Als der Film zu Ende war, lief Maggie glücklich zum Ausgang. Es war schon ziemlich spät.
Wir gingen nach Hause.
Sie ging sofort zu ihrem Zimmer und ich blieb noch im Wohnzimmer. Ich öffnete die Glastür die zum Garten führte.
Kühle Luft entgegnete mir. Das Rauschen der Blätter auf den Bäumen gingen durch meinen Körper und der Klang der Wellen...
Ich schloss meine Augen und hob mein Kopf zum Himmel.
Dad...
Ich frage mich wo du jetzt bist. Wie oder wo ist es? Ist es wahr was die Menschheit erzählt? Das es leben nach dem Tod oder Himmel oder Hölle gibt?
Dad wo bist du? Ich kann das hier nicht. Ich fühle mich so einsam und verloren. Und ich hab das Gefühl niemand kann mich noch retten.
„Ich weiß nicht mehr weiter. Ich hab meine Hoffnungen verloren. Ich weiß nicht wer ich bin oder was ich will. Ich bin so ziemlich am Boden zerstört und keiner hört meine Schreie. Ich hab das Gefühl mich nicht zu kennen. Als ob ich, und mein Inneres ich miteinander kämpfen und keiner gewinnen kann....ich vermisse dich Dad.", sagte ich zu mir selbst.
„Und ich vermisse mein altes ich.", meine Stimme versagte.
Ich schaute zum Himmel und vergrub mein Gesicht mit meinem Händen.
„Hast du imaginäre Freunde?", ertönte eine Stimme.
Erschrocken schaute ich zu der Person hin.
Ryder. Er war in seinem Garten und schaute mich fragend an.
„Musst du andere Menschen belauschen?", fragte ich.
„Es ist schon ziemlich spät, alle schlafen schon. Keine Menschenseele ist noch wach, auch wenn du flüsterst hör ich es.", sagte er.
„Wieso bist du noch wach?", fragte ich ihn. „Das gleiche könnte ich dich fragen.", sagte er geheimnisvoll.
„Ich...", ich konnte nicht weiter reden.
„Du...?", setzte er fort.
„Könntest du aufhören mich abzufragen? Bist du mein Psychiater?", fragte ich genervt. Er lächelte und schaute kopfschüttelnd weg.
„Und was wenn? Du willst doch, das dir jemand zuhört.", er kam zu mir in den Garten.
„Was meinst du?", fragte ich.
Er kam mit jedem Schritt immer mehr, und mein Herz raste immer schlimmer.
„Du willst doch mit jemanden reden, du willst dein Herz öffnen und über all deine Probleme und Gefühle reden. Aber heutzutage hört dir keiner zu oder tun so, als würden sie daran interessiert sein aber in echt wollen sie das gar nicht. Und deswegen schließt du dich immer mehr zu und redest mit keinem. Du frisst alles in dich hinein und stellst dir fragen die du nicht beantworten kannst. Nach der Zeit hast du das Gefühl dich selbst nicht zu kennen weil dich so viele verletzt und enttäuscht haben. Weil alle nur auf sich selbst achten. Du kommst dir unwichtig und unerwünscht vor und hast das Gefühl bedeutungslos zu sein, weil alle um dich...dich gar nicht wahrnehmen. Sie sehen nicht das deine Augen nach Hilfe schreien. Das du zerbrochen bist, das du am Ende gelangt bist und dich fragst...wozu noch das alles? Hab ich recht?"
Ryder...
Meine Augen weiteten sich.
„Hab ich recht?", wiederholte er.
„Wieso weißt du das alles?", sagte ich leise.
Er schaute tief in meine Augen.
„Beantworte meine Frage.", sagte er.
„Ja.", sagte ich. „Ja, du hast recht.", sagte ich.
„Du hast recht Ryder. Ich fühle mich leer und ich weiß nicht mehr weiter. Ich hab das Gefühl ich kenne mich selbst nicht und ja ich rede mit keinem weil andere nur auf sich selbst achten und mich nicht verstehen würden, denn das was ich erlebe...kann niemand verstehen.", ich wurde immer lauter.
„Aber ich versteh dich Amalie.", sagte er. „Was soll ich deiner Meinung nach tun?", fragte ich hoffnungslos.
Er hatte keine Antwort darauf.
„Möchtest du nicht leben bevor du stirbst?", fragte er mich. Und diese Frage brachte mir so viele Gedanken hervor.
„Doch..", ich nickte langsam. „Aber es ist nicht einfach...", sagte ich.
„Hör auf nachzudenken. Und denke nicht an die Vergangenheit. Versuche dich zu öffnen. Versuche das versteckte Mädchen in dir, zu zeigen. Versuche dich zu verstehen und dich kennenzulernen. Scheiß auf andere. Genau das ist das Problem. Du kümmerst dich zu viel um andere. Hör auf andere zu fragen wie es denen geht oder wie das Leben läuft, und fang an all diese Fragen dich selbst zu fragen."
„Frag dich selbst wie es dir geht, ob du Hilfe brauchst, ob du ein Problem hast. Versuche nicht andere zu verstehen, versuche dich selbst zu verstehen. Denn da, ist der Moment wo du anfängst zu leben.", sagte er. Mir kamen leicht die Tränen.
Meine Augen funkelten. Diese Worte aus Ryder's Mund...
„Gut, wir haben über mich gesprochen, aber was ist mit dir?", fragte ich und versuchte nicht loszuheulen.
„Was soll mit mir sein?" „Das was du mir sagst...willst du auch selbst. Du willst das andere zuhören und dich verstehen." „Nein, das will ich nicht." „Was willst du dann?", fragte ich.
Er grinste leicht. „Gute Frage.", sagte er.
„Zurzeit will ich ehrlich gesagt gar nichts.", sagte er nachdenklich und schaute zum Meer rüber.
Das ist eine Lüge. Ich weiß es. Aber was wollte Ryder?
Ein Licht vom Zimmer von Mom und John ging an. Haben wir zu mir geredet?
„Amalie bist du das?", fragte John müde und öffnete das Fenster und guckte raus.
„Eeeh ja.", sagte ich verwirrt.
„Ich bin auch hier John.", sagte Ryder und winkte ihm zu.
„Ryder? Was macht ihr so spät hier? Ah verstehe, ich stör euch lieber nicht.", sagte er und lachte.
„Was? Nein.", sagte ich laut aber John machte das Fenster zu.
Ich seufzte.
Ich kniffte meine Augen und schaute zu Ryder. Er grinste nur.
„Gute Nacht.", gab ich von mir und ging ins Haus hinein.
„Nacht.", hörte ich von ihm sagen.
Ich ging rauf auf mein Zimmer und legte mich ins Bett.
Fortsetzung folgt...
Dieses Kapitel war zu kurz 😩 aber es geht bald weiter ❤️❤️
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ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇs
Teen Fiction„Sag mir Amalie, wovor hast du Angst?", fragte er mich. Die blauen Augen wie der Ozean waren nur auf mich gerichtet. Obwohl er schon die Antwort wusste, fragte er diese Frage dennoch. Für andere war ich wie ein geschlossenes Buch, das nicht geöffne...