Es war Nacht und der Mond schien auf uns herab. Auf den Straßen waren fast gar keine Autos. Musik lief aber es war ziemlich leise.
„Wohin fährst du uns hin?", fragte ich und schaute ihn an.
Er lächelte. Sein Blick dennoch auf der Straße.
„Was grinst du so?", fragte ich lachend.
„Wirst du schon sehen.", sagte er und drehte sich zu meiner Richtung.
Ich weiß nicht was heute passiert, aber ich bin bereit es zu erleben. Egal was. Ich bin bereit.
Ich fühle mich lebendig wenn ich mit Ryder bin.
Wir fuhren durch eine Sperrung.
Wir waren auf einer großen Fläche. Ein Parkplatz. Aber weit und breit keine Gebäuden oder dergleichen.
Nichts.
Er stoppte das Auto. Die Lichter von draußen erhellten ins Auto hinein.
„Wieso bist du nicht zum Schulball gekommen?", fragte er mich.
Mein Herz schlug immer schneller. Denn bei jedem Wort, den Ryder aussprach, vertiefte er sich in meine Augen und konzentrierte sich auf mich.
„Ich war da. Ich habe die Arbeit für Betty erledigt. Ich bin dann gegangen.", sagte ich.
„Wieso bist du gegangen?", fragte er.
„Willst du es wirklich wissen?", fragte ich.
Er nickte.
„Ich hab dich mit Olivia gesehen, ich wollte mir das nicht mitansehen.", sagte ich ehrlich.
„Stört es dich?", fragte er mit einer sanften und angenehmen Stimme.
„Ich weiß es nicht.", schüttelte ich den Kopf.
„Was weißt du nicht?", sagte er.
„Was willst du wissen Ryder?", fragte ich verwirrt.
„Ich möchte wissen, was du denkst. Was in dir vorgeht. Was du denkst wenn du mich siehst.", sagte er.
„Wieso willst das wissen?", fragte ich.
„Weil du was besonderes bist. Als Edon und du mich in mein Zimmer gebracht habt, wusste ich das du es bist, die Edon half mich hinauf zu tragen. Weil du immer dieses Parfüm trägst was ich so liebe. Und ich wollte das Edon weggeht.", sagte er und wurde leise.
„Ich wollte das du bleibst.", sagte er.
„Ich weiß nicht warum, aber bei dir kann ich, ich sein. Ich kann über Dinge reden, die ich nie mit meinem besten Freund geredet habe. Du hast etwas, was mich dazu bringt dir alles zu erzählen.", sagte er.
„Amalie, was denkst du über mich?", fragte er und kam näher.
Er spannte seine Kiefer.
Sein Handy klingelte.
Er schaute genervt weg, legte auf und schaltete sein Handy aus.
„Ich wusste von Anfang an, dass du anders warst als andere. Du weißt, dass es mir nicht gut geht. Ich bin verschlossen und ich fühle mich unerwünscht. Aber wenn ich bei dir bin, ist es nicht so. Du gibst mir etwas, was andere nie gegeben haben. Vertrauen. Aber...", sagte ich.
„Aber...", sagte er fragend.
„Auch wenn es kindisch klingt, frage ich mich immer, warum genau du mit mir befreundet bist. Ich meine, du bist beliebt in der Schule. Hast viele Freunde. Dann hängst du mit einer ab, die nicht mal eine richtige Freundin hat.", sagte ich.
„Du denkst du wärst das letzte. Warum? Denkst du neben mir bist du ein nichts?"
„Ich verdiene deine Aufmerksamkeit nicht.", schüttelte ich den Kopf.
„Du hast sie verdient.", bestätigte er.
„Nein."
„Hör auf damit.", sagte er. „Mit was?", fragte ich.
„Zu denken das du nichts für andere bist. Hör auf dich selber runter zu ziehen. Hör auf zu denken das alle besser ohne dich wären. Hör auf, dich immer weiter von Menschen zu entfernen die dir etwas bedeuten. Hör auf zu denken das du unerwünscht bist, denn das stimmt nicht. Amalie, ich will dich hier jetzt haben. Eine andere...das hätte nicht gepasst.", sagte er.
„Hör auf zu denken du hättest mich nicht verdient.", sagte er leise.
Ich wollte wieder weinen.
„Es ist mir egal wie viele Freunde du hast. Es ist mir egal. Aber du bist mir nicht egal. Seit meine Mom nicht mehr lebt, habe ich mir vorgenommen mit niemandem über meine Probleme zu reden. Dann kamst du. Und ich habe dir alles erzählt. Es kam automatisch. Ich wusste ich konnte dir vertrauen. Ich wusste, dass du mich verstehen würdest. Und das mag ich an dir. Du verstehst andere. Du setzt dich in deren Lage.", sagte er.
„Also hör auf dich zu verstecken. Du kannst dich nicht vor mir verstecken. Du versuchst es. Aber es klappt bei mir nicht. Ich hab dich seit unserer Begegnung durchschaut. Du hast immer gelächelt. Aber dir war nie danach, denn stattdessen wolltest du einfach nur weinen. Du warst verloren aber hast so getan als wäre alles in Ordnung. Du kannst gut spielen, aber ich weiß die Wahrheit. Und dein wahres ich, mag ich mehr. Denn sie ist ehrlich, liebevoll, und wunderschön. Ich hab ein Glück ein Mädchen wie dich getroffen zu haben.", sagte er.
„Und ich werde dich nicht loslassen. Jetzt wo ich die Möglichkeit dazu habe...mit dir hier zu sein, werde ich dich nicht loslassen.", sagte er.
Ryder...
Ich danke dir.
Danke das du all diese Worte ausgesprochen hast.
„Sag mir Amalie, wovor hast du Angst?", fragte er mich.
Die blauen Augen wie der Ozean waren nur auf mich gerichtet. Obwohl er schon die Antwort wusste, fragte er diese Frage dennoch.
Für andere war ich wie ein geschlossenes Buch, das nicht geöffnet werden wollte, aber für ihn...war ich wie ein offenes Buch. Er wusste von Anfang an, was mit mir los war.
Als ob er meinen Schmerz, meine Gefühle, meine Gedanken und meine Probleme wusste und verstehen würde.
Früher dachte ich, es ist unmöglich das jemand meine Schmerzen verstehen würde, aber dieser Junge vor mir...hat mir das komplette Gegenteil erwiesen.
Dieser Junge...war unglaublich.
Er schaute meine Lippen an. Dann wieder zurück zu meinen Augen.
Ich will es.
Ich will es so sehr...
Ich hatte ein kribbeln im Bauch.
Mein Herz schlug schneller.
Ich habe mich verliebt.
Er steckte meine Haare hinter meinem Ohr.
Ich schaute ihn tief in die Augen.
Ich kann ihn sehen. Den kleinen zerbrechlichen Jungen. Und er war glücklich.
„Du hast Angst vor der Liebe. Du hast Angst das dich jemand verletzt. Angst, dass dich jemand verlässt. Angst zu vertrauen.", er kam immer näher.
Die Augen wie der Ozean...
Ich ertrank in diesen Ozean...
Und ich wollte nicht gerettet werden.
Er lehnte sein Körper nach vorn.
Es ist so weit...
Er hatte immer volle Lippen gehabt. Seine Haut sah immer so weich aus. Seine dunklen Haare hingen hinunter zu seiner Stirn.
Ich spürte sein Atem auf meiner Haut.
Er legte seine Lippen auf meine.
Fortsetzung folgt...
Endlich! Sie haben es getan! Das Lied von Billie Eilish- Ocean Eyes habe ich immer mit meiner Geschichte verbunden, und daher der Name der Geschichte!❤️
Es passt perfekt zu diesem Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch🙈❤️
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ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇs
Teen Fiction„Sag mir Amalie, wovor hast du Angst?", fragte er mich. Die blauen Augen wie der Ozean waren nur auf mich gerichtet. Obwohl er schon die Antwort wusste, fragte er diese Frage dennoch. Für andere war ich wie ein geschlossenes Buch, das nicht geöffne...