Neun Tage, neun verdammte Tage ist es jetzt her, dass Robin mir diese Freundschaft angeboten hat.
Neun Tage in denen ich durch die Hölle gegangen bin.
Ich gehe Robin aus dem Weg, weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll und ich weiß nicht wie ich mit ihm sprechen soll, um genau zu sein, wie ich ihn anreden soll. Ich will ihn nicht Robin nennen, wenn er doch mein Daddy war, ist und immer bleiben wird.
Ich beobachte ihn manchmal heimlich, sehe wie auch er leidet und frage mich immer mehr, wie lange das so weiter gehen soll.
Warum tut er sich das an und warum tut er mir das an? Warum vergleicht er mich mit diesem Scheißkerl Liam, der ich doch nicht bin. Niemals würde ich Robin so etwas antun. Ich liebe diesen Mann, der soviel älter ist als ich. Ich will das er mich anfässt, ich will das er mit mir schläft und ich will ihm zeigen das ich ihn liebe, das es nur ihn für mich gibt. Ich will eine Beziehung mit Robin, mit meinem Daddy. Ich will das er mich zurechtweist, ich will das er mich ein Stück weit erzieht, ich will dieses Spiel, diese Art der Beziehung und ich will wenigstens einmal in diesen Raum, in diesen schwarz-dunkelgrünen Raum und mir zeigen lassen wie er aussieht. Ich will wissen wie es ist ein Session zu haben, auch wenn ich immer noch nicht genau weiß was das eigentlich ist, doch ich weiß, dass es zu Robin gehört, das diese Sache zu ihm gehört und ihn ausmacht, das er dies braucht um komplett zu sein.Ich sitze gerade in meinem Zimmer, an meinem Schreibtisch und schließe mein Tagebuch ab. Meine Gedanken kreisen immer und immer weiter und weiter seit neun Tagen und ich kann es nicht mehr länger ertragen. Es muss eine Lösung geben, die für uns beide gut ist, denn ich will nicht das Robin zu Grunde geht und dann, ganz plötzlich, habe ich eine Idee. Es ist als hätte sie mich überrollt und ich nickt kurz, für mich, bevor ich mich an die Arbeit mache.
Heute Abend, wenn Robin von der Abreit kommt wird sich alles ändern. Das hoffe ich und ich weiß es auch irgendwie. Das was ich vor habe muss einfach klappen.Am Abend sitze ich auf der oberen Stufe der Treppe, die ins Obergeschoss führt und warte darauf das Robin endlich nach hause kommt. Ich will es endlich tun und ihm zeigen was ich will und wo ich hingehöre.
Ich bin allein, niemand ist mehr im Haus, es ist alles still und ich schließe für einen Moment die Augen. Dann höre ich es endlich, das lang ersehnte klappen der Tür.
Ich stelle mich hin, blicke über das Geländer und sehe Robin wie er das Foyer betritt.
Ich atme nochmal tief ein und aus und gehe dann die Treppe hinunter. Als ich dann hinter Robin stehe, dreht dieser sich gerade zu mir um.
"Toby.", meint er und ich lächel ihn an. Ich kann einfach nicht anders, als zu lächeln, mit dieser riesigen Hoffnung im Bauch, dass jetzt alles gut werden wird.
"Robin.", entgegne ich ihm und komm mir so komisch dabei vor, ihn tatsächlich mit seinem Vornamen anzusprechen.
"Was kann ich für dich tun?", fragt er und blickt mich immer noch an.
"Ich würde gerne mit dir in deinem Büro weiter sprechen.", sage ich und beiße meine Zähne aufeinander.
"In meinem Büro?" Robin schaut mich verwirrt an und ich nicke bevor ich nochmal wiederhole: "Ja, in deinem Büro Robin. Jetzt, wenn es möglich ist."
"So fordernd kenne ich dich ja gar nicht.", meint Robin, schlägt jedoch den Weg in den Keller ein, wo sich ja unter anderem das Büro befindet.
Stumm folge ich ihm und als wir in seinem Büro sind, setzt er sich hinter den Schreibtisch und ich warte ab.
"Setz dich bitte Toby.", meint Robin, einen Moment später und deutet mit seiner Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Ich nehme Platz und lege den Umschlag, den ich die ganze Zeit schon in meiner Hand habe auf meinen Schoß.
"Also Toby, dann mal raus mit der Sprache.", sagt Robin und ich spüre das meine Kehle immer trockener wird. Doch ich muss da jetzt durch, jetzt oder nie, wenn ich will das Robin und ich noch eine Chance bekommen.
"Robin, ich kann das so nicht mehr und ich will das auch nicht mehr. Du sagtest du willst nur eine Freundschaft und ich sehe dabei zu wie du dich und auch mich damit zu Grunde richtest. Robin wir brauchen uns."
"Wir brauche uns?", unterbricht mich Robin und schaut mich über seinen Schriebtisch hinweg an.
Ich beiße mir auf die Lippen, denn vielleicht war es falsch formuliert. Robin würde vermutlich nie zugeben das er jemanden braucht, auch wenn ich weiß das ich recht habe, formuliere ich es nochmal um: "Okay Robin, ich brauche dich und ich kann das so nicht mehr."
"Und was willst du mir jetzt damit sagen?", fragt der Dunkelhaarige und ich nehme den Din A4 Umschlag von meinem Schoß und reiche ihn Robin.
"Was ist das?", fragt er und nimmt mir den Umschlag ab.
"Mach ihn auf und lies, dann lass uns weiter reden.", antworte ich nur und lege meine Hände wieder in meinen Schoß.
Gespannt beobachte ich Robin dabei, wie er den Umschalg öffnet und dann den Inhalt heraus zieht.
Ungeduldig kaue ich auf meiner Unterlippe herum, bis Robin den Umschlag in den Mülleimer wirft und das Papier vor sich auf den Schreibtisch legt.
Dann schaut er kurz drauf und dann zu mir, bevor er sagt: "Du hast einen Vertrag aufgesetzt? Wieso?"
"Erst lesen Robin, dann reden wir.", sage ich und fühle mich immer noch komisch dabei seinen Vornamen zu verwenden.
Ohne noch etwas zu sagen, nimmt Robin das Papier wieder in die Hand und beginnt zu lesen, während ich ihm gegenübersitze und spüre wie ich von Minute zu Minute immer ungeduldiger werde. Ich hab den gazne Tag damit verbracht mich einigermaßen schlau zu lesen und trotzdem bin ich unsicher.
Was ist wenn es doch keine gute Idee war?
Was ist wenn es falsch formuliert ist?
Was ist wenn Robin mich auslacht und mich dann wegschickt.Als Robin fertig gelesen hat, legt er das Papier wieder auf den Tisch, schaut mich an und sagt: "Dann lass uns mal reden Toby."
In seinem Gesicht kann ich nicht erkennen was er gerade denkt oder fühlt, also schlucke ich all meine Zweifel hinunter und nicke, immer noch nicht wissend ob es sie Lösung unseres Problems ist. Doch meine Hoffnung, die in meinem Bauch wohnt, lässt mir keine Wahl. Jetzt oder nie.
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Little Prince
Ficción GeneralToby Calters, ein achtzehnjähriger, schüchterner, liebevoller Junge arbeitet als Sekretärsgehilfe in einem Krankenhaus. Seine Tage sind lang und hart, doch er ist froh um den Job, denn mit einer abgebrochenen Schullaufbahn, ohne Abschluss ist es nic...