Kapitel 40

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Habe ich mich verhört?
Hat er das wirklich gesagt?
Hat Robin wirklich diese drei Worte benutzt?
Hat er wirklich gesagt; ich liebe dich?

Nie hat er darauf geantwortet wenn ich es ihm gesagt habe, immer nur kam ein; ich weiß, von ihm und jetzt sagt er es und ich weiß nicht ob ich es richtig verstanden habe oder nicht. Was ist wenn ich mich verhört habe? Ich kann ihn ja auch schlecht fragen.
Oder doch?
"Ich liebe dich auch.", sage ich vorsichtig und hoffe einfach mal das ich sein Geständnis richtig verstanden habe.
Seine Arme schließen sich etwas fester um meinen Körper und Robin haucht mir einen Kuss auf die Haare, dann sagt er: "Was hältst du davon wenn wir zwei am Freitag wegfahren Kleiner?"
Ich schaue zu ihm hinauf und frage: "Wie wegfahren?"
"Übers Wochenende, irgendwohin. Ich muss raus hier und ich denke dass das eine gute Idee ist. Nur wir zwei ganz allein.", meint er und ich rutsche etwas höher um mit Robin auf Augenhöhe zu sein, bevor ich antwortet: "Ja gerne Daddy. Es ist mir egal was wir machen Hauptsache wir machen es zusammen. Ich liebe es Dinge mit dir gemeinsam zu machen Daddy."
Er lächelt mich an, zieht mich am Nacken zu sich und legt seine Lippen auf meine.
Als wir uns wieder lösen frage ich: "Und wo fahren wir hin? Was machen wir?"
"Das Kleiner, lass mal meine Sorge sein. Du weißt wie gern ich dich überrasche.", antwortet er und steht dann vom Bett auf.
Ich betrachte ihn wie er da vor mir steht in seinem Anzug und kann immer noch nicht fassen was für ein wahnsinniges Glück ich hatte, Robin kennengelernt zu haben.
Er hat gesagt das er mich liebt.
Oh mein Gott.
Erst jetzt kommt dieser Satz richtig bei mir an. Erst jetzt nachdem ich ihm geantwortet habe dass ich ihn auch liebe und er es nicht dementiert hat.
Er liebt mich.
Ich setze mich auf, Robin steht gerade mit dem Rücken zu mir, strecke meine Arme nach ihm aus und meine leise: "Daddy nimmst du mich auf den Arm?"
Robin dreht sich zu mir um lächelt mich warm an und antwortet während er mich auf seine Hüften setzt: "Immer Kleiner."
Nackt wie ich bin, drücke ich meinen Körper an den seidigen Stoff seines Anzugs und lasse mich von ihm nach oben tragen.
"Wo möchtest du heute schlafen Schatz?", höre ich Robin fragen und ich überlege kurz, bevor ich antworte: "In meinem Zimmer, aber nur wenn du bei mir bleibst."
"Ich hatte nichts anderes vor.", antwortet er und stellt mich kurz danach vor meinem Bett ab. Er nimmt die Decken zur Seite und meint dann: "So komm, rein mit dir."
Ohne Widerworte lege ich mich auf die Matratze und Robin deckt mich zu. Seine Lippen berühren kurz meine und dann meint er: "Ich komm gleich wieder."
Ich nicke nur und sehe Robin dabei zu wie er mein Zimmer verlässt.
Gerade als Robin aus der Tür ist, rufe ich: "Daddy."
Sofort betritt Robin mein Zimmer wieder und fragt: "Ja Schatz?"
"Ich möchte bitte ein Kuscheltier.", antworte ich und schaue ihn bittend an.
Ein Lächeln schleicht sich auf das Gesicht des Vierundvierzigjährigen und ich beobachte ihn wie er zu meinem Baldachin hinüber geht und dabei fragt: "Welches denn?"
"Simba.", kommt es von mir wie aus der Pistole geschossen und einen Moment später steht Robin vor meinem Bett und reicht mir das gewünschte Plüschtier.
Dankend nehme ich es ihm ab und drücke Simba an meine Brust.
"Bis gleich.", sagt Robin und verlässt erneut mein Zimmer.
"Bis gleich Daddy.", murmel ich noch hinterher und bin dann auch schon eingeschlafen.

Der Donnerstag verlief ruhig und ich habe hin und her überlegt was Robin denn nun über das Wochenende mit mir vor hat, wo er mit mir hinfährt, aber ich hatte keinerlei Idee. Robin kam auch erst sehr spät nach Hause und auch wenn ich es gewollt hätte, so habe ich es doch nicht geschafft mich wach zu halten und schlief vor dem Fernseher ein.
Heute ist Freitag, ich öffne meine Augen, liege in meinem Bett und bin verwundert das ich noch nicht mal mitbekommen habe das Robin mich anscheinend hierher gebracht hat.
Wann Robin wohl heute von der Arbeit kommt?
Wo wir dann wohl hinfahren?
Was für Sachen muss ich eigentlich mitnehmen?
Wie soll ich denn diese packen wenn ich nicht weiß wo wir hinfahren. Ich schaue auf die Uhr meines Handys und sehe das es erst kurz nach sieben ist.
Ich stehe auf und gehe ins Bad und erledige all die Dinge die man eben so macht.
Nach einer langen Dusche uns angezogen gehe ich hinunter und höre aus der Küche mal wieder Geräusche.
Ich gehe in diese Richtung und erst kurz davor fällt mir ein dass es sich hier nicht um Sarina handeln kann, denn die kommt immer erst später. Ich schlucke trocken und linse vorsichtig um die Ecke und traue meinen Augen nicht.
"Daddy.", sage ich atemlos. Der Angesprochene dreht sich um und lächelt mich an. Seine Jogginghose hängt locker auf seinen Hüften, doch mein Blick ruht auf seinem freien Oberkörper. Wie kann man nur so verdammt gut aussehen?
"Na mein Kleiner. Hast du schon ausgeschlafen?", fragt er und ich gehe lächelnd und leicht nickend zu ihm hinüber.
Bei ihm angekommen, hebt er mich hoch und setzt mich auf die Arbeitsplatte, stellt sich zwischen meine Beine und gibt mir einen Kuss.
Ich lächel ihn, im Anschluss, verträumt an, ziehe ihn am Nacken erneut zu mir und lege meine Lippen nochmals auf seine. Dieser Kuss ist etwas länger und ich könnte den ganzen Tag nichts anderes tun als genau das hier.
Wir lösen uns wieder und ich frage: "Musst du heute nicht arbeiten Daddy?"
"Nein. Ich hab doch gesagt das wir heute wegfahren.", antwortet Robin und haucht mir einen Kuss auf die Nase, bevor er sich von mir entfernt.
"Wo hin denn eigentlich?", frage ich weiter und beobachte Robin wie er sich an dem Kaffeevollautomaten zu schaffen macht.
"Das sage ich dir immer noch nicht.", antwortet er und dreht sich wieder zu mir um.
"Aber ich muss doch meine Sachen packen und wie soll ich das machen wenn ich nicht weiß wo wir hinfahren.", versuche ich mein Glück, aber auch darauf hat Robin schon eine Antwort: "Lass das alles mal meine Sorge sein Kleiner. Du kannst versuchen was du willst, ich werde es dir nicht verraten."
Schmollend schiebe ich meine Unterlippe nach vorne, senke meinen Kopf und verschränke meine Arme vor meiner Brust.
"Du weißt gar nicht wie süß du gerade aussiehst.", höre ich Robin sagen und ich hebe meinen Kopf wieder, strecke ihm meine Zunge entgegen und springe dann von der Arbeitsplatte.
"Und frech bist du auch noch.", sagt Robin.
"Lass mich doch.", antworte ich bockig und strecke Robin erneut meine Zunge raus, will gerade die Küche verlassen als er mich am Handgelenk zurückhält, mich umdreht und mein Kinn zwischen seinen Daumen und Zeigefinger nimmt, es fixiert und mir dann in die Augen schaut.
Sein Gesicht ist streng und in seinen Augen blitzt etwas Wut, als er seine Finger um meinem Kinn etwas zusammendrückt.
"Das tut weh Daddy.", quengel ich und er antwortet: "Es gehört sich nicht jemandem die Zunge rauszustrecken. Das macht man nicht! Verstanden?"
Seine rechte Augenbraue zuckt bei dem letzten Wort und ich würde am liebsten meinen Kopf senken, doch das geht nicht weil Robin seine Finger immer noch an meinem Kinn hat.
"Ob du mich verstanden hast?", fragt er erneut und in seiner Stimme schwingt eine gewisse Strenge mit.
"Ja D-Daddy. T-tut mir l-leid.", antworte ich mühevoll und senke meine Augen um Robin nicht länger ansehen zu müssen, denn sonst müsste ich wahrscheinlich anfangen zu weinen.
"Gut. Geh auf dein Zimmer und warte dort, bis ich dich rufe.", sagt Robin weiterhin in diesem dominanten Ton und lässt mein Kinn los.
Ich wende mich von ihm ab und befolge seine Anweisung.

Oben angekommen setze ich mich unter den Baldachin, kuschel mich zwischen all den Plüschtiere und Kissen ein und beginne schlussendlich doch zu weinen. Ich will nicht das Daddy böse auf mich ist.

Little PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt