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„Amalie, bitte beeil dich doch.", sagte Mom, als sie unten schon auf mich wartete. „Ja Mom, einen Moment.", sagte ich laut.

Ich muss mich von meinem Zimmer Abschied nehmen. Dad, ich vermisse dich. Wieso musstest du an diesen Autounfall sterben? Ich betrachtete das Bild, was seit Jahren auf meinen Schreibtisch lag, wo mein Dad noch am Leben war. Wo meine Mom noch glücklich war. Wo ich, noch glücklich war.

Nach zwei Jahren, nachdem Dad von uns ging, hat sich Mom in einem anderen Mann verliebt. Dieser Mann ist weit weg von hier, deswegen ziehen wir heute noch bei ihm ein. Ich muss deswegen die Schule wechseln und meine Freunde hier auch verlassen. Ich packte meine Koffer und flitzte nach draußen.

Wir stiegen in ein Taxi, und fuhren zum Flughafen. Schon in einer Wochen beginnt die Schule. Ich will jetzt schon nicht mehr.

Als wir endlich mit dem Taxi, zur Adresse von dem Freund meiner Mom angekommen sind, spürte ich die warme Sonne auf meiner Haut. Die Luft hier war ganz anders. Das Haus war wunderschön. Und die Gegend hier war still und das einzige was man hörte, was das Meer, der Ozean. Man hörte das Wasser. Ich wusste jetzt schon, dass ich jeden Abend entlang des Meeres spazieren würde.

„Herzlich Willkommen.", jemand öffnete die Tür und begrüßte uns. Das muss er sein. Dieser John. „Hallo.", sagte Mom glücklich und umarmte John. „Das ist meine Tochter, Amalie.", sagte Mom. „Freut mich.", sagte er und reichte mir seine Hand. „Freut mich auch.", sagte ich und nahm seine Hand an.

„Ich hab das Frühstück für euch schon hergerichtet.", sagte John. Dieses Haus war wunderschön. Es war schlicht und modern. Schwarz, weiß und graue Farben waren zu sehen.

Wir setzten uns an den Tisch.

„Amalie, ich hoffe du hast deinen Führerschein, denn ich übergebe dir mein Auto, du kannst durch die ganze Stadt fahren, aber nur unter einer Bedingung.", sagte er. „Und die wäre?", fragte ich erstaunt. „Du musst meine kleine Tochter mitnehmen.", sagte er. „Ich bin hier Dad.", sagte ein Mädchen von hinten. Sie war sehr klein, noch zehn Jahre alt schätze ich. Wie schön sie doch war. „Heute fährst du mit Amalie in die Stadt, du musst ihr alles zeigen, und sei nett ja?", sagte John. Sie nickte. „Ich bin Maggie.", sagte sie und setzte sich mit uns hin. „Ich bin Amalie.", sagte ich und lächelte.
„Sie ist wirklich hübsch.", sagte Maggie zu meiner Mom. „Ja das ist sie.", sagte Mom.

Das Auto, was John besaß, war sehr teuer. Ich traute mich nicht, mit dem zu fahren, aber ich wollte die Stadt sehen. Wir stiegen ein und Maggie zeigte mir den Weg.

„Das ist mein Lieblingsladen.", sagte Maggie und zeigte auf ein Geschäft. Ich parkte ein und stieg aus. „Maggie, schön dich zu sehen.", sagte ein Mädchen, sie war so alt wie ich glaub ich. „Hallo Betty.", sagte Maggie und umarmte sie. „Wen hast du da mit?", fragte sie und schaute mich an. „Das ist die Tochter von der Freundin meines Vaters.", sagte sie. „Das ist sie? Ich bin Betty.", sagte sie und reichte mir die Hand. „Ich bin Amalie.", sagte ich lächelnd. „Ich wohne vier Häuser weiter von euch, schon seit Maggie geboren ist, pass ich auf sie auf, ich babysitte sie.", sagte sie freundlich. Ich lächelte. „Ich hoffe wir können Freunde sein, heute Abend ist eine Party, das ist immer so, bevor die Schule beginnt. Der ganze Wohnviertel feiert am Meer und betrinken sich, hast du Lust mitzukommen? Du wirst sehen wie viele Jugendliche entlang des Meeres feiern werden.", sagte sie. „Klar. Ich werde kommen.", sagte ich unsicher. „Das ist super, ich werde dort sein. Ich warte auf dich.", sagte sie. „Bis dann Betty.", sagte Maggie. „Wir sehen uns.", sagte sie zu uns und ging davon.

Gott sei dank kenne ich jetzt eine Person in dieser Stadt. Heute eine Party? Ich seufzte.

Wir blieben zwei Stunden in der Stadt. Die Stadt war wunderschön. Es war immer viel los und die frische Luft war angenehm. Überall kleine Geschäfte. Kaffeehäuser. Ein Büchergeschäft. Einfach der Traum.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt