Yin und Yang

14.

Hermine
Sie verließ das Badezimmer und trocknete ihre Haare mit einem Trocknungszauber. Sie stellte sich, wie so oft in letzter Zeit, die Frage was da gerade mit Malfoy passiert war. Hatte sie gerade wirklich im Bad nackt mit Draco Malfoy geknutscht? Wie war es dazu gekommen? Wieso hatte sie es nicht verhindert? Sie hatte sich doch fest vorgenommen das nicht mehr zuzulassen.
Bei dem Gedanken an eben wurde sie ganz rot. Es war wirklich aufregend gewesen. Malfoy sah so gut aus, sein angenehm muskulöser Körper, seine nassen Haare, die ihm nass ins Gesicht hingen, die Wassertropfen auf seiner Haut und schließlich diese unergründlichen grauen Augen. Beim Gedanken an ihn wurde ihr wieder ganz heiß.
MOMENTMAL...
Was dachte sie denn da?!? Das war Malfoy, sie durfte ihn nicht mögen, sie musste, nein sie wollte ihn hassen. Er war all die Jahre so gemein zu ihr gewesen. Und jetzt war er nicht besser. Schließlich schien das seine neue Art zu sein sie zu quälen. Er machte all diese Dinge ja wohl kaum weil er sie mochte oder gar liebte. Nein, das war Malfoy, er würde nie Liebe für jemanden wie sie empfinden, schließlich war sie in seinen Augen nur das wertlose kleine Schlammblut. Aber warum machte dieser Gedanke sie so traurig? Und wieso ließ sie all diese Dinge zu, obwohl sie wusste, dass er sie damit nur quälen wollte? Konnte es vielleicht sein, dass sie... NEIN! Auf gar keinen Fall.
Völlig in Gedanken vetieft, nahm sie die Welt um sich herum kaum war, sodass sie mal wieder mit jemanden zusammen stieß.
Jedoch war es dieses mal zur Abwechslung nicht Malfoy, sondern Ginny, die gerade auf dem Weg zum Abendessen war.
"Hey, Mine. Alles in Ordnung? Du bist so rot." Fragte Ginny.
"Äh ja das ist bestimmt noch vom baden, das Wasser war wirklich sehr heiß." Antwortete sie und versuchte sich den wahren Grund für die Röte nicht anmerken zu lassen.
"Ich bin gerade auf dem Weg zum Abendessen, willst du nicht mitkommen?"
Hermine willigte ein, da sie sowieso nicht wusste wohin sie gerade unterwegs gewesen war.

In der großen Halle trafen sie Ron und Harry, die sich ihre Teller schon mit einer großen Portion Essen beladen hatten. Sie setzten sich dazu und plötzlich war es, als hätte es all die Ereignisse der letzten Zeit nicht gegeben. Sie fühlte sich irgendwie befreit. Es war wie in alten Zeiten.

Nach dem Abendessen verabschiedete ich mich von Harry und Ginny, die daraufhin kichernd hinter einer Ecke verschwanden. Die beiden waren wirklich süß.
Ron bestand darauf mich noch bis zu meinem Turm zu bringen, mich störte das nicht, denn schließlich waren wir Freunde. Als wir jedoch am Eingang zum Bereich der Vertrauensschüler angekommen waren, nahm er meine Hand und blickte mir schüchtern in die Augen.
"Also, ähm Hermine... wir haben nie wirklich darüber gesprochen was damals..."
Weiter kam er nicht, denn plötzlich tauchte Malfoy auf.
"Hey Weasley, hast du dich verlaufen? Dass hier ist der Bereich der Vertrauensschüler und dass du hier nicht hingehörst, ist ja wohl mehr als klar." Höhnte er in herablassenden Ton.
"Lass ihn in Ruhe Malfoy. Er hat mich nur zu meinem Zimmer begleitet, er ist eben ein Gentleman. Was man von dir ja wohl nicht behaupten kann." Verteidigte ich Ron.
"Glaubst du das wirklich... Granger?"
Fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und seiner tiefen, verführerischen Stimme und betrat anschließend den Bereich der Vertrauensschüler. Ich verdrehte nur die Augen und fragte Ron
"Also was wolltest du gerade sagen?"
"Ach gar nichts, gute Nacht Hermine" antwortete er, umarmte mich kurz und ging.
Etwas verwirrt betrat ich ebenfalls den Bereich der Vertrauensschüler und ging schnurstracks in mein Schlafzimmer, ich wollte Malfoy nicht sehen, solange ich mir nicht klar darüber war, wie ich mit ihm und der ganzen Situation umgehen sollte. Ich ging ins Bad und machte mich bettfertig. Kurze Zeit später war ich fertig und legte mich ins Bett. Ich grübelte noch eine ganze Weile über die heutigen Geschehnisse nach, schlief dann jedoch bald ein.
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Im Gryffindor Gemeinschaftsraum
Ron saß alleine im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und starrte in das fast heruntergebrannte Feuer im Kamin. In den letzten Tagen war ihm klar geworden, wie sehr er Hermine vermisst hatte. Eben hatte er versucht Hermine nach einer Beziehung zu fragen, doch leider war er von Malfoy unterbrochen worden.
Malfoy...
Wie sehr er dieses Frettchen hasste. Wie hielt Hermine es bloß aus mit dem in einem Turm zu wohnen und alle wichtigen Ereignisse planen zu müssen?
Nach einiger Zeit kam Harry grinsend durch das Porträt gestolpert, doch als er Ron so niedergeschlagen sah, wurde er sofort ernst.
"Ron alles okay?"
"Ja, ich habe nur versucht Hermine meine Liebe zu gestehen, doch dann kam Malfoy..."
"Du hast was?! Ich dachte ihr seid nur Freunde? Und was hat sie gesagt?"

"Malfoy hat mich unterbrochen, ich kam nicht dazu sie zu fragen, aber mir ist seit unserem Wiedersehen klar geworden, wie sehr ich sie vermisst habe und dass ich sie Liebe."
"Oh Ron das tun mir Leid. Aber sie hat ja noch nicht abgelehnt, versuchs doch einfach nochmal, hm?"

"Du hast leicht reden. Dir gelingt ja auch immer alles. Aber bis ich mal den Mut aufbringe sie zu fragen... und dann taucht Malfoy auch noch auf. Ich bin einfach nicht so ein Frauenheld wie du Harry."
"Ach Ron, das wird schon ich helfe dir auch. Aber wir sollten jetzt schlafen gehen, hier zu sitzen und Trübsal zu blasen macht es auch nicht besser."
"Danke Harry, aber das muss ich alleine schaffen." Erwiderte Ron müde, machte sich aber trotzdem zusammen mit Harry auf den Weg zum Jungenschlafsaal.