52 | Heiße Schokolade

747 101 112
                                    

Ein ganz klein wenig Schokolade kann viel Bitteres verschwinden machen.

Francesco Petrarca

***

Ümit

Arya sprach nicht weiter, nachdem ich ihre Frage unbeantwortet ließ. Somit hatten wir wieder eine gesprächslose Fahrt vor uns, was mich an sich nicht störte. Solange es keine angespannte Ruhe war, fühlte ich mich auch in der Situation wohl. Ich fuhr in mein geliebtes zu Hause in Calabasas, was sich Arya bestimmt denken konnte. Denn das war der einzige Ort, an dem wir ungestört alleine Zeit verbringen konnten.

Ich parkte direkt vor meiner Garage und stieg langsam von meinem Auto aus. Während Arya hinter mir die wenigen Treppenstufen hoch lief, tapste sie mich leicht an meiner Schulter, als ich gerade die Haustür öffnen wollte. Ich drehte mich halb zu ihr.

»Der Abend war sehr schön. Danke für alles.«, sagte sie leise und nahm meine Hand in ihre. Bei ihrem Anblick ging mein Herz auf. Ich legte meine freie Hand an ihre Taille und zog sie an mich, um sie an ihrer Stirn küssen zu können.

»Aber das war doch noch nicht alles, Baby.«, wisperte ich ihr zu.

Während sie mich fraglich ansah, schloss ich dir Tür auf und lief rein. Ich ließ alle Lichter aus und führte sie im Dunkeln ins Schlafzimmer.

»Was hast du vor, Ümit?«, fragte sie leicht besorgt.

»Was denkst du denn, was ich vor haben könnte?«, stellte ich als Gegenfrage offen.

»Auf jeden Fall etwas unangebrachtes.«

Obwohl sie vor mir die Treppen stieg und ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, wusste ich, dass sie ihre Augen verdrehte. Als wir am Schlafzimmer ankamen, lief sie direkt rein und zog sich erstmals ihre Schuhe aus und schmiss sie in die nächst freie Ecke.

»Du bist ja bereiter für die Nacht als ich.«, sagte ich lachend und setzte mich auf meinen Sessel, um mir meine Schuhe vernünftig auszuziehen.

»Lauf du mal stundenlang in diesen Schuhen rum, dann will ich sehen, ob du für irgendetwas noch Lust hast oder nicht.«, sagte Arya erschöpft und legte sich aufs Bett. Während ich sie schmunzelnd ansah, lehnte ich mich gemütlich an meinen weichen Sessel.

»Bist du müde?«, fragte ich leise. Ich versuchte meine Tonlage der Dunkelheit und Ruhe im Zimmer anzupassen. Somit hatte ich keine unartigen Gedanken. Also ich versuchte es. Ich verliere gleich mein Verstand. Arya und ich in meinem Zimmer. Alleine. Oh je.

»Müde nicht. Aber meine Füße tun höllisch weh.«, antwortete Arya seufzend und setzte sich auf.

»Komm zu mir.«, sagte ich verlangend und streckte meinen Arm nach ihr aus. Sofort stand sie auf und setzte sich neben mich. Ich brachte sie dazu, sich seitlich anzulehnen, damit sie ihre Füße auf meinen Schoß legen konnte.

»Wenn du jetzt meine Füße massierst, dann heirate ich dich.«, sagte Arya vergnügt und schloss lächelnd ihre Augen. Während ich bereits anfing ihre Fersen aufzulockern, lachte ich auf ihre Aussage.

»Das geht ja dann einfach mit dir.«, erwiderte ich.

»Was denkst du denn?«, fragte sie ironisch und hob ihren linken Fuß hoch. Sie führte ihren großen Zeh an meine Nase.

»Igitt, Arya.«, sagte ich lachend und nahm ihren Fuß vor meiner Nase weg.

»So einfach geht das nicht, Mr Karan.« Jetzt hob sie ihren rechten Fuß hoch und kämpfte gegen meine Kraft, indem ich sie davon abhielt, mir ihren Zeh in meine Nase zu stecken. So sehr ich sie auch liebte, ihre Füße stinken und den Spaß würde ich mir gerne nehmen lassen.

Eine gemeinsame SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt