48 | Kelsey Connan und David Engels

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Mehr als die Vergangenheit interessiert mich aber die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.

Albert Einstein

Albert Einstein

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Arya

Es war bereits Freitag. Zwei Tage vor unserer Abreise nach Heidelberg. Um ganz gemütlich noch miteinander Zeit verbringen zu können, hatten wir uns alle getroffen und saßen vor dem selbstangezündeten Lagerfeuer von Yasin am Strand. Es waren David, Kelsey, Asya, Yasin, Ümit und ich da. Die Sonne gab nur noch wenig Licht von sich, es war bereits nach zwanzig Uhr. Die Zeit verging unbeschwert schön mit den Menschen aus meiner nahen Umgebung. Wenn man bedachte, wie lange ich erst in Kalifornien war, war die Zeit nicht mal so lange. Im März kam ich her und bis Oktober, hatte meine Seele eine lange Reise vorgenommen, die mir vorkam wie Jahre. Und trotz dessen wollte ich Dankbarkeit zeigen. Zuerst zu Gott, dann meiner Familie und dann mir selber. Menschen mussten auch mal für sich selbst dankbar sein. Für die Geduld und den Glauben an sich selbst, die sie mitbringen.

Ich sah rüber zu Asya, die in meinem rechten Augenwinkel saß. Es war kein Geheimnis, dass ihr inneres gerade zerbrochen war und dennoch war sie hier und versuchte sich aufzubauen. Für sie wird es schwer sein, nach Heidelberg zu fliegen und wahrscheinlich auf Emir zuzutreffen. Ob sie sich überhaupt aussprechen würden? Seit seiner letzten Nachricht hatten beide keine Kommunikation zueinander. Ich konnte nicht direkt sagen, ob ich traurig oder glücklich für sie war. Für mich war es wichtiger, dass Asya ihren Seelenfrieden bekommt. Egal wie und egal durch wen.

Ümit saß dicht an meiner linken Seite neben mir. Mein Arm hatte seinen umklammert. Er sprach zu David, der in seinem linken Augenwinkel saß und sprach mit ihm über irgendwelche Themen, die ich nicht aufnehmen konnte. Denn ich hörte sein Lachen. Und das war alles. Ich liebte es, dass er endlich frei von Sorgen lachen und sich entspannen konnte. Dank Gott hatten wir den Kampf hinter uns, der uns für härtere Kämpfe bereitet hatte. Man muss immer stärker aufkommen, als man schon war. Und das wird man nur, wenn man nie in seinen harten Zeiten aufgibt. Ümit und ich sind gefallen. Ganz tief in die Grube. Wer liegen bleibt hat verloren. Wer aufsteht, kann gewinnen. Und wir haben gewonnen. Wir haben uns zurückerobert.

Während ich die Geschehnisse vor meinen Augen laufen ließ, fiel mir ein, wie glücklich ich für mich selbst war. Wie glücklich ich mit ihm war. In mir stieg die Aufregung, während ich daran dachte, dass meine Freunde und Bekannte aus Heidelberg ihn endlich kennenlernen werden. Noch war es unklar, ob Yasin mitkommen würde. Er wollte sich spontan dazu entscheiden. Doch falls er dabei wird, wäre das ein großer Schritt für Asya, da er ungewollt ihre Familie kennenlernen würde. Zwar würde das vielleicht nicht viel bedeuten, doch bei der Bindung zwischen den Zweien hätte das Treffen schon eine gewisse Relevanz.

»Arya, ich werde dir den ersten Teil deines Geschenks bereits morgen geben.«, sagte Kelsey plötzlich. Erfreut blickte ich zu ihr.

»Was ist es denn?«, fragte ich neugierig. Bei Geschenken sagte ich nie nein. Ich war nie die Person, die sagte: ich will keine Geschenke. Das wäre die größte Lüge. Wer will den bitte keine Geschenke? Selbst über einen kleinen Stein oder über ein Kinderhaarreif aus Einhörnern wäre ich der glücklichste Mensch überhaupt.

Eine gemeinsame SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt