Yin und Yang

8.

Nach einem Harry Potter Marathon in den letzten Tagen fühle ich mich nun inspiriert genug um weiter zu schreiben.😂 Außerdem habe nach dem Probeabi endlich mein Leben zurück 😅. Also viel Spaß mit Kapitel 8.
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Hermine
Müde saß ich in Snape's Klassenzimmer und versuchte seiner tiefen monotonen Stimme zu folgen. Der bisherige Morgen war etwas hektisch gewesen. Fast hätte ich verschlafen, wenn Ginny mich nicht geweckt hätte. Sie wollte mich zum Frühstück abholen, jedoch hatte ich noch geschlafen als sie kam. Schnell hatte ich mich fertig gemacht und auf dem Weg in den Kerker einen Apfel gegessen, den ich in der Eile aus der großen Halle mitgenommen hatte. Es wäre katastrophal für mich gewesen gleich schon am ersten Tag zu spät zu Snape's Unterricht zu kommen. So etwas konnte ich mir beim besten Willen nicht leisten, schließlich war ich Jahrgangs Beste und Vertrauensschülerin.
Heute sollten wir lernen, wie man einen sehr tödlichen Trank braut. Wahrscheinlich hätte er es am liebsten, wenn wir uns beim brauen dieses Trankes selbst umbringen würden, zumindest seiner Miene nach zu urteilen.
Ich gähnte und sah rüber zu Ron, der bereits friedlich schlief und Harry der vor Langeweile auch kaum noch die Augen offen halten konnte. Den beiden ging es also auch nicht besser als mir. Normalerweise war ich ja aufmerksamer im Unterricht, was uns in den letzten Jahren ziemlich oft das Leben gerettet hatte, jedoch war der gestrige Tag ziemlich anstrengend gewesen und nach dem Vorfall mit Draco hatte ich nur schlecht schlafen können, da ich ziemlich merkwürdige Dinge geträumt habe. Apropos Draco, wo war der eigentlich? Ich hatte ihn heute noch nicht gesehen und eigentlich hätte er seit einer halben Stunde ebenfalls in diesem Klassenzimmer sitzen müssen. Wahrscheinlich hielt er es nicht für nötig sich zum Unterricht zu begeben, Snape würde ihn sowieso nicht bestrafen, da dieser sein Hauslehrer war und noch dazu sein Patenonkel. Bei dem Gedanken an seine Arroganz verdrehte ich die Augen und versuchte wieder Snape zuzuhören.

"... wenn ihr auch nur ein bisschen zuviel hiervon nehmt, wird ein tödlicher Rauch entstehen und euch umbringen, also..."
Na super, das Hexerei und Zauberei nicht so das ungefährlichste auf der Welt ist, das war mir klar, doch wieso war alles in und um Hogwarts immer gleich tödlich?
Geht nicht in den dritten Stock rechter Flügel, wenn ihr nicht eines grausamen Todes sterben wollt. Das waren Dumbledores Worte zu uns im ersten Jahr. Und wer hatte sich aufgrund dieser blöden, sich bewegenden Treppen genau dorthin verirrt?
Diese Treppen waren auch so etwas, was Dumbledore wahrscheinlich lustig fand. Sonst hätte man dafür gesorgt dass sie sich nicht bewegen und sich keine Erstklässler deswegen aus Versehen in Lebensgefahr begeben.
Plötzlich wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen, denn die Tür öffnete sich und Draco kam mit zerzausten Haaren und falsch geknöpften Hemd in den Raum.
Der eisige Blick von Snape schien ihn gar nicht zu stören, stattdessen setzte er sich auf seinen üblichen Platz in der letzten Reihe. Als er meinen Blick bemerkte grinste er mich arrogant an. Bei diesem Blick fiel mir der gestrige Abend wieder ein, ich erinnerte mich an seine Nähe, die Spannung und die Wärme seiner Haut. Sofort wurde ich rot und drehte mich schnell wieder nach vorne.
Als Snape mit seinem Todesblick fertig war, fuhr er mit dem Unterricht fort und erzählte welche Zutaten man brauchte und in welchen Mengen. Aber ich konnte mich einfach nicht mehr konzentrieren, warum war ich eben so rot geworden? Ich hätte ihn mit meinem Todesblick anstarren und die Augen verdrehen sollen. Aber stattdessen war ich rot geworden, wie ein kleines Mädchen und hatte mich weg gedreht. Warum war ich ihm gegenüber so unsicher?
Diese zerzausten Haare...er sieht wirklich gut aus und dieses falsch geknöpfte Hemd. Es war wirklich sexy gewesen wie er gerade herein gekommen war. Und dann diese unendlichen grauen Augen... Halt, Stop Hermine, das ist Malfoy, das Frettchen! Du hasst ihn! Er ist widerlich und absolut viel zu arrogant! Schalt ich mich sofort selbst in Gedanken. Außerdem kam er wahrscheinlich gerade von irgendeinem Flittchen, so wie er aussah. Seit letztem Jahr war er irgendwie noch beliebter geworden, jedes Mal wenn ich ihn irgendwo sah, war er immer von irgendwelchen Mädchen umringt. Aber das ist nicht mein Problem, Hermine! Konzentrier dich auf den Unterricht! Versuchte ich mich wieder auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren.
Eine gefühlte halbe Ewigkeit später beendete Snape endlich den Unterricht. Zum Glück würden sie den Trank erst nächste Stunde brauen, sonst hätte sie sich mit Sicherheit dabei umgebracht, so unaufmerksam wie sie gewesen war.

Ich packte schnell meine Sachen ein und verabschiedete mich von Ron und Harry mit den Worten in die Bibliothek zu gehen und etwas zu lernen. Die beiden hatten jetzt Quidditch Training und waren schon ganz in ein Gespräch darüber vertieft, so nickten sie mir nur zu und unterhielten sich weiter.
Ich stürmte schon fast aus dem Raum um endlich weg von Malfoy zu kommen und machte mich auf den Weg in die Bibliothek, die Ruhe und Vertrautheit, der Geruch von altem Pergament dort würde mir bestimmt helfen mich von Malfoy abzulenken. Sie verließ den Raum ohne zu merken, dass ein gewisser Blondschopf alles mitbekommen hatte und jetzt ebenfalls mit einem selbstsicheren Grinsen den Raum verließ.