Ich weiß nicht wie lange ich mit Lauren jetzt in meinem Zimmer bin, ich habe jegliches Gefühl für die Zeit verloren. Ein Bild ist zu Ende gezeichnet und das Nächste wird begonnen. Mittlerweile sieht mein Zimmer aus wie eine kleine Galerie, da klopft es an der Tür.
"Herein.", sage ich und die Mutter von Lauren, Christina betritt das Zimmer.
"Oh Toby du hast es aber schön hier.", sagt sie kurz und sucht uns dann: "Äh Toby wo seit ihr denn?"
Lauren verkneift sich ein Kichern und auch ich muss meine Lippen aufeinander pressen, damit Christina uns nicht gleich findet.
Christina schaut sich in meinem Zimmer um und als sie uns entdeckt schmunzelt sie und Lauren beginnt zu lachen, streckt ihre kleinen Ärmchen nach ihrer Mutter aus, welche sie dann auf den Arm nimmt.
"Danke Toby, das du dich mit ihr beschäftigt hast.", sagt sie und ich nicke nur, betrachte Lauren auf dem Arm ihrer Mutter und bleibe weiterhin bäuchlings auf der Decke unter dem Baldachin liegen.
"Wir machen uns jetzt auch auf den Weg. Bis auf Paul und Riley sind auch schon alle weg.", meint Christina und ich schaue zu ihr hinauf, als sie weiter spricht: "Also danke noch mal und wir sehen uns bestimmt das ein oder andere mal."
"Hab ich gerne gemacht. Bis bald.", antworte ich und Christina verlässt mit Lauren auf dem Arm mein Zimmer.
Sie lässt die Tür offen und ich kann aus dem Foyer hören wie sich Robin mit Christina und Frank unterhält.
"Weißt du Robin, ich glaube Toby tut dir gut, nach all dem was du erlebt hast.", sagt Frank und ich spitze meine Ohren.
"Wir werden sehen. Ich kann es nur hoffen.", antwortet Robin und ich runzel die Stirn.
"Ich denke schon. Er ist anders als, naja du weißt schon.", sagt Christina und Robin meint: "Ich weiß. Toby ist... .", er stockt kurz und sagt dann weiter: "Ich kann es nicht richtig beschreiben. Er ist süß und ein Sonnenschein. Ich meine er hat heute alles dafür getan das mir mein Geburtstag gefällt und seit zehn Jahren hat er mir tatsächlich mal wieder ein wenig gefallen."
"Das haben wir gemerkt.", höre ich und erkenne Pauls Stimme, welcher weiter spricht: "Robin du warst heute anderes als all die anderen Jahre. Du warst besser drauf und hast sogar gelacht. Das ist an deinem Geburtstag seit Ewigkeiten nicht mher vorgekommen. Riley und ich sind uns sicher dass das nur an Toby liegen kann. Gib ihm eine Chance dein Herz zu berühren, denn ich glaube er mag dich mehr als er zugibt."
Ich spüre wie mir warm ums Herz wird, bei der Aussage die Paul getroffen hat und höre weiter zu.
"Er hat mir gesagt das er mich liebt.", sagt Robin und ich beiße mir auf die Unterlippe.
"Und was hast du gesagt?", fragt nun Christina.
"Ich hab es nicht erwidert. Ich hab Toby nicht das gleiche gesagt. Ich hab ihn gerne um mich und ich weiß das es völlig verrückt klingt, denn wir haben uns heute vor einer Woche das erste Mal gesehen. Doch wisst ihr, er kniete vor mir, hatte etwas fallen lassen und da spürte ich etwas, was ich so lange nicht gespürt habe. Es war wie ein Feuer das das Eis um mein Herz zum schmelzen brachte. Ja und dann gab es da noch eine Situation bei einer Verabschiedung und da wusst ich dass ich ihn nicht mehr missen will. Ich weiß das das alles ziemlich schnell ging, aber ihn nicht bei mir zu haben, zu wissen das er irgendwo anders lebt, würde mich krank machen."
"Oh mein Gott Robin, das ist so süß.", seufzt Christina und ich liege immer noch unter meinem Baldachin und muss mir ein paar Tränen verkneifen. So was schönes habe ich noch nie gehört und wer weiß, hätte ich damals nicht ausversehen Daddy bei der Verabschiedung gesagt, wer weiß wie es dann weiter gegangen wäre."Ihr solltet jetzt gehen, Lauren ist schon eingeschlafen.", sagt Robin und Frank verabschiedet sich zusammen mit Christina von ihm.
Ich höre die Tür wie sie ins Schloss fällt und nehme dann erneut Pauls Stimme war: "Ich hab dich ewig nicht so reden hören Robin. Toby kam, sah und siegte, hm?"
"Allerdings.", höre ich Robin antworten und kurz danach die Stimme seines besten Freundes: "Glaub mir, ich denke nicht das der Kleine da oben dich so verletzen wird wie es damals Liam getan hat."
"Erwähne nicht seinen Namen. Nicht in diesem Haus, Paul.", sagt Robin und höre die veränderte Tonlage. Sie klingt verärgert und enttäuscht zugleich.
"Sorry. Schau dir Toby an, er ist echt niedlich und ihr passt zusammen, zumal ich ja weiß das du eine Neigung für deutlich jüngere hast."
"Ja aber nur weil ich diese Neigung habe, heißt es nicht das Toby und ich gut zusammen passen.", entgegnet Robin, aber auch darauf hat Paul eine Antwort: "Fang nicht schon wieder an zu Zweifel. Du hast es selbst gesagt, es war als hätte er deinen Eisblock um dein Herz zum schmelzen gebracht. Lass ihn an dich ran und zeig ihm was du für ihn empfindest... ."
"Damit er mich dann verletzen kann, wenn er merkt das ich ihm doch zu alt bin.", unterbricht Robin und ich schüttel mit dem Kopf. Robin ist und wird mir nie zu alt werden. Ich will bei ihm bleiben. Ich hab doch genau die gleiche Angst. Was ist wenn er merkt dass ich vielleicht doch zu jung für ihn bin?
"Ich denke nicht das Toby dich verletzen wird. Robin du weißt wie gut meine Menschenkenntnis ist. Ich hab mich selten getäuscht.", meint Paul und dann höre ich auch noch Riley: "Robin was empfindest du für Toby?"
Ich stehe mittlerweile an der geöffneten Zimmertür und höre gespannt zu. Mein Herz schlägt etwas schneller, wegen der Frage die Riley gestellt hat und als Robin zu reden beginnt, weiß ich nicht ob ich lieber hin oder weg hören soll. Was ist wenn mir die Antwort nicht gefällt.
"Was ich für ihn empfinde?", beginnt Robin und macht eine Pause. Zu gern würde ich jetzt sein Gesicht sehen, sehen wie seine Augen aussehen und was seine Mimik macht.
"Verdammt, ich bin einfach nur froh das er hier ist, das er sich, ohne mit der Wimper zu zucken, davon hat überzeugen lassen bei mir einzuziehen. Ich bin froh zu wissen das er da sein wird wenn ich nach hause komme. Ich bin froh ihn zu sehen, sein Lachen zu hören das strahlen seiner blauen Augen zu sehen wenn ich ihm ein Geschenk mache."
"Ja aber was empfindest du für ihn?", fragt Riley erneut und dann kommt die Antwort: "Ich hab mich wohl Hals über Kopf in den Kleinen verliebt und das obwohl ich es nie wieder wollte."
Eine Träne verlässt mein linkes Auge und ich weiß nicht ob sie wegen der Erleichterung da ist oder weil ich mich freue. Robin hat sich in mich verliebt. In mich, ich kann das einfach nicht glauben.
"Willkommen zurück im Leben mit Gefühlen Mister Troysen.", sagt nun Paul und ich meine an seiner Stimme zu hören, das der beste Freund von Robin lächelt.
DU LIEST GERADE
Little Prince
Ficción GeneralToby Calters, ein achtzehnjähriger, schüchterner, liebevoller Junge arbeitet als Sekretärsgehilfe in einem Krankenhaus. Seine Tage sind lang und hart, doch er ist froh um den Job, denn mit einer abgebrochenen Schullaufbahn, ohne Abschluss ist es nic...