59.

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Als Betty und Edon gehen mussten, machte ich mich auch auf den Weg.

„Wir sehen uns.", sagte Betty. Ich winkte ihr zu.

„Bis dann.", sagte Edon monoton.

Ich und Ryder standen bei der Tür, wir sahen aus wie ein Ehepaar, das gerade zu den Freunden winkte.

An was ich denke...

Ich nahm meine Tasche und wollte auch gehen.

„Amalie?", kam es von Ryder.

Die Art wie er meinen Namen sagte war diesmal anders.

„Ja?", fragte ich.

„Möchtest du nicht heute bei mir bleiben?", fragte er leise.

Ouh...

„Ich wohne gleich neben dir.", sagte ich verwirrt und lachte.

„Also ist es ein nein?", fragte er mich.

Ich...naja...

„Denke schon.", sagte ich nachdenklich.

Er nickte enttäuscht.

„Gute Nacht.", sagte ich.

„Gute Nacht.", sagte er.

Ich ging nach Hause.

Stimmt, heute kommt Maggie nicht und Mom und John kommen heute spät.

Ich war alleine.

Ich stand da ungelogen 5 Minuten im Flur und dachte nach ob ich doch bei Ryder bleiben sollte.

Ich dachte nach was passieren könnte:

1.Er versucht mich wieder zu küssen
2.Er versucht mich in die Dränge zu ziehen
3.Er will mich provozieren
4.Er will irgendetwas mit mir anstellen

...oder er will einfach nur das ich bei ihm bleibe.

Nein. Das wäre zu normal.

Ich ging rückwärts bis mein Rücken die Haustür berührte.

Die Uhr auf der Wand tickte so laut, als würde es in jedem Moment explodieren.

Ich könnte hier bleiben und noch etwas essen, Fern schauen. Ich könnte neue Serien anschauen. Ich könnte...

Ich könnte zu Ryder gehen.

Nein. Amalie, du gehst nicht zu ihm.

Ich ging hinauf auf mein Zimmer und ging in die Dusche.

Als ich wieder rauskam, nahm ich mir eine Bürste und kämmte meine Haare. Es war so still im Haus. Das liebte ich am meisten. Wenn ich alleine zu Hause bin, wo mich keiner stören kann. Außer wenn von irgendwo ein Geräusch kommt, denn da bekomme ich Angst.

Ich machte das Fenster in meinem Zimmer auf und ich sah Ryder auf der anderer Seite, wie er ebenfalls sein Fenster aufmachte.

Ich machte mein Fenster langsam auf und konzentrierte mich auf ihn. Er schaute mich an. Und ich bekam wieder dieses Gefühl...

Habe ich heute zweimal geduscht? Oh man.

Ein Junge war vor mir, der alles für mich geben würde. Ein Junge, der meine Schmerzen verstehen kann.

Wieso habe ich trotzdem das Gefühl ihn nicht verdient zu haben?

Und warum wollte er ein Mädchen wie mich, dass so viele Probleme im Leben hat?

„Sei für morgen bereit.", sagte ich.

„Das werde ich.", sagte er nickend.

Er lächelte noch einmal. Da kam wieder der Ryder zum Vorschein, den nur ich kannte. Den netten Ryder, den einfühlsamen Ryder, den echten Ryder. Woher ich das erkennen kann? Wenn er lächelt, achte ich nicht auf seinen Mund. Ich achte auf seine Augen. Seine Augen erzählen alles. Auch wenn das komisch klingt, lachen seine Augen mit. Da weiß ich, das er sein Lächeln ernst meint. Und die Seite von Ryder, mag ich am liebsten. Natürlich auch den gemeinen Ryder.

ᴏᴄᴇᴀɴ ᴇʏᴇsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt