Er stand vor mir und atmete unregelmäßig. Seine Hand war voller Verletzungen. Das kommt sicher davon, dass er Edon verprügelt hat.
Ich war still und schaute ihn nur an.
„Es...", begann er zu reden.
„Es würde sich nicht ändern ob ich mich jetzt entschuldige oder nicht. Aber..."
„Du hast mit ihr geschlafen. Nicht wahr? Als wir zusammen waren auch?", meine Stimme versagte.
„Ich wurde schon genug verletzt also wieso tust du es auch? Wieso musstest du mich so enttäuschen? Ich hab mich dir geöffnet und das ist das was ich zurück bekomme? Wie oft haben wir darüber gesprochen Ryder? Du hast nichts daraus gelernt. All meine Worte waren um sonst. Ich konnte dich nicht retten. Du warst nie meins und ich habe es so sehr erhofft du bist es aber nein. Ich hätte mich gegenüber über dir nicht öffnen sollen.", sagte ich.
„Ich war betrunken.", sagte er.
„Meine Freunde haben mich wieder gezwungen zu trinken und später hab ich erfahren das Olivia mir Pillen in mein Getränk geworfen hat. Sie hat mich ausgenutzt.", sagte er.
„Und sie hatte Sex mit dir.", eine Träne fiel mir runter.
Ryder schaute auf dem Boden.
„Es ändert nichts an der Tatsache, du hast es getan.", sagte ich.
„Und das mehrmals.", fügte ich hinzu.
Ich schaute ihn enttäuscht an.
Er blickte in meine Augen.
Diese Augen...diesmal logen sie nicht. Diese Augen erzählten die Wahrheit.
„Ich war nicht ich selbst. Wenn du jetzt gehst hab ich es wohl verdient. Also Schrei mich an. Beleidige mich. Schlag mich. Ich hab es verdient. Ich war ein Arschloch zu dir. Ich hab dich nicht gut behandelt. Ich...ich.", sagte er und konnte den Satz nicht vervollständigen. Er senkte sein Kopf.
Ryder...
Ich realisierte etwas...
„Ich danke dir.", sagte ich.
Ryder schaute auf mich hinauf. Er hatte glasige Augen.
Ich lächelte.
„Als ich hier neu eingezogen bin da...da war ich verloren. Ich war verletzt. Aber dann kamst du, und hast mir durch die Zeit geholfen. Wir haben uns gegenseitig geheilt, in dem wir unsere Probleme laut ausgesprochen haben und uns verstanden haben. Du gabst mir das Gefühl gemocht zu werden. Dieses Gefühl war mir fremd. Verstehst du Ryder? Du gabst mir die Möglichkeit zu leben. Und ich hab sie erhalten. Ich war glücklich, auch wenn es für einpaar Tage hielte. Ich war glücklich. Du hast mein Leben geändert. Du hast dich um mich gekümmert. Deine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. Und dafür möchte ich mich bedanken.", eine Träne fiel mir runter.
Ryder schüttelte leicht den Kopf, denn er wusste...
...dies ist ein Abschied.
„Ich bin verliebt in dich Ryder. Das erste mal, schaffte es ein Junge mein Kopf völlig durcheinander zu bringen. Aber weißt du was? Ich hab mehr geweint als gelacht. Ich hatte nie ein schönes Leben. Nachdem Dad von mir ging war alles nicht mehr so wie es war. Wie sagt man so schön? Aus Fehlern lernt man. Du warst kein Fehler, aber eine Lektion für mich. Wir sind schon wieder am Anfang gelangt. Und wohlmöglich sage ich jetzt den kindischsten Satz und ich weiß das ich so egoistisch bin aber ich verdiene dich nicht Ryder. Du hättest auf mich hören sollen und mich nicht dich verlieben lassen sollen. Ich habe es dir so oft gesagt. Wir sind in verschiedenen Welten. Schau, du hast die Prüfung bestanden. Du hast ein Leben vor dir. Kümmere dich nicht um mich, ich wäre nur ein Klotz am Bein. Lass los. Lass mich los Ryder. Denn das wäre für dich das beste. Ich will das du glücklich bist. Fühle dich nicht schuldig für das was du getan hast. Ich bin es schon gewohnt wenn mich Menschen verletzen und verlassen. Ryder, wahrscheinlich habe ich dir nie etwas gegeben was dich glücklich gemacht hat. Aber...wenigstens weißt du jetzt wer die richtige für dich ist. Für mich ist kein Platz in deinem Leben. Das ist vermutlich unnötig dir das zu sagen, aber ich möchte das du es weißt.", sagte ich.
Ich sah eine Träne...Ryder...
„Ich habe dir mehr von mir gezeigt, als den anderen Menschen in dieser Welt. Du hast nichts falsch gemacht. Du warst nur mit mir beteiligt, die verletzt war, und ich brauch dich auch nicht zu verletzen. Du hast es verdient glücklich zu sein, deswegen...
deswegen verlasse ich dich.", sagte ich.
Ich muss es tun. Sonst werde ich mich nie selbst finden.
„Es ist okay.", sagte ich und schluckte schwer.
„Ich will jetzt mein Geburtstag feiern. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.", sagte ich.
Ryder war sprachlos. Und diese eine Träne die ich bei ihm sah...
Ich stieg ein und ich fuhr davon.
Ich starrte die Straße. Ich konnte nichts realisieren.
Die Lampe war rot. Ich blieb stehen.
Es fing an zu regnen. Sehr stark sogar.
Ich hörte die Regentropfen die auf die Autoscheibe tropften.
Mein Herz...mein Verstand.
Und ich schrie. Ich klammerte meine Hände so fest an das Lenkrad und ich schrie.
Ich kann diesen Schmerz nicht mehr ertragen. Und ich weinte.
Heute ist mein Geburtstag. Der schlechteste aller Zeiten.
Es war grün. Ich fuhr so schnell.
Alles war mir egal.
Ich habe nichts mehr.
Dad? Wo bist du?
Ich habe etwas daraus gelernt. Ich muss dich nicht loslassen! Ich muss es akzeptieren. Ich muss akzeptieren das du nicht mehr da bist. Ja genau das!
Ich weinte so sehr, das mir der Atem weg fiel.
Wegen dem Regen sah ich so verschwommen.
Ich...ich kann nichts mehr sehen.
Ist das ein Auto vor mir? Wieso fährt es genau in meine Richtung? Ich war auf einer Brücke...
Dad...
Ich hörte stille.
Ich drehte das Lenkrad nach rechts und dann...
Wasser...
Fortsetzung folgt...
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ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇs
Teen Fiction„Sag mir Amalie, wovor hast du Angst?", fragte er mich. Die blauen Augen wie der Ozean waren nur auf mich gerichtet. Obwohl er schon die Antwort wusste, fragte er diese Frage dennoch. Für andere war ich wie ein geschlossenes Buch, das nicht geöffne...