Yin und Yang

4.

Hermine
Ich dachte mein Herz setzt aus, als ich in diese Augen blickte. Ich wollte irgendwas was sagen, wollte einfach umdrehen und gehen. Aber ich war in seinen Augen gefangen. Plötzlich zog er eine Augenbraue nach oben und sagte etwas amüsiert "Ich weiß ja, dass ich gut aussehe Granger, aber deswegen musst du doch nicht gleich in Schockstarre verfallen. Und außerdem kannst du mich jetzt loslassen." Ich bemerkte, dass ich mich beim Fallen wohl unbewusst an ihm festgehalten haben musste und nun immernoch krampfhaft seine Arme festhielt. "Ich...ä-ähm j-ja... Tschuldigung...äh tschüss." Antwortete ich, ließ panisch seine Arme los und floh in die Richtung, aus der ich gekommen war. Was war das den eben bitte?! Was war da mit mir passiert? Ich war doch sonst auch so schlagfertig, warum hatte ich gerade bei Malfoy meinen Verstand verloren? Es war bestimmt die Müdigkeit, die hatte mich dazu gebracht so dumm zu reagieren. Ja genau, dass wird es sein. Ein bisschen Schlaf und ich werde wieder ganz sie Alte sein.
Zufrieden mit dieser Einsicht ging ich zum Abteil der anderen zurück und behauptete kein freies Abteil mehr gefunden zu haben. "Hey Mine alles okay? Du wirkst irgendwie ein bisschen blass." fragte Ginny besorgt. "Keine Sorgen Ginny es ist alles ok, das ist nur die Müdigkeit. Ah und außerdem habe ich gerade das Frettchen getroffen."
"Oh hat er irgendwas gemeines gesagt? Wenn er dieses Jahr wieder so auf dir rumtrampelt, dann mach ich in fertig! Schließlich ist das unser letztes Jahr, das soll doch so schön wie möglich werden und Malfoy können wir dabei gar nicht gebrauchen." Kam es da plötzlich von Ron.
"Schon okay, es war halt nur Malfoy, mit dem kann ich inzwischen umgehen." Antwortete ich und dachte " ja eigentlich solltest du das können."
"Na dann." Meinte Ron und schien dabei schon fast traurig keinen Grund zu haben, um sich mit Malfoy anzulegen.
_______________________________________
Draco
Ich hatte mich gerade mit den Worten auf die Toilette zu müssen entschuldigt und ging nun den Zug entlang, in der Hoffnung einen Ort zu finden an dem ich kurz etwas Ruhe finden könnte. Pansy laberte heute mal wieder wie ein Wasserfall, nicht dass ich ihr zuhören würde, das hatte ich noch nie wirklich getan, doch ging mir dieses ständige Hintergrund plärren langsam echt auf die Nerven. Ich brauchte einfach kurz eine Auszeit von ihr. Nicht mal Blaise hatte es heute geschafft, dass sie Mal kurz die Klappe hält. Der Schlafmangel hatte sich bemerkbar gemacht und als ich kurz davor gewesen war Pansy zu Kleinholz zu verarbeiten, hatte ich das Abteil verlassen. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht merkte, dass Granger direkt auf mich zugelaufen kam, bis sie schließlich voll in mich hinein lief. Instinktiv hielt ich sie fest, damit sie nicht zu Boden viel, aber gerade als ich mich bei ihr beschweren wollte, dass sie gefälligst Mal die Augen aufmachen könnte, bemerkte ich, wie sie mich anstarrte. Amüsiert starrte ich zurück in ihre dunkelbraunen Augen und sagte "Ich weiß ja, dass ich gut aussehe Granger, aber deswegen musst du doch nicht gleich in Schockstarre verfallen. Und außerdem kannst du mich jetzt loslassen."
"Ich...ä-ähm j-ja... Tschuldigung...äh tschüss." Antwortete sie und verschwand in die Richtung aus der sie gekommen war. Was war denn mit Granger passiert? Die war doch sonst immer so schlagfertig. Dem Mädchen, das sonst immer alles wusste und für alles eine Antwort hatte, hatte es die Sprache verschlagen. Ich war schon ein bisschen erstaunt, dass auch ein Mädchen wie Granger, die normalerweise wie eine Nonne durch die Schule lief und mich nicht im geringsten leiden konnte, so auf mich reagierte. Daraus konnte ich mir doch bestimmt einen Spaß machen. Vielleicht würde dieses Jahr ja doch nicht so schrecklich werden, wie ich es anfangs gedacht hatte. Doch in diesem Moment erinnerte ich mich daran, dass Pansy in meinem Abteil saß und jetzt Blaise terrorisierte. Also beschloss ich, mich irgendwo anders hinzusetzen und erst am Ende der Fahrt zurück zu kommen. Blaise würde schon irgendwie alleine mit ihr klar kommen.