Meine Hände zitterten. Ich spürte meine Beine, wegen der Kälte nicht mehr. Meine Tränen trockneten aus. Ich suchte weiter.
„Hör auf.", sagte Ryder als ich weiterhin meine Kette suchte. Ich sah absolut nichts. Aber ich musste diese Kette finden. Auch wenn es die ganze Nacht dauern würde.
Es ist als ob ich Dad nicht finden könnte, als hätte man ihn wie Dreck weggeschmissen. Ich muss meine Kette finden...
„Hör endlich auf!", Ryder griff nach meinen Oberarmen und zwang mich in seine Augen zu sehen. Ich fühlte mich so verloren. So einsam.
„Ich muss meine Kette finden.", sagte ich und brach wieder in Tränen aus. „Ist es dir so sehr wichtig?", fragte er. „Es ist von meinem Dad.", sagte ich und versuchte tief durchzuatmen. Ich zitterte noch immer. Plötzlich wurde Ryder still. Er ließ meine Arme los und seufzte genervt. Er schaute mich an, und diese blauen Augen, wie der Ozean, blickten zu mir und ich fühlte mich ein wenig sicher. Als ob ich auf diese Augen schon mein ganzes Leben gewartet habe. Sie hatten etwas an sich...diese Augen hat nicht jeder. Er ging wieder aus dem Meer raus. Ich stand noch dort und sah ihm hinterher.
„Kommst du endlich?", fragte er ohne sich umzudrehen.
Dad...es tut mir so leid.
Ich ging zu Ryder und setzte mich hin.
„Geh nach Hause du erkältest dich sonst.", sagte er. Meine Augen waren immer noch am Meer gerichtet.
„Mit wem rede ich hier eigentlich?", fragte Ryder und bückte sich zu mir.
„Was auch immer.", sagte er genervt und ging einfach weg.
Ich saß da, völlig gefroren und mein Blick zum Meer gerichtet. Ich verschränkte meine Arme. Ich sah zu Ryder rüber, der schon weit weg war.
Ich nahm ein Stein und warf es mit voller Wucht ins Meer. Ich war so wütend!
„Amalie!", schrie jemand und kniete sich zu mir. Ich sah Betty die mich geschockt ansah. „Du bist ja ganz kalt! Komm wir gehen nach Hause.", sie umarmte mich.
„Was ist denn passiert?", fragte sie als wir Zuhause waren und ich duschen war.
„Solche Mädchen, haben meine Kette ins Meer geworfen. Und diese Kette war von meinem Dad.", sagte ich und setzte mich hin. Betty machte uns heißen Tee. „Warum tun sie sowas?", fragte sie verwirrt. „Ich hab mit diesem Bryan geredet, ich hab nur nach dem Weg gefragt.", sagte ich und sah Betty die ihr Mund aufriss. „Du hast mit Bryan geredet?!", schrie sie und grinste. „Ja was ist damit?", fragte ich verwirrt. „Bryan ist der beliebteste nach Ryder und noch kein einiges Mädchen traute sich mit Bryan zu reden, weil eben diese Mädchen immer im Weg waren.", erklärte sie.
„So dumm.", sagte ich entsetzt. „Ich weiß.", sagte sie nachdenklich. „Tut mir echt leid was passiert ist.", sagte sie ehrlich.
„Wir sind wieder da!", kam die Stimme von meiner Mom. Maggie begrüßte mich. Ich lächelte sofort und unterdrückte was alles passiert ist. Ich konnte schon Betty sehen, wie sich mich erstaunt ansah.
„Wie war der erste Schultag? Hallo.", sagte Mom und schüttelte Hände mit Betty. „Ganz gut.", sagte ich. „Das ist super, ich mach uns schonmal das Abendessen.", sagte sie und verließ das Zimmer.
„Wie schaffst du das?", fragte mich Betty. „Was denn?" „So tun als wäre nichts passiert...du warst gerade der glücklichster Mensch! Wie kannst du das alles so gut unterdrücken?", fragte sie mich. Ich zuckte mit den Schultern. „Das ist jetzt schon eine Routine für mich, denke ich. Außerdem war das nicht so wichtig.", sagte ich leise und log mich selbst an.
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ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇs
Teen Fiction„Sag mir Amalie, wovor hast du Angst?", fragte er mich. Die blauen Augen wie der Ozean waren nur auf mich gerichtet. Obwohl er schon die Antwort wusste, fragte er diese Frage dennoch. Für andere war ich wie ein geschlossenes Buch, das nicht geöffne...