33.

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Ich weiß nicht mehr ob ich anderen vertrauen soll oder nicht. Ich weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich jemandem vertraut. Von einem jungen, bei dem ich es am wenigsten erwartet hätte das ich ihm überhaupt vertrauen könnte...und jetzt das.

Ich löste mich von Betty.

„Aber hey. Noch keiner hatte die Eier dazu, Ryder so bloßzustellen, zum ersten Mal wurde er von einem Mädchen so behandelt.", sagte sie erstaunt.

Ich wollte Betty nicht zuhören. Ich wollte einfach nur noch Hause.

Ich hatte die Vermutung, dass Betty auch dahinter steckt. Aber ich wollte einfach nur weg.

„Bis dann.", sagte ich ohne Emotionen und ging davon.

So viele Fragen gingen durch mein Kopf. Aber ich fand keine Antworten dazu.

Ich muss etwas unternehmen.

Es ist an der Zeit. Ich muss..

Ich muss loslassen. Ich muss Ryder loslassen.

Einfach, weil er mich enttäuscht hat.

Ich ging in die Stadt.

„Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?", kam eine männliche Stimme. Ich drehte mich um.

Es war Michael. Kennt ihr ihn noch? Michael war der Verkäufer in diesen Boutique.

„Hallo Michael.", sagte ich und versuchte ein falsches Lächeln aufzuziehen.

„Hallo Amalie, du siehst nicht glücklich aus.", sagte er. Er hatte eine sehr schöne rote Ledertasche. Sein Style war atemberaubend.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Ich spendiere dir einen Kaffee, und wir reden.", sagte er.

Ich lächelte.

„Ein hübsches Mädchen wie du...darf nicht so traurig sein.", sagte er.

Er führte mich zu einem sehr schönen Kaffeeladen. Es war nicht dort wo ich arbeitete.

„Guten Tag Michael.", sagte ein Kellner und begrüßte uns.

„Hallo Calvin, für uns zwei mal Kaffee. Und das in groß.", sagte er.

„Setz dich doch.", sagte er zu mir.

Ich setzte mich hin.

„Also..", er gab seine Sonnenbrille auf den Tisch.

„Was ist denn passiert, erkläre mir alles. Detail zu Detail.", sagte er.

„Kann ich dir denn auch vertrauen?", fragte ich unsicher.

Unsere Bestellung kam.

„Natürlich doch. Was ist das für eine Frage.", sagte er und rührte den Kaffee um.

„Du musst wissen, dass ich meinen Dad verloren habe. Wegen einem Unfall.", ich spürte wieder Schmerz auf meiner Brust.

Ich hörte auf zu reden und schaute auf meinen Kaffee.

„Es ist schwer ich weiß. Aber ich bin doch hier, ich höre dir zu. Öffne dich und lass alles raus. Versuche alles in Worte zu fassen.", sagte er.

Danke Michael.

„Das vor einpaar Jahren. Ich und meine Mom zogen aus und fuhren in eine andere Stadt. Weil Mom einen neuen Mann kennengelernt hat. Und ich beschwere mich nicht. Ich mag den neuen Freund von meiner Mom aber er wird nie den Platz meines Vaters einsetzen können. Egal wie lange er brauchen wird er wird nur der Freund meiner Mom sein. Mein Vater war besonders. Und ich fühle mich ohne ihn so alleine auf dieser Welt. Ich hab das Gefühl ich weiß nicht mehr wer ich bin. Etwas fehlt da und ich kann es nicht wieder haben. Wie ein schwarzes Loch das nie gefüllt werden wird. Weil mich jeder enttäuscht und verletzt hat, habe ich heute kein Vertrauen zu anderen. Aber da ist dieser Junge..", sagte ich.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt