33 | Das letzte Mal

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»Erwachseneninhalt«
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Es ist das Schicksal jeder Generation, in einer Welt unter Bedingungen leben zu müssen, die sie nicht geschaffen hat.

John F. Kennedy

***

Arya

»Liya kannst du dir echt vorstellen?«, fragte ich nach einer Weile. Ich wusste nicht so genau, ob der Name passte. Außerdem hatte sich mein Bruder den Namen für mich ausgesucht, so wie es Mama damals erzählt hatte.

»Die schönste Form der Geduld hast du gesagt. Was gibt's da schöneres? Ich habe Jahre lang nach dem Grund gesucht. Denkst du das war einfach? Gott hat mich getestet und mir gleichzeitig Geduld gegeben. Anschließend habe ich dich getroffen. Ich habe voller Geduld auf dich gewartet. Und ich habe gemerkt, dass das Warten es wert war. Ich bin dankbar, dass ich die Kraft dazu hatte, auf dich zu warten, denn ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als dich nach dem Warten zu bekommen. Du bist quasi meine Belohnung für den Rest meines Lebens. Deshalb bist du die schönste Form der Geduld, Arya.«

»Liya...«, flüsterte ich gegen seine Lippen, »Dann tue ich dir den Gefallen.«, und lächelte ihn verschmitzt an.

»Mhm... dann lass uns Babys machen.«, lachte er und küsste mich flüchtig.

»Du bist verrückt.«, lachend drückte ich ihn weg.

»Nur nach dir. Das kannst du mir nicht übel nehmen.«, er schnaufte vor sich hin und legte sich auf seinen Rücken.

»Schlaf ein wenig, du siehst wirklich fertig aus.«

»Bin ich auch... aber dann ist dir langweilig.«, antwortete er, während seine Augen zu waren.

Ich antwortete ihm nicht. Stattdessen setzte ich mich aufrecht hin, legte meinen linken Arm um seinen Kopf und ging durch seine kurzen Haare. Leicht massierte ich seine Schläfe, um ihn zur Ruhe zu bringen. Tatsächlich schien er in seinen Schlaf gesunken zu sein, denn sein angespanntes Gesicht lockerte sich auf und sein Mund öffnete sich einen kleinen Spalt. Schnell stand ich auf um das Licht auszumachen und legte mich anschließend neben ihn. Zwar war ich nicht müde, jedoch hätte ich nichts anderes zu tun als zu schlafen. Somit schloss ich meine Augen und stellte mir eine friedliche Zukunft vor, wie Ümit und ich mit unseren Kindern, Freunden und Familien unbeschwert lebten...

***

Ein angenehmer Geruch umhüllte meine Nase und zwang meine Augen dazu sich zu öffnen, damit meine Neugier gesättigt wurde. Ich sah Ümit wie er vor einer Kommode stand und etwas aus der Schublade entnahm... bedenke... er hatte nur ein Handtuch um seine Hüfte gewickelt. Das hieß, er war duschen. Baby daddy's riechen nunmal gut... mhm... Dir auch einen guten Morgen, Boss.

Ich schluckte hart runter und schloss erneut meine Augen um ihm meinen Schlaf vorzutäuschen. Jedoch fühlte ich seine Nähe einige Sekunden später und sein Duft umhüllte nun nicht nur meine Nase, sondern meinen ganzen Körper. Ümit drückte meinen Körper an seinen. Mein Kopf lag somit auf seiner Brust und ich spürte wie er seine Nase in meinen Haaren verlor. Kurzzeitig entschied ich mich offiziell aufzuwachen und streckte mich leicht auf.

»Guten Morgen, beautiful.«, raunte er in mein Ohr.

»Guten Morgen.«

»Wie hast du geschlafen, Baby?«

»Ganz gut.«, lächelnd blickte ich zu ihm hoch.

»Ganz gut also...«, er legte sich über mich und verteilte kleine Küsse auf meinen Wangen.

Eine gemeinsame SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt