Als ich am nächsten morgen aufwache, taste ich das Bett ab, doch es ist leer. Langsam öffne ich die Augen doch Robin ist nicht da. Ich drehe mich auf die Seite auf der er geschlafen hat und rieche an dem Kopfkissen, welches ein wenig nach ihm duftet. Wo ist er bloß?
Ich schaue zum Nachtschrank und sehe das Bild von ihm und an dem Rahmen lehnt ein Zettel.
Ich nehme ihn und lese:Hallo mein Kleiner
Ich musste leider schon los.
Ich wäre gern geblieben, aber ich habe noch ein wenig was zu tun.
Ich freue mich auf morgen wenn du wieder bei mir bist.Bis dahin mach dir eine schöne Zeit
Dein DaddyEs ist Sonntag, was hat er denn bloß zu tun? Ich blicke auf die Uhr meines Handys und sehe das es kurz vor neun ist. Ich stehe auf und begebe mich ins Bad.
Als ich alles dort erledigt habe und ich angezogen bin, fällt im Wohnzimmer mein Blick auf den Tisch vor dem Sofa. Dort steht eine Auswahl an Speisen.
Ich trete näher und sehe, gekochte Eier, verschiedene Wurst- und Käsesorten, Lachs verschieden Obst- und Gemüsesorten, mehrere Sorten Marmelade, Nuss-Nougat Creme, Butter, Brot und Brötchen, eine Teller, Messer und Gabel, ein Glas, eine Tasse und an Getränken, stehen mir eine kleine Karaffe Apfelsaft und Orangensaft zur Verfügung, ebenso wie eine Thermoskanne heißes Wasser für die verschiedenen Teesorten die daneben stehen und eine weitere Thermoskanne mit Kaffee, denn daneben steht ein gefülltes Milchkännchen. Ich entdecke ebenso eine Löffel und eine Müslischale sowie Milch, verschiedene Cornflakes und Müsli.
Mitten auf dem Tisch steht eine Vase mit einer roten Rose drin und an dieser Vase lehnt erneut ein Zettel. Ich nehme ihn zur Hand und lese:Lass es dir schmecken
keiner Prinz.
♡Ich setze mich auf das Sofa und weiß gar nicht womit ich anfangen soll, denn in so einem Umfang hatte ich noch nie eine Frühstücksauswahl.
Ich nehme mein Handy zur Hand und schreibe Robin eine Nachricht:Guten Morgen Daddy
Danke für das schöne Frühstück, ich werde es
mir schmecken lassen.
Danke auch noch mal für gestern abend.
Ich war froh das du bei mir warst und ich nicht allein
schlafen musst.Dein kleiner Prinz
Nachdem ich die Nachricht verschickt habe beginne ich mit dem Frühstück und stöbere dabei in den Flyern der Wellnessangebote die das Hotel zu bieten hat, denn irgendwie muss ich ja den Tag heute verbringen, nachdem ich Robins Geschenke eingepackt habe.
Hoffentlich freut er sich über die Sachen die ich mir hab einfallen lassen.Nachdem ich satt bin und ich gelesen habe das Robin mir einen schönen Tag wünscht gehe ich zum Telefon ins Schlafzimmer und rufe den Empfang an, kläre mit dem dortigen Personal welche Behandlung ich gerne haben möchte und die entsprechenden Uhrzeiten und finde es super dass alles auch am Sonntag angeboten wird, dann mache ich mich daran für Robin alles einzupacken.
Liebevoll und fein säuberlich ist alles verpackt, als ich auf die Uhr schaue und sehe das ich langsam los muss.
Also dann mal los zum Wellnesstag.Alles beginnt mit Haare schneiden, nicht viel, nur ein bisschen, dann geht es weiter zur Maniküre und zur Pediküre mit angenehmer Fussmassage. Es folgt eine Gesichtsmassage mit anschließender Maske, doch am meisten freue ich mich auf die Wellnessmassage und bin gespannt auf das Rosenblütenbad, was ich aber erst sehr spät habe, weil ich geplant habe mich danach dann ins Bett zu kuscheln.
Doch auch im Restaurant habe ich mir einen Tisch bestellt um am Abend vor dem Bad noch zu abend zu essen.
Robin hat ja gesagt ich soll seine Kreditkarte benutzen, also tue ich das auch.Am Abend betrete ich das Restaurant und werde in Empfang genommen: "Guten Abend Mister Calters, ich geleite sie zu ihrem Tisch."
Ich lächel und folge dem Herren zu meinem Tisch.
Einen kurzen Augenblick später wird mir die Karte überreicht und ich schaue hinein.
Ich fühle mich so wohl, locker, leicht und entspannt. Das Leben kann manchmal doch so schön sein.Ich bin vertieft in die Karte als ich höre: "Was kann ich ihnen schönes bringen?"
Ich schaue über die Karte und der Kellner, welcher vor mit steht traut seinen Augen kaum und sagt: "Toby, du hier?"
"Äh, hallo Jason. Was machst du denn hier?", antworte ich und kann es kaum glauben.
"Ich hab hier noch einen Nebenjob. Aber wieso bist du hier?", fragt Jason und schaut mich fassungslos an.
"Ich esse hier zu abend und dann habe ich noch ein Rosenblütenbad.", antworte ich und Jason schaut mich verwundert an als er fragt: "Bist du über Nacht hier?"
Äh ja, in der Penthouse Suite.", meine ich und das Erstaunen aus Jasons Stimme ist nicht zu überhören bei seinen nächsten Worten: "Ich wusste gar nicht dass man soviel verdient, wenn man Miss Walters Sandwiches und Kaffee holt. Ich meine hier essen, das Bad die Penthouse Suite. Toby ich bitte dich, wie bezahlst du das?"
"Das ist mein Geheimnis.", antworte ich und lächel Jason an.
"Aha. Weißt du schon was du trinken möchtest?", fragt er und scheint verunsichert.
Ich weiß allerdings nicht ob ich Jason von Robin und mir erzählen darf, denn ich weiß ebenfalls nicht ob Robin möchte das die Leute im Krankenhaus über uns Bescheid wissen.Die Speisen und Getränke waren wirklich lecker und Jason serviert mir gerade mein Dessert, als er mich fragt: "Du Toby?"
"Was denn?", frage ich und höre wie er weiter spricht: "Ich hab gleich Feierabend und du bist ja eh hier. Das wäre doch die Gelegenheit uns etwas besser kennenzulernen, findest du nicht?"
Oh shit, das hatte ich ja komplett vergessen. Jason wollte mich ja privat treffen. Wie komme ich denn da jetzt wieder raus. Wobei ich hatte ihm ja nie zugesagt sondern immer nur das ich es mir überlege.
"Jason ich hab doch gleich noch das Bad.", sage ich deshalb und beginne meinen Nachtisch zu essen.
"Ich könnte ja... .", beginnt Jason doch ich will nicht hören wie der Satz zu Ende geht und unterbreche ihn: "Nein Jason, könntest du nicht und nein ich will mich auch nicht mit dir treffen!" So, jetzt ist es raus.
"Okay.", sagt er und den Gesichtsausdruck welchen er hat, kann ich nicht deuten, bevor er sich umdreht und dann geht.
Vielleicht hätte ich die Abfuhr ja etwas netter formulieren können. Hoffentlich habe ich ihn nicht all zu sehr verletzt.Nachdem ich die Rechnung beglichen habe, schaue ich auf mein Handy, sehe das ich keine Nachricht habe aber auch das es Zeit wird für mein Rosenblütenbad. Freude steigt in mir auf und Jason ist so gut wie vergessen.
Ich mache mich auf den Weg zu den Räumlichkeiten und werde auch dort freundlich in Empfang genommen: "Hallo Mister Calters. Ich habe alles für Sie vorbereitet über. Wenn sie mir folgen möchten."
Ich gehe der jungen Frau hinter her und folge ihr in einen Raum in welchem es nach Rosen duftet. Kerzen brennen und in der Mitte steht eine riesige Badewanne in welcher ein Schaumbad eingelassen ist. Auf dem weißen Schaum liegen rote Rosenblätter und aus kleinen Deckenlautsprechern erklingt leise Entspannungsmusik. Neben der Badewanne steht ein kleines Tischchen mit einer Flasche Champagner im Kühler, ein Glas und Erdbeeren liegen auf einem Teller, welche bis zur Hälfte in Schokolade getaucht waren.
"Ich hoffe es ist ihnen recht so.", sagt die junge Frau und ich nicke lediglich.
"Handtücher und der Bademantel befinden sich hier," sagt die Frau und deutet auf eine Kommode hinter uns, bevor sie fortfährt: "Ich wünsche ihn eine angenehme Zeit. Nach etwa 50 Minuten, werde ich an ihre Tür klopfen, damit sie Bescheid wissen das die Zeit zu Ende ist. Falls Sie vorher etwas benötigen, finden sie an der oberen rechten Ecke der Wanne einen Knopf, welcher als Klingel dient. Wenn sie ihn betätigen werde ich zu ihnen kommen und ihnen hoffentlich ihren Wunsch erfüllen können. Erholen sie sich gut Mister Calters."
"Viel Dank.", antworte ich, dann verlässt die junge Frau das Zimmer und ich beginne mich auszuziehen, steige danach in die Wanne und lasse mich darin nieder.
Die Wanne ist so groß das locker zwei Leute darin liegen können ohne sich einzuquetschen.
Ich lehne mich zurück, schließe die Augen und lausche der Musik.
Plötzlich wird die Tür geöffnet, jemand tritt ein und ich gehe davon aus das die junge Frau irgendwas vergessen hat, also lasse ich meine Augen geschlossen, doch dann höre ich wie die Tür abgeschlossen wird und jemand sagt: "Na mein Kleiner."
Ich öffne meine Augen, schaue zu der Person und traue meinen Augen nicht.
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Little Prince
General FictionToby Calters, ein achtzehnjähriger, schüchterner, liebevoller Junge arbeitet als Sekretärsgehilfe in einem Krankenhaus. Seine Tage sind lang und hart, doch er ist froh um den Job, denn mit einer abgebrochenen Schullaufbahn, ohne Abschluss ist es nic...