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Pansy
Ich saß in Geschichte der Zauberei und dachte nach. Mein Plan war bis jetzt nicht gerade so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwar hatte ich es auf jeden Fall geschafft Draco und Hermine auseinander zu bringen und schließlich hatte Draco dann in der Besenkammer auch mit mir geschlafen, aber er hatte mich dennoch einfach so zurück gelassen. Ich war nur ein Mittel zum Zweck für ihn gewesen, ein Ventil, um sich abzureagieren. Aber vielleicht könnte daraus ja irgendwann etwas werden, wenn er wieder zu Sinnen gekommen war und dieses Schlammblut längst vergessen hatte.

Wenn dieses blöde Wiesel nicht noch alles kaputt machte.
Er hatte doch alles, Hermine lag ihm zu Füßen. Und dennoch hatte er es rückgängig machen wollen. Zwar hielt ich es nicht für wahrscheinlich, dass er den Gegentrank alleine hergestellt haben könnte, jedoch durfte man nichts ausschließen, vielleicht hatte er ja Hilfe bekommen. Jedenfalls verhielt Granger sich heute auffällig unauffällig...
Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als Draco den Raum betrat und sich neben mich setzte. Und plötzlich spürte ich, dass etwas anders war, das war meine letzte und einzige Chance ihn zurück zu gewinnen.
"Hey, Draco. Wie geht es dir? Du siehst ja furchtbar aus, kann ich dir irgendwie helfen? Ich dachte wir sehen uns nochmal, nach neulich..."
versuchte ich ein Gespräch zu starten, ich musste unbedingt herausfinden, wie die Situation aussah. Hoffentlich waren er und Granger noch getrennt.
"Ja alles gut, nichts was dich zu kümmern braucht."
antwortete er. Das klang nicht gut, auch wenn er oft sehr kalt und unnahbar erschien, so merkte ich doch den feinen Unterschied, wenn es wirklich ernst war. Er begann traurig Grangers Rücken an zu starren, vielleicht war ja noch nicht alles verloren.
"Hey, wollen wir uns vielleicht nachher treffen? Wir könnten zusammen Hausaufgaben machen oder so... oder zum See gehen..."
startete ich einen neuen Versuch. Es wäre wirklich schön mal wieder Zeit mit ihm zu verbringen. Früher hatten wir viel Zeit zusammen verbracht...

"Nein! Wann kapierst du es endlich? Merkst du nicht, dass ich dich seit Wochen einfach nur loswerden will?"
antwortete er kalt. Seine Antwort traf mich härter, als ich erwartet hatte. Natürlich hatte ich bemerkt, dass es seit Anfang des Jahres schlecht lief, jedoch hatte ich den Grund dafür mehr bei den schwierigen Umständen der letzten Zeit gesehen. Ich merkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen, aber ich hielt sie zurück, ich durfte nicht weinen. Slytherins weinten nicht und schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
"Natürlich merke ich das! Ich bin doch kein emotionsloser Eisklotz , so wie du es gerne bist. Allerdings versuche ich um dich kämpfen, um das was wir hatten. Wer stand dir denn bei, als dein Vater ins Gefängnis musste? Wer war für dich da wenn du vom Besen gefallen bist und Aufmerksamkeit brauchtest? Wer stand dir bei als du deine Aufgabe von ihm bekommen hast? Na, sie war es jedenfalls nicht!"
Schrie ich ihn verletzt an. Ich war schließlich immer für ihn da gewesen. Bei Merlin er hatte doch wohl gemerkt, dass ich ihn mochte, ja wahrscheinlich sogar liebte, aber wer wusste das schon? Gefühle waren kompliziert.

"Ich habe das alles nie von dir verlangt! Ich wäre auch sehr gut ohne dich ausgekommen. Du hast Hermine Amortentia gegeben, warum sollte ich so ein elendes Häufchen wie dich wollen?"
Inzwischen war auch er aufgestanden. Seine Worte trafen mich, wie tausend kleine Dolche mein Herz. Er wusste es und mir wurde klar, dass ich ihn für immer verloren hatte. Ich konnte meine Tränen kaum noch zurück halten, meine Brust schnürte sich zusammen und ich bekam kaum noch Luft.
"Jetzt tu doch nicht so selbstgerecht! Schließlich hast du mich geküsst und dann bei der nächstbesten Gelegenheit mit mir geschlafen, während du was mit ihr hattest!"
Schrie ich ihn an, wenn ich ihn nicht haben konnte, dann sollte sie ihn erst Recht nicht bekommen.
"Halt gefälligst die Klappe du mieses kleines Miststück!"
Diese Beleidigungen aus seinem Mund zu hören, gab mir den Rest. Ja, ich hatte vielleicht einen Fehler gemacht, aber diese Beleidigungen hatte ich nicht verdient. Ihn zu Schlagen war mehr ein Reflex, als eine Entscheidung gewesen.
Zu Granger gewand sagte ich noch
"Er ist ein Arschloch, überleg dir lieber gut, ob du dir das hier antun willst."

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