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Draco

Rückblick Kapitel 48.
Es herrschte absolute Stille, alle starrten mich an.
"Hermine ich... aber es war doch ganz anders...
Hermine ich...
Ich liebe dich."
Rief ich ihr nach, doch sie hörte meine Worte nicht mehr, denn sie hatte den Raum schon längst verlassen.

Na super, ich hatte vor allen gesagt, dass ich sie liebe, doch sie hatte es nichteinmal mitbekommen. Und jetzt stand ich hier, wie ein Trottel, wurde von allen angestarrt und bekämpfte das steigende Verlangen hier einfach alles kurz und klein zu schlagen. Natürlich hätte ich ihr nachlaufen können, doch ich wusste, dass das nichts gebracht hätte. In so einer Situation würde wohl niemand dir zuhören.
Aber dennoch musste ich ihr die Situation erklären, ich musste ihr irgendwie meinen Standpunkt klar machen, selbst wenn es nichts bringen sollte, aber ich sollte doch zumindest die Möglichkeit haben mich erklären zu können.
Das Läuten der Glocken, die das Ende des Unterrichts anzeigten, riss mich aus meiner Starre. Eilig nahm ich meine Sachen und verließ den Raum, bevor mich irgendwer auf das Geschehene ansprechen konnte. Es war jetzt zwar Zeit für das Mittagessen, jedoch verspürte ich nicht den geringsten Hunger. Außerdem begannen die Leute bereits mich anzustarren und zu tuscheln, sobald ich vorbei lief. Neuigkeiten verbreiteten sich in Hogwarts wirklich zu schnell. Heute noch zu irgendeinem Unterricht zu gehen, wäre die reinste Demütigung, also beschloss ich, mich heute nirgendwo mehr blicken zu lassen und mich im Turm der Vertrauensschüler zu verkriechen.

Dort angekommen überprüfte ich zuerst, ob Hermine da war. Dies war jedoch nicht der Fall, also ließ ich mich auf das Sofa fallen und schloss die Augen.
Warum? Warum war bloß alles so kompliziert? Warum konnte das Leben nicht einmal einfach und schön sein? Wahrscheinlich war mir ein einfaches und glückliches Leben einfach nicht vergönnt.
Ich wollte ihr so viel sagen, wollte ihr erklären, dass ich dachte, dass sie mich nicht mehr wollte, dass sie mich nicht liebte, dass es vorbei war. Sie war schließlich nicht zu dem Treffen gekommen, auch wenn sie nichts dafür konnte. Ich war traurig gewesen, frustriert, wütend, ich hatte es an Pansy ausgelassen. Pansy war mir egal.
Ich wollte Hermine sagen, wie sehr ich sie liebte, das sie mir alles bedeutete und dass mein Leben ohne sie einsam, trist und ohne jedes Glück wäre. Tränen traten aus meinen Augen, ein Leben ohne sie wäre einfach nur unvorstellbar traurig, aber ich war bereit es zu leben, ich wollte nur, dass sie mich anhörte, meine Beweggründe verstand. Wenn sie mich danach nie wieder sehen wollte, konnte ich das verstehen, auch wenn allein der Gedanke daran unglaublich weh tat.
So viele Dinge schwirrten in meinem Kopf herum, so viel das ich ihr sagen wollte, weshalb ich beschloss sie aufzuschreiben. Aber das war leichter gesagt, als getan, ich brauchte mehrere Stunden, was unteranderem daran lag, dass ich immer wieder neu anfing, da es mir schwer fiel, auszudrücken, was ich fühlte.
Schließlich war ich fertig, als es am Eingangsportal klopfte. Wer konnte das sein? Hermine doch wohl nicht, die kannte doch das Passwort. Irritiert ging ich zum Portal und öffnete es, vor der Tür stand Ginny.
"Oh ähm, du bist es..."
sagte sie etwas verwirrt.
"Hermine ist nicht da."
sagte ich bloß und wollte die Tür schon schließen, als sie mich jedoch daran hinderte. Fragend sah ich sie an.
"Kann ich rein kommen?"
fragte sie schließlich. Jetzt war ich noch verwirrter und ließ sie schließlich eintreten.
"Was willst du Weasley?"
fragte ich genervt, ich hatte jetzt wirklich nicht die Kraft über irgendetwas zu diskutieren.
"Ich weiß immer noch nicht, ob ich hier das Richtige tue, also nutze lieber deine Chance."
sagte sie knapp.
"Warum solltest du mir helfen wollen?"
fragte ich verwirrt."
"Ich weiß, dass Hermine dich liebt und ich glaube auch dir, dass du sie liebst. Ich will nicht, dass ein Missverständnis das kaputt macht, auch wenn es wahrscheinlich nicht entschuldigt, was du getan hast.
Also, du sagtest heute, es sei alles ganz anders gewesen. Dann erzähl mir, wie es war, vielleicht glaube ich dir ja, wenn du einen guten Grund hast. "
fuhr sie fort.
Na gut, es konnte ja schließlich kaum schlimmer werden, aber vielleicht konnte es hierdurch ja besser werden. Einen Versuch war es wert.
"Ok, Du weißt doch sicher von dieser Sache nach dem Quidditch Spiel."
begann ich.
"Als ihr Wahrheit oder Pflicht gespielt habt und du stockbesoffen mit Pansy rum gemacht hast?"
brachte sie es auf den Punkt und streute somit noch einmal Salz in die Wunde.
"Ja, danach wollte ich mit ihr reden, ihr alles erklären. Ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem stand, dass sie mich in Raum der Wünsche treffen soll. Ich habe Stunden auf sie gewartet, aber sie ist nicht gekommen, weil sie den Brief nie erhalten hat, wie ich später erfahren habe. Pansy hat ihn abgefangen. Ich habe mir schließlich Sorgen gemacht und bin sie suchen gegangen und habe sie schließlich auch gefunden. Mit deinem Bruder..."
ging ich die Ereignisse der letzten Tage nocheinmal durch. Bei dem Gedanken an den Moment, als ich sie mit Weasley knutschend im Flur gefunden hatte, zog sich alles in mir zusammen.
"Das war für mich der Beweis, dass es mit uns vorbei ist, dass sie mich nicht mehr liebt. Nichts mehr von mir wissen wollte und mich nie wieder sehen will. Was glaubst du, wie es mir dabei ging?"
fragte ich sie mit zitternder Stimme, es war irgendwie seltsam mit ihr darüber zu sprechen, aber es tat dennoch irgendwie gut.
"Ich bin weggelaufen, einfach nur weg, egal wohin und dabei bin ich mit Pansy zusammengestoßen. Die hat natürlich sofort ihre Chance genutzt, ich meine, schließlich war das ja ihr Plan. Aber glaub mir, ich habe nichts für sie empfunden, ich habe sie nur benutzt, mich nur abreagiert.
Ich liebe Hermine, mehr, als du dir vorstellen kannst.
Es war ein Fehler und ich bereue ihn mehr, als alles andere auf der Welt."
beendete ich meine Darlegung der Ereignisse.
Ginny hatte die ganze Zeit nur da gesessen und geschwiegen, jetzt sah sie mich an und sagte
"Ja es war dumm, unfassbar dumm, aber Liebe macht das mit den Menschen, sie werden blind und dumm. Ich kann nachvollziehen, warum du es getan hast. Das macht es natürlich nicht wieder gut, aber es steht mir sowieso nicht zu das zu beurteilen. Aber du hast Glück, ich werde mein Bestes geben, damit Hermine dir zumindest offen zuhört. Ob sie dir dann noch eine Chance gibt oder nie wieder mit dir redet, muss sie dann entscheiden."
"Danke...das ist wirklich nett von dir."
sagte ich aufrichtig glücklich darüber, dass sie mir eine Chance gab.
"Apropos Hermine, wo ist sie eigentlich?"
fragte sie mich dann.
"Ich weiß es nicht, ich bin gleich nach den Unterricht hierher gekommen, der Klassenraum war der letzte Ort, wo ich sie gesehen habe."
antwortete ich.
"Bevor ich hierher kam, habe ich sie gesucht, sie war danach nämlich auch nicht mehr beim Unterricht."
sagte sie besorgt.
"Hast du auch überall nachgesehen?"
"Natürlich, die üblichen Orte eben. Aber da war sie nicht, dann dachte ich sie wäre hier, aber..."
"Wir müssen sie suchen gehen. Dieses Schloss ist gefährlich und draußen regnet es in Strömen."
sagte ich besorgt.
"Also mir fällt nur noch ein Ort ein, wo sie vielleicht sein könnte, aber ich hoffe, dass ich mich irre."
Sagte Ginny besorgt und war schon auf dem Weg zur Tür.
"Und wo soll das sein."
Fragte ich und lief ihr nach.
"Am schwarzen See, auf einem Baum."
"Aber bei dem Wetter holt sie sich dort doch den Tod....
Hey, jetzt warte doch mal!"
rief ich Ginny nach, die schon fast verschwunden war.
"Willst du wirklich dahin laufen, bei diesem Wetter?"
"Also wirklich, ich dachte dir liegt was an ihr."
sagte Ginny empört. Ich rollte mit den Augen.
"Ich meinte wir sollten fliegen anstatt zu laufen, das geht schneller."
Klärte ich sie auf und zeigte auf den Balkon, vor dem gerade die Welt unterging.
Ich holte meinen Besen und Ginny zauberte ihren mit
"Accio"
herbei. Draußen war es schon ziemlich dunkel und der starke Regen erleichtere die Suche nicht gerade.
Nach wenigen Sekunden waren wir beide komplett durchnässt, aber wie musste es Hermine erst gehen, wenn sie hier seit Stunden saß? Wir flogen etwas tiefer und schließlich rief Ginny etwas, was ich aber aufgrund des Windes und des Regens nicht verstehen konnte und zeigte auf den Boden. Und tatsächlich, dort zwischen den Zweigen konnte ich tatsächlich eine zusammengekauerte Gestalt erkennen.
Ginny hatte durchaus gute Sucher Qualitäten, dachte ich, als wir tiefer gingen, um Hermine endlich aus dem gnadenlosen Unwetter zu retten.
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So das war's mal wieder ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne eure Meinung und ein paar Votes da, wenn dem so ist.
Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel, ich freue mich auf euch.

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