„Warum denken Sie, dass es Ryder ist?", fragte ich.„Ich habe schon gemerkt das ihr sehr viel Blickkontakt habt. Und das im Aufzug. Aber ich hab auch gemerkt wie du ihn ansiehst. Im Gegensatz zu Edon, schaust du Ryder anders an. Bei Ryder funkeln deine Augen. Bei Edon nicht so. Bei Edon ist es eher Freundschaftlich zwischen euch. Aber bei Ryder.", sie nahm einen Schluck vom Kaffee.
„Da ist es nicht Freundschaftlich. Zwischen euch ist es nicht Freundschaft. Etwas anderes. Eure Blicke sind zu intensiv. Sie sind mit Gefühlen. Verstehst du was ich meine?", fragte sie mich.
„Erzähl ihn mal von ihm.", sagte sie und lehnte sich zurück.
Um dieser Uhrzeit waren gar keine Kunden mehr hier. Ich durfte also sitzen bleiben und reden.
Ich bemerkte die Kette die sie immer trug. Das was mir Dad auch geschenkt hat. Aber ich es verloren habe, oder besser gesagt, weggeworfen wurde.
„Das erste mal, wo wir miteinander geredet haben, war vor meiner Haustür. Die Briefe von dem Freund meiner Mom wurden immer falsch adressiert und gingen immer zu unserem Nachbarn über. Ich öffnete die Tür und er stand da und hatte die Briefe in der Hand. Ich wusste sofort...irgendwas hat er, das ihn unterscheidet. Wir haben nicht wirklich geredet aber es war unsere erste Begegnung. Dann als irgendwelche Mädchen meine Kette ins Meer warfen, bin ich einfach ins Meer spaziert und suchte meine Kette. Ich konnte da nicht klar denken und wollte einfach die Kette haben. Dann kam er.."
Ein Lächeln kam auf meinen Lippen.
„Er unterscheidet sich von allen. Er schaut mich anders an. Als ob er mich verstehen würde. Jedes einzelne Problem das ich besitze, als ob er sie alle verstehen würde. Er schaut mich intensiv an. Als ob er genau weiß was in mir vorgeht. In seinen Augen sehe immer diese Einsamkeit. Er ist wie ich. Ich bin verloren. Machmal tut er mir gut aber dann tut er mir nicht gut. Ich weiß nicht was das richtige für mich ist.", sagte ich.
„Seine Anwesenheit macht mich glücklich. Aber wenn er weg ist, fühlt es sich leer an. Er gibt mir Aufmerksamkeit aber dann ist er wieder weg. Ich hab das Gefühl verstanden zu werden aber dann fühle ich mich so einsam. Man konnte das nicht als Freundschaft bezeichnen, aber eine Beziehung hatten wir auch nicht."
„Wieso redest du so, als wäre es vorbei zwischen euch?", fragte sie.
„Das hab ich nicht bemerkt...es ist komisch jetzt wenn ich daran nachdenke. Er gehört nicht mir und wenn ich ehrlich bin schmerzt es mich wenn ich ihn mit einer anderen sehe, das sie dann besser ist, das sie interessanter ist und das er mich völlig vergisst. Ich kannte es von Menschen so, das sie mich einfach stehengelassen haben. Sie konnten mich leicht ersetzen und deswegen denke ich, dass Ryder es genauso tun wird."
„Du denkst du wärst nicht so wichtig für andere..", sagte Katy nachdenklich.
„Ryder gab mir dieses Gefühl gebraucht zu werden. Er hat mir Dinge erzählt und gezeigt die er noch nie jemand anderem gesagt oder gezeigt hat. Aber dann denke ich, warum sollte Ryder mit einer wie mich Kontakt haben?"
Ich spürte wieder Schmerz auf meiner Brust. Es zog sich zusammen. Ich fühle mich nicht gut.
„Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken, oder vielleicht interpretiere ich zu viel hinein weil zum ersten Mal ein Junge mir wirklich Aufmerksamkeit schenkt. Vielleicht.."
Ich stoppte mich selbst.
„Ich mache mir zu viele Gedanken. Aber was sollte ich tun?", fragte ich.
Ich wünschte Michael würde auch hier sitzen. Ich hab seine Ratschläge vermisst.
„Hast du denn Gefühle für ihn?"
Ich hab mir gehofft, dass diese Frage nicht kommen würde. Aber da ist sie.
Ich hab absolut keine Ahnung.
Und jedes Mal wenn ich darüber nachdenke...wird es schlimmer.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht häng ich an ihm weil er mir Aufmerksamkeit schenkt und das sind keine Gefühle, oder er hat es tatsächlich geschafft mich in ihm zu verlieben.", sagte ich.
„Wenn du ihn siehst, was fühlst du? Fühlst du dich sicher oder bist du aufgeregt?"
„Aufgeregt bin ich nicht immer. Aber ich fühle mich sicher bei ihm.", sagte ich verwirrt.
„Was sagt dein Herz?", fragte sie lächelnd.
Ich konnte Schmerz in ihren Augen erkennen.
„Das ich ihn nicht loslassen sollte.", sagte ich leise.
„Dann lass ihn nicht los. Egal was dein Gedanke sagt, hör auf dein Herz.", sagte sie.
„Aber was wenn es das beste ist, ihn loszulassen? Was wenn er selber gehen will? Was wenn er tatsächlich vor hat, einfach so zu gehen?", fragte ich.
„Er ist doch noch da. Und er würde niemals so ein Mädchen wie dich gehen lassen. Welcher Trottel würde dich loslassen? Du bist ein wunderschönes Mädchen.", sagte sie.
„Schön das du so etwas von mir denkst aber ich denke nicht so über mich."
„Und das ist das Problem Amalie. Wenn du in den Spiegel schaust, an was denkst du?"
„Ich will nicht in diesem Körper leben, ich will nicht mehr..."
„Wenn dir etwas nicht gefällt, dann ändere es. Aber verändere niemals dein inneres Ich. Amalie, ich war genauso wie du.", sagte sie.
„Aber wenn ich mich nicht selbst liebe, wie soll ich andere lieben? Wenn ich mir selbst nicht vertrauen kann, wie soll ich andere vertrauen?", fragte ich.
„Wie soll ich anderen etwas geben wenn all diese Dinge nicht mal richtig kenne?", fragte ich.
Wir redeten eine Weile und ich schloss das Geschäft zu.
Katy brachte mich nach Hause und verabschiedete sich.
„Kennt dich denn eigentlich meine Mom?", fragte ich als wir in ihrem Auto waren.
„Ja, und ich glaube sie mag mich nicht, ich war ja immerhin die Ex-Freundin ihres Mannes.", sagte sie leise.
„Gute Nacht Amalie.", sagte sie lächelnd. Ihre Stimme wurde immer leiser und verletzlicher.
„Gute Nacht Katy.", sagte ich, öffnete die Tür und stieg aus dem Auto.
Ich sah nach rechts, wo Ryder's Haus war, die Lichter waren noch an.
Ich öffnete die Tür und schlief ein.
***
Es war der nächster Tag.
Ich war in der Schule und Edon begrüßte mich.
„Weißt du welcher Tag heute ist?", fragte er glücklich.
Ich sah ihn verwirrt an.
„Heute ist Ryder's Geburtstag!", schrie er.
Was?
Heute...
Ryder hat heute Geburtstag?
Ich blieb da stehen und meine Augenbrauen gingen in die Höhe.
„Was schenkst du ihm?", fragte er mich.
„Er hasst Geschenke aber wenn es von dir ist, dann ist es okay glaube ich.", sagte er.
Was schenke ich ihm?
Fortsetzung folgt...
Endlich ein neues Kapitel😴
Gute Nachricht: es wird wieder Drama geben 🤫
Schlechte Nachricht: die Schule stresst mich sooo sehr.Ich liebe eure Kommentare zu lesen, ihr seid zu lieb🥰😭❤️ die Geschichte hat schon so viele Reads! Ich danke euch!🙈❤️
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ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇs
Teen Fiction„Sag mir Amalie, wovor hast du Angst?", fragte er mich. Die blauen Augen wie der Ozean waren nur auf mich gerichtet. Obwohl er schon die Antwort wusste, fragte er diese Frage dennoch. Für andere war ich wie ein geschlossenes Buch, das nicht geöffne...