor mir nach hinten und lief kurz rein. Ich spürte wie sein Knie unter dem Tisch kurz meins berührte. So artig wie ich war, sammelte ich meine Beine und setzte mich aufrichtig hin.
»Du hättest doch vorher sagen können, dass du kommst.«, sagte Ümit neben mir. Ich blickte zu ihm und sah wie glücklich er aussah. Noah's Kommen hatte wohl wirklich jeden erfreut.
»Überraschungen sind doch voll mein Ding, Bro. Das wisst ihr. Seid froh, dass ich Yasin überhaupt angerufen habe.«, antwortete Noah lachend. »Wobei er es eigentlich für sich behalten sollte.«
Kelsey kam wieder raus in den Garten und legte einen mit Essen gefüllten Teller vor Noah hin.
»Alles frisch von mir gemacht. Genieß es.«, sagte Kelsey lächelnd. »Habt ihr Noah schon Arya und Asya vorgestellt?«
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Eine gemeinsame Seele
Teen Fiction🌙 Vincent van Gogh sagte mal; »Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele und niemand kommt, um sich daran zu wärmen.« Doch durch sein Feuer, wird sie wieder einen Sinn in ihrem Leben finden. Das Feuer - welches durch Leid in ihm entstand...