17.

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Hermine
Auf dem Weg nach Hogsmead ließen Ginny und ich uns etwas zurück fallen, um ungestört reden zu können.
"Ist das Ron's Jacke, die du da trägst?" bemerkte Ginny mit einem Grinsen.
"Ja, ich hatte meine vorhin vergessen. Es ist doch schon kühler als ich gedacht hätte."
"Mine mach ihm keine Hoffnungen, wenn du keine festen Absichten mit ihm hast. Du weißt doch, dass er total in dich verliebt ist oder?"meinte Ginny ernst.
"Ja, ich weiß Gin. Ich bin mir aber wirklich nicht sicher, ob ich mehr als nur Freundschaft für ihn empfinde. Ich glaube neulich nach dem Abendessen hat er sogar versucht mich nach einer Beziehung zu fragen. Allerdings kam dann Malfoy und hat ihn verscheucht. Ich hätte wirklich nicht gewusst, was ich ihm antworten soll."
"Dann solltest du dir schnell darüber klar werden, wenn er es schon einmal versucht hat, wird er es bald wieder versuchen. Ach und Apropos Malfoy, hat er nochmal irgendetwas gemacht?"
"Was? Malfoy, ä-äh nein, hat er nicht." antwortete ich schnell, zumindest nichts, was ich Ginny schon erzählen wollte. Sie war zwar meine beste Freundin, jedoch war ich mir nicht sicher, wie sie die Sache im Bad aufnehmen würde, vor allem, da Ron ihr Bruder war und er bei dieser Nachricht wahrscheinlich in Ohnmacht fallen würde.
Wir redeten noch etwas über andere Themen, bis wir schließlich in Hogsmead angekommen waren.
Harry und Ron wollten unbedingt zu Zonko's, während Gin und ich zu Besenknechts wollten, um uns schonmal für den Weihnachtsball inspirieren zu lassen. Naja das sagte Ginny zumindest, denn ich wollte eigentlich zu Schreiberlings Federladen, denn ich hielt es für viel zu früh sich um das Outfit für den Weihnachtsball zu kümmern, zumal ich und Malfoy noch nichteinmal mit dessen Planung begonnen hatten. Ginny ließ jedoch keinen Widerspruch zu und zerrte mich in den Laden.
Wir schlenderten durch den Laden und durchstöberten die Regale, als Ginny plötzlich quietsche
"Oh Merlin, das ist das perfekte Kleid! Mine komm schnell und schau es dir an!"
Ginny hielt ein wunderschönes langes rotes Kleid in der Hand. Es war bis zu den Knien sehr figurbetont geschnitten und war oben mit Spitze verziert.
"WOW, das ist atemberaubend Ginny. Du musst es sofort anprobieren."
Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und verschwand in einer der Umkleidekabinen. Als sie kurze Zeit später fertig war und aus der Kabine kam, war ich sprachlos.
"Du siehst atemberaubend aus! Harry wird sprachlos sein, wenn er dich in diesem Kleid sieht."
Das Kleid passte ihr perfekt und betonte ihren wunderbar schlanken Körper. Außerdem stand ihr das Gryffindorrot ganz ausgezeichnet.
"Danke." sagte Ginny geschmeichelt und zog sich wieder in die Kabine zurück, um sich umzuziehen.

Als sie fertig war und das Kleid gekauft hatte, machten wir uns auf den Weg zum Drei Besen, den wir als Treffpunkt ausgemacht hatten. Harry und Ron waren schon da und winkten uns zu.
"Na seid ihr fündig geworden?" fragte Harry neugierig.
"Oh ja, Ginny hat das perfekte Kleid gefunden. Aber wir werden dir nicht verraten, wie es aussieht. Das wird eine Überraschung."
"Apropos Weihnachtsball..." sagte Ron "...Hermine ich dachte das wir vielleicht, naja..."
"Na was hätte ihr gerne?" fragte Madame Rosmerta uns nach unserer Bestellung.
"Vier Butterbier, bitte." bestellte Harry für uns alle.
"Also was wolltest du sagen Ron?" fragte ich ihn der Höflichkeit halber, obwohl ich ganz genau wusste, was er fragen wollte. Zu meinem Glück hatte er jedoch den Mut verloren und sagte
"Ach, gar nichts." Eine peinliche Stille entstand und so fragte ich, obwohl es mich nicht wirklich interessierte
"Und wie läuft es so beim Quidditch? Bereit die Slytherins zu schlagen?"
"Ron ist dieses Jahr in Topform, mit ihm als Hüter und mit der weltbesten Jägerin," er sah zu Ginny, die leicht errötete, "werden wir das Spiel auf jeden Fall gewinnen." Sagte Harry zuversichtlich.
"Das klingt super, ich freue mich schon darauf euch gewinnen zu sehen."
Wir redeten noch über dies und das und machten uns schließlich, als wir unser Butterbier ausgetrunken hatten, auf den Rückweg zum Schloss.

Dort angekommen machten sie sich auf den Weg zu Geschichte der Zauberei bei Professor Binns. Alle Schüler mochten dieses Fach nicht besonders, da der Professor es ausgesprochen langweilig unterrichtete. Und zum Pech aller hatte sein Geist, nachdem der Professor gestorben war, das Fach ganz unbeeindruckt weiter unterrichtet. Harry und Ron nutzten diese Stunden immer für ein Nickerchen, um nicht bei den Hausaufgaben am Abend einzuschlafen. Sie setzten sich an ihre üblichen Plätze und warteten, das der Unterricht los ging.
Wenig später schwebte Professor Binns durch eine Wand hinein und fing mit seinem Unterricht an. Kurz darauf traf auch Malfoy ein und setzte sich neben Pansy in die letzte Reihe.

Ich versuchte dem Unterricht aufmerksam zu folgen, was aufgrund von Professor Binns monotoner Stimme nicht ganz einfach war.
"Heute beginnen wir mit dem Thema Verfolgung, Vertreibung und Ausrottung der Riesen." Begann er seinen monotonen Vortrag. Bereits nach dem ersten Satz waren Harry und Ron in die Traumwelt abgedriftet. Ich seufzte und fragte mich, wie die beiden wohl ihre Abschlussprüfungen bestehen wollten.
Kurze Zeit nachdem Pansy aus irgendeinem Grund den Raum verlassen hatte, hatte ich das Gefühl angestarrt zu werden, als ich mich umdrehte, um den Grund für dieses Gefühl auszumachen, sah ich direkt in ein paar sturmgrauer Augen.

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Draco
Nach dem Kräuterkunde Unterricht hatte ich mich direkt auf den Weg zurück ins Bett gemacht. Ich musste dringend den Schlaf der letzten Nacht aufholen, sonst würde ich vermutlich den nächsten der mich nervte umbringen.
Der Schlaf war sehr erholsam gewesen, obwohl ich schon wieder seltsame Dinge geträumt hatte. Diesmal war es wieder dieses kleine Mädchen mit den blonden Haaren und den braunen Augen. Ich hatte mit ihr gespielt und ihr einfache Zauber beigebracht.

Ausgeruht hatte ich mich auf den Weg zu Geschichte der Zauberei gemacht. Ich hatte etwas verschlafen und kam deswegen etwas zu spät, was jedoch nicht schlimm war, da es Professor Binns sowieso nicht interessierte, was seine Schüler taten. Er machte einfach Jahr für Jahr seinen Unterricht seit einer Ewigkeit und wahrscheinlich auch bis in alle Ewigkeit.
Ich betrat den Raum und setzte mich auf den letzten freien Platz, der leider direkt neben Pansy war. Die Hälfte der Klasse schlief bereits, die andere war kurz davor, außer natürlich Granger, die wie immer in der ersten Reihe saß und aufmerksam zuhörte. Diese kleine Miss Perfect, kann alles weiß alles, macht alles. Manchmal ging ihm das gewaltig auf die Nerven.
"Hey Draco, wo warst du denn? Ich habe dich schon vermisst." Kam es keine zwei Sekunden nachdem er sich gesetzt hatte von Pansy.
"Hab geschlafen." antwortete er knapp.
"Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt? Ich hätte dir gerne Gesellschaft geleistet." Sagte sie in einem Ton der wohl verführerisch klingen sollte, es aber nicht im geringsten war und klimperte mit den Wimpern.
Daraufhin lehnte ich mich vor und raunte ihr ins Ohr
"Ich habe dir nicht Bescheid gesagt, weil ich nicht wollte, dass du mein ganzes Bett voll schleimst." Ich lehnte mich wieder zurück und sah in Pansy's verwirrtes Gesicht, da sie das Gesagte nicht mit der Art und Weise wie ich es gesagt hatte, in Verbindung bringen konnte. Ich beobachtete wie die Beleidigung langsam zu ihr durchdrang und sie mich schließlich wütend ansah.
"Was soll das Draco? Gestern noch küsst du mich vor allen Leuten in der großen Halle und jetzt behandelst du mich wie Dreck? Das lasse ich mir nicht bieten." Sagte sie empört, packte ihre Sachen und verließ das Klassenzimmer. Professor Binns bemerkte es nichteinmal.

Glücklich sie los geworden zu sein, versuchte ich mich dem Unterricht zu widmen, erwischte mich jedoch bald dabei wie ich Granger anstarrte. Sie schien meine Blicke zu spüren, denn sie drehte sich um und sah mir direkt in die Augen. Für einen Moment tauchte das kleine Mädchen mit den selben braunen Augen in meinem Kopf auf. Doch so schnell dieses Bild gekommen war, verschwand es auch wieder und ich sah wieder nur Granger.
I

ch erinnerte mich an gestern Abend, das Bad der Vertrauensschüler, ihre Haut auf meiner und den Geschmack ihrer Lippen. Und wieder überkam mich dieses Verlangen...
Schließlich hob ich eine Augenbraue und sah sie mit einem recht eindeutigen Blick an.
Daraufhin wurde sie sofort rot, aber anstatt sich peinlich berührt weg zu drehen, sah sie mich mit ihrem Todesblick an und flüsterte
"Hör auf mich anzustarren, Frettchen."
Oh sie nannte ihn Frettchen, na das würde er ihr schon austreiben... Beim Gedanken daran musste er grinsen...
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Heute Mal ein extra langes Kapitel, seht es als Weihnachtsgeschenk, da ich nicht weiß, ob ich in den nächsten Tagen Zeit und Lust habe zu schreiben. Morgen wir aber wahrscheinlich noch eins kommen.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch und vielen Dank für's lesen ❤️

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