Kapitel 43

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Oh je was soll ich denn jetzt bloß anziehen?
Worin könnte ich Robin gefallen?
Er ist so verrückt, da packt er mir nur solch schöne Sachen ein. Ich darf ein ganzes Wochenende einfach Prinzessin sein. Nur Dessous tragen und mich gemeinsam mit ihm wohlfühlen.
Mein Blick fällt auf den Rucksack und ich öffne ihn, hole die Sachen raus welche ich eingepackt habe und verräume die Kleidung zu der anderen.
Den Nintendo und die Spiele lasse ich im Rucksack und währenddessen ich das mache überlege ich wonach mir kleidungstechnisch ist.
Ich ziehe mich aus, stehe nackt vor dem Kleiderschrank und ziehe ein beliebiges Negligé heraus.
Es ist blasslila und aus Chiffon.
Ich ziehe es mir über und suche mir den passenden Slip dafür heraus.
Das Negligé reicht mir bis zu den Knien und umspielt diese leicht. Um mein Outfit noch zu komplettieren ziehe ich mir noch einen knöchellangen Kimono an, welcher die gleiche Farbe des Negligés hat.
Und nun kommt die Frage der Schuhe.
Warum ist mir eigentlich nicht vor der Zeit mit Robin aufgefallen wie sehr ich Damenschuhe liebe.
Wobei eigentlich habe ich es innerlich doch immer gewusst.

Meine Mutter hatte damals bei meinem sechzehnten Geburtstag vor den Gästen erzählt das ich als Kind oft in ihre Schuhe gestiegen bin, weil ich sie hübsch fand und weil ich größer sein wollte. Ich glaube ich wusste doch schon ziemlich früh das Absatzschuhe einfach toll sind. Meine Neigung zu Dessous, den feinen Stoffen und die tollen Schnitte habe ich immer verheimlicht. Ich habe die Frauen beneidet wenn sie durch die Unterwäscheabteilung gelaufen sind und sich schöne Wäsche ausgesucht haben. Ich wollte das auch immer und dann habe ich mich irgendwann einmal dazu durchgerungen und habe mir in einem Kaufhaus schnell und mehr oder weniger im vorbeigehen einen schwarzen Spitzenslip und ein Babydoll gegriffen und habe mich in eine Umkleide geschlichen.
Ich weiß es noch wie heute wie aufgeregt ich war, als ich die Sachen an hatte, wie ich das erste mal im Leben Dessous getragen habe und ich weiß auch noch wie gut es sich damals angefühlt und wie mich der Stoff auf meiner Haut erregt hat.
Als ich mich dann im Spiegel sah, nur mit dem Slip und dem Babydoll bekleidet war es fast so als würde sich ein Stück weit etwas in mir lösen, als würde etwas in mir anfangen aufzuleben was ich krampfhaft versuchte zu unterdrücken. Denn es entspricht ja nun wirklich nicht der Norm wenn Jungs Damenwäsche tragen und sich dann auch noch sexy darin fühlen.
Damals habe ich auch das erste Mal geklaut. Ich konnte unmöglich diesen Slip wieder zurück hängen. Ich lies ihn auf meiner Haut, zog meine Kleidung wieder über und ließ den Babydoll in der Umkleide hängen, um nicht zu riskieren doch damit gesehen zu werden.
Mein Herz klopfte wie wild, einerseits weil ich hoffte nicht erwischt zu werden doch anderseits klopfte es viel mehr, weil sich dieser Stoff dort auf meiner Haut einfach wunderschön anfühlte und ich mich so gut fühlte.
Dummerweise fand meine Mutter etwas später das Höschen und fragte mich danach. Ich stammelte was von meiner festen Freundin und merkte förmlich wie rot ich wurde. Sie freute sich über mein Glück ein Mädchen gefunden zu haben das ich liebte und ich musste meinen Brechreiz unterdrücken, denn ich wollte alles andere aber bloß kein Mädchen. Ich schmiss den Slip danach weg, denn nochmal wollte ich meiner Mutter diese Sache nicht erklären.

Ich entscheide mich für Pumps, schlüpfe in diese hinein und schaue mich, bevor ich runter gehe, nochmal im Spiegel an.
Ich finde es schön und ich mag mich darin. Langsam verlasse ich den Raum, gehe die Treppe hinunter und sehe das Robin den Kamin schon  angefeuert hat.
Eine wohlige Wärme breitet sich in mir aus, als ich mich nach dem Mann umschaue, den ich in so kurzer Zeit so sehr lieben gelernt habe.
"Daddy?", rufe ich und bekomme prompt die Antwort, als er aus der Küche kommt und zwei Tassen vor sich her trägt: "Was ist denn Prinzessin?"
"Ich wollte nur wissen wo du bist.", meine ich und schaue ihm dabei zu wie er die Tassen in Richtung des Kamins trägt.
"Komm her, wir kuscheln uns hierher, hier ist es schön warm und ich hab es uns gemütlich gemacht Prinzessin."
Langsam gehe ich zu dem Kamin, sehe erst jetzt die Fläche davor, welche zuvor von dem Sofa verdeckt war.
Robin hat ein paar Decken und Kissen vor den Kamin gelegt und stellt gerade die beiden Tassen Kakao auf den Fußboden.
Ich gehe um das Sofa herum und bleibe noch einen Moment stehen, da sagt der Dunkelhaarige: "Du siehst im übrigen sehr süß aus. Komm und setz dich zu mir."
Ich lächel Robin an, ziehe mir den Kimono aus und antworte bevor ich mich zu ihm auf die Decken begebe: "Danke Daddy."
Robin lehnt mit dem Rücken am Sofa und ich setze mich zwischen seine Beine, lehne mich mit meinem Rücken gegen seine starke Brust und lege meinen Kopf an seiner Schulter ab.
Seine Arme schließen sich um meine Hüften und seine Hände liegen auf meinem Bauch, beginnen langsam über den Stoff zu gleiten.
Seine Lippen legt er kurz auf meine Stirn und ich schaue zu ihm hinauf, als er sagt: "Zwei Tage nur du und ich. Zwei Tage ohne den Stress da draußen."
Ich lächel ihn an und antworte: "Der Gedanke ist schön Daddy. Ich freue mich darüber das du die nächsten zwei Tage viel Zeit für mich hast."
Ich drehe meinen Kopf noch etwas weiter und strecke mich nach oben. Robin kommt mir entgegen und unsere Lippen berühren sich. Der Kuss ist lang aber sanft, voller Gefühl und die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen wie wild.
Ich weiß immer noch nicht womit ich diesen Menschen verdient habe und warum er ausgerechnet mich haben wollte.

Als wir uns wieder lösen, reicht Robin mir den Kakao. Ich nehme diesen dankend an und nippe an der Tasse. Mein Blick verliert sich in dem tanzenden Feuer. Immer wieder nippe ich an dem Kakao, schaue den flammen zu, genieße die Wärme welche von dem Kamin und von Robin ausgeht und spüre wie seine Hände immer weiter über meinen Körper wandern.

Little PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt