20 | Camila

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»Erwachseneninhalt«
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Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.

Friedl Beutelrock

Friedl Beutelrock

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Arya

Diesmal sollte er mich ernst nehmen. Denn diesmal sah ich wirklich keinen Grund weiterhin auf Antworten warten zu müssen. Während ich wartend in seine Augen sah, hatte er seine Blicke auf die Gegend gerichtet. Was gab es denn jetzt noch nachzudenken? Entweder sagt er ja oder nein. Wobei ich ein Nein nicht akzeptieren würde.

»Komm mit.« sagte er und lief wieder in Richtung Parkhaus. Stumm ging ich neben ihm.

Werden wir jetzt wirklich reden? Wird er mich in allem aufklären? Mit was werde ich wohl gleich konfrontiert? Ich war gerade so neugierig wie noch nie. Wir waren bereits an seinem Auto angekommen. Ümit lief noch schnell zum Schalter um für die letzten fünfzehn Minuten zu bezahlen. Währenddessen setzte ich mich schon mal ins Auto und schnallte mich an. Als Ümit am Schalter stand nahm ich mir die Chance und beobachtete ihn genauer. Seine Stehweise, seine Bewegungen, seine Blicke. Vor ihm standen noch zwei Menschen und hinter ihm eine ältere Dame. Als er die Frau hinter sich bemerkte, gewährte er ihr seinen Platz. Beide lächelten sich freundlich an und er stellte sich anschließend hinter sie.

Heute trug er eine hellere Jeans, die an seiner Hüfte angelegt war und dazu ein lockeres schwarzes T-Shirt. Ich merkte, wie lässig sein Kleidungsstil immer war. Anscheinend legte er nicht viel Wert darauf. An seinem linken Handgelenk trug er eine schlichte Uhr. Ich merkte, dass die Farbe seiner Uhr zu seinem Gürtel und Schuhen passte. Diese waren nämlich ebenso schwarz. Seine Blicke auf den Boden gerichtet lief er die letzten Meter auf den Schalter zu, da die Menschen vor ihm bereits weg waren. Er hatte keine Art von Beobachtung an sich. Also vermied er immer jeglichen Blickkontakt. Seine Haltung war immer gerade, sodass seine Statue ziemlich auffallend rüberkam. Am interessantesten war jedoch seine Hautfarbe. Ümit war zwar nicht allzu dunkel, allerdings dunkler als seine Eltern und vor allem als Yasin. Mittlerweile hatte ich verstanden, dass Yasin der Sohn von Yaren's Schwester war, allerdings könnte man ja bisschen Ähnlichkeit erwarten. Ümit hatte pechschwarze Haare und dazu eine karamellfarbige Hautfarbe. All dies hatte einen wunderschönen Kontrast für sich. Neben ihm fühlte ich mich wie Käse.

Mit gesenkten Blicken lief er wieder zurück zum Auto und stieg ein. Nichtssagend startete er den Motor und fuhr aus dem dunkeln Parkplatz wieder raus in die warme Sonne. Zwischen uns Beiden herrschte wieder Ruhe. Allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass es keine peinliche Ruhe war. Wenn wir wollten, dann könnten wir reden. Über alles Mögliche. Uns besser kennenlernen. Jedoch genossen wir die Ruhe und hörten nebenbei angenehme Musik.

Ümit fuhr auf der Landstraße. Ich weigerte mich zu Fragen wohin er fuhr, da er mir eh nichts sagen würde. Ich hoffte nur, dass wir so schnell wie möglich ankamen und wir reden konnten. Wir kamen an einem kleineren Stadtviertel an, wo es viele Einfamilienhäuser gab. Ümit fuhr in eine Einfahrt und parkte vor der Garage.

Eine gemeinsame SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt