Kapitel 12

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Komm ich zeig dir das Gästezimmer.", sagt Robin nachdem ich noch eine Weile auf seinem Schoß gesessen und meinen Kopf dabei die ganze Zeit auf seiner Schulter liegen hatte.
Ich richte mich auf und schaue ihn aus müden Augen an.
"Du schläfst ja gleich ein.", meint Robin und lächelt mich an. Ich schenke ihm ebenso ein schüchternes Lächeln und krabbel dann von seinem Schoß hinunter und erhebe mich von der Couch.
Robin tut es mir gleich, schnappt sich unsere T-Shirts und ich folge ihm aus dem riesigen Wohnzimmer hinaus, die Treppe in den ersten Stock hinauf bis vor eine Tür.
"I-ich hab das H-Handy v-vergessen.", sage ich bevor Robin die Tür öffnet.
"Wo hast du es denn liegen lassen?", fragt er und wendet sich mir zu.
"Im B-Bad.", antworte ich und Robin meint: "Ich hol es dir eben, warte kurz."
Dann verschwindet er und ich stehe vor der Tür und schaue mich in dem quadratischen Flur um.
Alles ist hell, der Fußboden, die Wände und auch die kleinen Möbel die hier stehen. An den Wänden hängen Gemälde, welche die Natur zeigen, einen Sonnenaufgang, das Meer und eine Waldlichtung.

"Da bin ich wieder.", sagt er und reicht mir sowohl mein Handy als auch das T-Shirt. Seins scheint er irgendwo abgelegt zu haben, denn er hat es nicht mehr in der Hand.
"W-wo schläfst d-du?", frage ich und Robin deutet auf eine Tür schräg gegenüber von der, vor welcher wir stehen, während er sagt: "Dort. Ich bin also nicht weit weg."
Ich lächel ihn an und Robin öffnet die Tür zum Gästezimmer.
Ich betrete den Raum nach ihm und presse sowohl das T-Shirt als auch das Handy mit beiden Händen vor meine Brust.
Robin geht zu dem Bett, welches gegenüber von der Tür steht, nimmt den kleinen Teddybären hinunter setzt ihn auf den Nachttisch und zieht die riesige Decke weg. Darunter kommt das Bettzeug zum Vorschein, welches Robin zurückschlägt und mich dann anschaut, bevor er sagt: "So jetzt rein mit dir Kleiner."
"K-kann ich noch m-mal auf die T-Toilette?", frage ich und senke den Kopf.
"Die Tür dort führt zum Bad.", antwortet er und ich hebe leicht meinen Kopf, um zu sehen wohin er zeigt.

Als ich wieder aus dem Bad komme, sitzt Robin auf der Bettkante und ich gehe zu ihm hinüber, habe das T-Shirt mittlerweile wieder angezogen und lege das Handy auf den Nachttisch. Robin erhebt sich und wir stehen uns gegenüber.
In einer schnellen Bewegung hebt Robin mich, unter den Schultern und Kniekehlen haltend, hoch und legt mich ins Bett.
Er nimmt sich die Decke vom Fussende und deckt mich zu. Ich lächel Robin an, welcher sich noch einmal auf die Bettkante gesetzt hat und seinen linken Arm über meinem Körper hinweg abgestützt hat.
"Schlaf gut Kleiner.", sagt er und lächelt zurück.
Ich stütze mich etwas auf meinen Unterarmen auf, Robin beugt sich leicht nach vorne, zögert und überwindet dann aber den Abstand zwischen uns und haucht mir einen leichten Kuss auf die Lippen.
Viel zu schnell löst er sich von mir und steht dann auf.
Ich schaue ihm hinterher bis er an der Tür steht und das Licht ausgeschaltet hat.
Nur noch das Licht vom Flur beleuchtet jetzt noch den Raum in dem ich schlafen soll, als Robin sich noch einmal zu mir umdreht und sagt: "Denk dran, ich bin nicht weit weg Kleiner. Schlaf gut."
D-du auch Daddy.", antworte ich und sehe das er erneut ein leichtes Lächeln aufgelegt hat, bevor er aus dem Zimmer geht und die Tür hinter sich schließt.

Plötzlich ist es dunkel, sehr dunkel sogar, denn anders als in meiner Wohnung sind hier keine Straßen in der Nähe die den Raum mit beleuchten.
Ich taste nach meinem Handy, finde es und entsperre den Bildschirm, stelle den Bildschirm-Timeout auf zehn Minuten und lege es wieder auf den Nachtschrank.
Schon besser.
Der Teddy auf dem Nachtisch sitzt da und blickt mich an, ich greife nach diesem und kuschel mich mit ihm unter die Bettdecke. Dann bin ich nicht so allein. Viel lieber wäre ich jetzt bei Robin als hier allein in dem großen, fremden Raum. Viel lieber würde ich mit ihm kuscheln als mit dem Teddy, wobei dieser echt weich ist.
Ich schließe meine Augen und die Bilder von vorhin tauchen wieder auf. Der Kuss war so wunderschön, seine Haut auf meiner Haut war traumhaft und ich wäre tatsächlich so bei Robin eingeschlafen, hätte er die Stille nicht unterbrochen.
Ich drücke den Teddy noch etwas fester an meinen Körper und merke das ich immer müder werde und dann einschlafe.

Ich wache auf, alles ist dunkel, ich sehe meine Hand vor meinen Augen nicht, denn es ist wirklich dunkel.
Ich hab Angst, es ist so still.
Ich taste nach meinem Telefon und schalte das Display ein.
Gästezimmer. Nein es fühlt sich nicht richtig an.
Die Uhr des Handys leuchtet mir zwei Uhr sechsundzwanzig entgegen und ich setze mich auf.
Ich muss aus diesem Zimmer raus, ich habe Angst.
Ich schwinge meine Beine aus dem Bett, drücke den Teddy mit meinem linken Arm an meinen Körper und leucht mir mit dem Handy in meiner rechten Hand, den Weg raus aus dem Gästezimmer über den Flur, bis hin zu der Tür, auf die Robin vorhin gezeigt hat als ich ihn gefragt habe wo er denn schläft.
Ich schiebe das Handy zwischen meinen linken Arm und dem Teddy, hab die Hand schon auf der Klinke als mich Zweifel überkommen.
Soll ich wirklich da rein gehen?
Was ist wenn er mich dann für kindisch hält?
Was ist wenn Robin das nicht will?
Vielleicht sollte ich wieder zurückgehen.
Doch ich kann nicht, ich will zu Robin.

Ich schaue auf den Teddy in meinem Arm, dann wieder auf die Hand welche die Klinke umschlossen hat und drücke diese dann hinunter.
Leise öffne ich die Tür und trete in den Raum.
Das Display meines Handys ist noch an und beleuchtet den Raum spärlich.
Ich schließe die Tür hinter mir und nehme das Handy wieder in meine rechte Hand.
"D-Daddy.", flüstere ich und merke wie mein Herz schneller schlägt.
Ich stehe immer noch an der Tür, fühle mich so klein, will doch nur in Sicherheit sein und weiß immer noch nicht genau ob es die richtige Entscheidung war in Robins Schlafzimmer gegangen zu sein.
Ich versuche mit dem Licht des Handys etwas zu erkennen doch es fällt mir sehr schwer, also sage ich erneut leise: "D-Daddy."
Ich hab das Gefühl gleich weinen zu müssen, da regt sich plötzlich etwas im Bett und nur Sekunden später wird das Licht der Nachttischlampe eingehalten.
Ich bin froh endlich richtig sehen zu können und blicke zu dem Bett.
Ich drücke den Teddy in meinem Arm fester and mich, als Robin, sich aufstützt und zu mir schaut.
"Komm her kleines Kitten.", höre ich ihn sagen und ich lächel ihn an, als ich sehe dass er etwas zur Seite rutscht und seine Bettdecke etwas anhebt.
"K-Kuscheln D-Daddy.", flüstere ich und Robin nickt als Antwort.
Schnell eile ich zu ihm, lege das Handy auf den Nachttisch und kuschel mich zu ihm ins Bett.

Robin zieht mich an seinen nackten Oberkörper schlingt seine Arme um meinen und ich lege meinen rechten Arm um seine Hüfte doch halte mit meinem linken Arm immer noch den Teddy fest umschlossen.
"Komm, ich beschütze dich. Du kannst den Teddy jetzt weglegen.", höre ich Robin sagen und ich schaue zu ihm hinauf und frage: "D-du gehst n-nicht weg?"
"Nein ich bleibe bei dir kleines Kitten.", antwortet Robin und ich lächel ihn an, löse mich aus seiner Umarmung, lege den Teddy zu Seite und ziehe mein T-Shirt aus, welches ich danach zu dem Plüschtier lege. Ich schalte das Licht der Nachttischlampe aus und berühre noch einmal meine Handydisplay, damit es noch etwas hellen bleibt.
Dann rutsche ich wieder zu Robin, kuschel mich in seinen Arm und genieße seine Wärme.
"Ist es gut so?", fragt er und ich nuschel in seine unbehaarte Brust: "E-es ist p-perfetkt."
Robins linke Hand bewegt sich über meinen Rücken als er einen Moment später gesteht: "Ich hab gehofft, du würdest zu mir kommen, kleines Kitten."
Ich blicke zu ihm hinauf, recken mich etwas und lege kurz meine Lippen auf seine, dann sage ich: "I-ich bin froh b-bei dir zu s-sein D-Daddy."
Ich kuschel mich wieder an seine Brust spüre das gleichmäßige atmen von Robin, lasse mich davon tragen und schlafe schlussendlich sicher und geborgen ein.

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