Kapitel 52

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Riley zieht seine Hand von meinem Bein und blickt gemeinsam mit mir zum Türrahmen, in welchem Robin steht und uns mit einem finsteren Blick anschaut.
"D-Da... .", stammel ich, doch Robin fällt mir ins Wort: "Ruhe Kleiner! Riley geht jetzt!"
Robin stößt sich vom Türrahmen ab und kommt auf mein Bett zu.
Riley hingegen steht auf und verlässt ohne ein weiteres Wort mein Zimmer. Ich schaue ihm hinterher und als er im Türrahmen steht und Robin schon fast bei mir angekommen ist, dreht Riley sich nochmal um und blickt mich an. Es ist nur ein kurzer Augenblick aber sein Blick sieht traurig aus.
"Steh auf.", fordert Robin und ich stelle mich hin, ihm genau gegenüber.
"D-Daddy es-es tut mir leid.", meine ich, verzweifel dabei fast, weil ich stottere und weiß in diesem Moment selbst nicht wofür genau ich mich gerade entschuldige. Mein Blick ist gesenkt, denn etwas in mir drin schafft es nicht diesen wunderschönen Mann, vor mir, anzusehen.
"Kitten, was mache ich nur mit dir?", sagt er und seine Stimme ist so ruhig.
Vorsichtig und ziemlich langsam, zucke ich mit meinen Schultern, spüre kurz danach Robins Zeigefinger unter meinem Kinn und wie dieser meinen Kopf nach oben bewegt, bis die Blicke von Robin und mir sich treffen.
"Du weißt das ich es nicht mag wenn du nicht mit Worten antwortest.", meint Robin und lässt mein Kinn los.
Ich bemühe mich seinem Blick stand zu halten und antworte: "Ich weiß n-nicht was d-du mit mir machen sollst."
"Setz dich Kitten und hör mir zu.", meint Robin und ich tue das von mir verlangte. Als wir beide auf meinem Bett sitzen, wende ich mich ihm zu und warte auf das was passiert.
Auch Robin schau mich an und schweigt für einen Moment.
Was er jetzt wohl mit mir macht?
Was habe ich überhaupt verkehrt gemacht, das er nicht weiß was er mit mir machen soll? Ich wollte doch nur wissen, was genau ich da auf der DVD gesehen habe.
Meine Gedanken werden von Robins Stimme unterbrochen: "Kitten, ich kann verstehen, dass du verunsichert bist. Ich kann verstehen, dass du vielleicht einige Fragen in deinem Kopf hast. Ich kann sogar verstehen, wenn du Angst hast, aber ich kann nicht verstehen, dass du über all das nicht mit mir sprichst, sondern lieber Riley fragst."
"D-Daddy, es... .", beginne ich, doch erneut werde ich von Robin unterbrochen: "Kitte, nein Toby, Toby ist besser. Hör mir zu. Hör mir jetzt ganz genau zu, denn ich sage das nur einmal. Hast du mich verstanden."
"Ja, habe ich.", antworte ich und blicke Robin an. Ich kann es nicht verhindern das mein Herz etwas schneller schlägt, denn ich habe Angst vor dem was der Dunkelhaarige mir zu sagen hat.
Ich könnte es nicht ertragen wenn er mich jetzt wegschickt, wenn er mich nicht mehr habn will. Ich könnte es nicht ertragen nicht mehr bei ihm zu sein und seine Anwesenheit um mich zu spüren. Ich könnte es ebenso nicht ertragen wenn er mich nicht mehr Kitten nennt, denn das bin ich. Ich bin sein Kitten, so wie er mein Daddy ist. Doch er hat mich Toby genannt. Gut das ist nicht das erste Mal, aber eben gerade, hat er es verbessert, hat aus Kitten, Toby gemacht.
"Toby," beginnt Robin und ich blicke ihn aus großen Augen an und noch bevor Robin fortfahren kann, brechen bei mir die Dämme. Tränen laufen aus meine Augen und ich schluchze: "Bitte D-Daddy, verlass mich n-nicht. Sch-schick mich nicht w-weg, bitte D-Daddy, tu das n-nicht."

Schneller als ich reagieren kann, zieht Robin mich auf seinen Schoß. Meine Beine rechts und links von seinen, sitze ich da, mein Körper bebt vom weinen, mein Kopf liegt auf seiner Schulter und meine Hände ruhen auf seiner Brust.
Ich spüre seine Finger, wie sie über meinen Rücken streichen und höre dann seine Stimme: "Kleiner, beruhig dich. Ich schicke dich nicht weg, das würde ich niemals tun.
Ich setze mich aufrecht hin, wische mit meinen Händen die Tränen aus meinem Gesicht und schaue Robin an, dann frage ich nach: "Du willst mich nicht wegschicken?"
Erneut liegen meine Hände auf der Brust des Dunkelhaarigen, während ich ihn anschaue. Vereinzelt rinnen immer noch Tränen über meine Wangen, die von Robin behutsam weggewischt werden.
Ich ziehe meine Nase hoch und Robin greift in seine Hosetasche und fummelt umständlich etwas heraus.
"Danke.", sage ich und nehme ihm das Stofftaschentuch ab, welches er mir entgegen hält.
Ich putze mir meine Nase und muss unweigerlich an damals denken, als wir im Konferenzraum waren, ich auch geweint habe und er mir dann ein Stofftaschentuch gereicht hat. Damals, als wir noch nicht zusammen waren, damals als ich noch in diesem Loch gewohnt habe, damals als ich noch nicht wusste wo ich hingehöre.
"Geht es wieder?", fragt Robin, einen Moment später und ich nicke, merke meinen Fehler sofort und antworte: "Ja, danke Daddy."
Ich lege das Stofftaschentuch auf das Bett, bleibe jedoch weiterhin rittlings auf Robins Schoß sitzen und stehle mir einen kleinen Kuss von seinen Lippen, dann schaue ich ihn an, bereit für alles was jetzt kommen mag.

"Toby, das was du da auf der DVD gesehen hast, all das was ich dir von der Beziehung und dem Ende zwischen Liam und mir erzählt habe, über all das musst du dir keine Gedanken machen.", beginnt Robin, schaut mich an und sagt dann: "Setz dich mal neben mich."
Ich tue es, setze mich neben Robin auf mein Bett, schaue ihn an und frage dann: "Warum nicht Daddy?"
"Weil es so eine Beziehung zwischen uns beiden nicht geben wird Toby.", antwortet er und sein Blick hat mich fixiert.
Es passiert ganz von allein, dass mein Mund ein wenig aufklappt und ich Robin aus geweiteten Augen anschaue.
"Versteh' mich nicht falsch Toby und glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich nichts lieber mit dir hätte als solch eine Art der Beziehung, aber es geht nicht. Toby ich werde den Fehler nicht nochmal begehen. Du kannst hier wohnen bleiben und ich hoffe das wir beide einen Weg finden miteinander umzugehen. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht."
"Heißt das du... wir... w-was willst d-du mir damit s-sagen?", stammel ich und kämpfe mit meinen aufsteigenden Tränen. Hat er mich deswegen die letzten drei Wochen nicht mehr auf diese Art und Weise berührt? Hat er sich deshalb ein wenig von mir zurückgezogen? Hatten wir deswegen keinen Sex mehr?
"Toby, ich werde mit dir keine Sessions durchführen, ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Wir können Freunde bleiben und vielleicht das ein oder andere Mal miteinander schlafen, das ist ganz dir überlassen, ich werde dich zu nichts drängen und ich werde auch nichts von dir verlangen. Toby, aber mehr wird es auch nicht mehr sein. Du kannst hier wohnen bleiben und ich werde dir weiterhin all deine Wünsche erfüllen, darüber musst du dir keine Gedanken machen.", anwortet er und steht auf. Ohne sich auch noch ein einziges mal umzudrehen verlässt Robin mein Zimmer und lässt mich allein.
Ich schaue auf die Tür, durch die Robin gerade verschwunden ist und weiß, ganz tief in mir drin, dass ihm das was er gerade gesagt hat, diese Freundschaft mit mir, die er vorgeschlagen hat, niemals reichen wird.

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