23.

22.4K 831 387
                                    

Die Kopfhörer an meinem Ohren waren so ziemlich den ganzen Tag dran. Ich dachte über alles nach. Was Ryder sagte...vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken.

Einerseits tut Ryder mir leid, dass jetzt jeder sein Geheimnis weiß, aber in der Schule werden sie still sein weil sie alle Angst vor Ryder haben. Andererseits bin ich sauer auf ihn. Das er so etwas falsches zur mir sagen konnte. Und das er mich noch am Kopf geschlagen hat...

Ich stand auf und ging hinaus. Ich will in die Stadt. Ich ging zur Bibliothek. Ich sah viele Menschen um mich.

Aber irgendwie fühlte ich mich alleine. Ich weiß auch nicht wie es erklären soll. Ich hab das Gefühl Menschen nehmen mich nicht wahr. Ich seh glückliche Menschen aber wenn ich mich selbst anschaue...erkenne ich da nichts glückliches.

Ich hätte gerne wieder ein Grund um glücklich zu sein. Denn als mein Dad von uns ging, war ich alleine.

Und bis heute ist alles ohne ihn...einfach nicht mehr schön. Auch wenn Mom einen anderen kennengelernt hat, bin ich nicht glücklich.

Auch wenn ich nun eine kleine Schwester hab, bin ich nicht glücklich.

Ich will mich nicht verändern. Ich will kein neues Leben. Ich will Dad zurück haben. Ich will wieder eine Familie haben. Ich will wieder, dass Dad zurück kommt...

Und ich weiß es ist jetzt zu spät. Aber ich weiß nicht mehr was ich tun soll.

Ich ging entlang der Straßen. Es war dunkel. Ich war den ganzen Tag draußen.

Ich schaute auf mein Handy.

Keine Anrufe.
Keine Nachrichten.

Nichts.

Ich hatte niemanden. Niemanden, der um mich sorgen macht oder sich Gedanken macht wo ich stecke. Ich realisierte wie einsam ich war.

Ich stand da mitten im Weg und schaute auf mein Handy. Wieso hab ich dieses Ding noch? Ich brauche mein Handy nicht.

Ich sah dann einen Laden. Eine Boutique.

Ein Vintage Laden. Wie ich diese Läden liebte.

Ich ging hinein.

Die Atmosphäre war unglaublich schön. Ich sah so viele Klamotten. Dunkle Klamotten. Braune, rote und orangene Jacken überall. Ich mochte die altmodische Mode.

Es war keiner hier. Es war still und im Hintergrund lief Musik.

Ich schaute die einzelnen Klamotten an.

Wie weich und hochwertig sie doch waren.

„Was macht ein einsames Mädchen in so einem Laden?", ertönte eine männliche Stimme. Ich drehte mich um.

Ein älterer Mann. Der Verkäufer.

Sofort vielen mir seine großen Ohrringe auf. Er war geschminkt und hatte rote Kleidung an.

Seine Art war besonders. Ich mochte ihn jetzt schon.

Er lächelte mich an.

„Ich liebe solche Läden. Ich bewundere die Mode von früher und denke daran nach wie sehr es sich nach all den Jahren verändert hat.", sagte ich und schaute die Klamotten an.

„Kannst du laut sagen, die heutige Zeit wird immer schlimmer. Ich sehe Mädchen halbnackt rumlaufen und jetzt sind ja diese durchsichtigen Taschen ja voll der Trend.", sagte er und verzog sein Gesicht.

Ich lachte.

„Ja oder. Früher hat man noch großen Wert darauf gelegt das man elegant und ordentlich angezogen ist, heute ist es...ein wenig anders.", sagte ich und wurde leise.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt