27.

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Hermine
"Ja, ich will."

Ich sah, wie sich ein Lächeln über sein ganzes Gesicht ausbreitete. Er zog mich zu sich heran und küsste mich, es war die selbe Art von Kuss wie gestern Abend, so zärtlich und liebevoll, aber dieses Mal auch eine kleine Spur leidenschaftlicher.
Es war schön.
Ich konnte es kaum glauben, ich hatte gerade ja zu Draco Malfoy gesagt. Ich hatte zugestimmt seine Freundin zu sein. Doch es fühlte sich nicht falsch an, es fühlte sich gut an, richtig.
Aber gerade auf dem Hochgefühl des Glücks, kam mir etwas anderes in den Sinn...
Wir konnten es niemanden sagen, noch nicht...
Es war zu gefährlich, zu viele Leute würden verletzt werden oder wütend auf uns sein, wir mussten sie langsam darauf vorbereiten.
Und was war überhaupt mit seinen Eltern?
Und Ron?
Er musste den Wandel in ihrem Gesicht gesehen haben, denn er fragte besorgt
"Hey, alles in Ordnung? Was ist los?"
"Wir können es niemanden sagen Draco, noch nicht.... Es wäre zu plötzlich."
Sie sah, wie auch er diese Tatsache realisierte und sich Enttäuschung in seinem Gesicht ausbreitete.
"Du hast Recht."
sagte er voller Bedauern, ließ mich los und sah aus dem Fenster.

"Wir müssen sie an den Gedanken gewöhnen."
fuhr ich fort, aber das wird möglich sein.
Harry und Ginny wissen schon, dass da irgendwas zwischen uns ist und nein, ich habe ihm nichts erzählt, er hat es selbst heraus gefunden. Aber die beiden haben es sehr gut aufgenommen, sie unterstützen mich. Und wenn die beiden das können, dann wird das mit dem Rest auch nicht so schwer.
Ich mache mir da mehr Sorgen wegen Ron...
Und deine..."
redete ich einfach in die unangenehme Stille hinein, die entstanden war.
Er drehte sich um und sah mich an, das Glück war aus seinen Augen gewichen, aber er versuchte zu lächeln.
"Wir schaffen das."
hörte ich ihn sagen, jedoch war in seiner Stimme nur wenig Hoffnung zu finden.
"Wollen wir zusammen zum Frühstück gehen? Wir müssen die Menschen an unseren Anblick gewöhnen."
fuhr ich fort, in der Hoffnung ihn etwas aufheitern zu können.

Mit einem mal war das Dunkle aus seinen Augen verschwunden und er lächelte wieder, als wäre nichts gewesen.
"Gerne."
sagte er und nahm meine Hand.
Und so gingen wir Hand in Hand, bis wir in die etwas belebteren Korridore kamen und er meine Hand los ließ. Dort trafen wir dann auch auf Harry, Ron und Ginny, die ebenfalls auf dem Weg zum Frühstück waren.
"Hey Hermine."
Sagte Ron zuerst freudig, er schien sich also wieder etwas beruhigt zu haben, bis er Draco sah.
" Was macht der denn hier?"
fragte er jetzt schon nicht mehr so glücklich, was ihm sofort einen Stoß in die Rippen von Ginny einbrachte.
"Wir gehen zusammen zum Frühstück Ron, schließlich haben wir den selben Weg. Und da wir zusammen wohnen und schließlich für eine Weile ziemlich viel Zeit zusammen verbringen müssen, haben wir beschlossen Freunde zu sein."
erklärte ich Ron, dem das überhaupt nicht zu gefallen schien. Ginny dagegen konnte sich dagegen kaum noch halten. Sie zwinkerte mir wissend zu und so setzen wir unseren Weg zur großen Halle gemeinsam fort.
Es fühlte sich irgendwie seltsam an mit Draco und meinen Freunden gleichzeitig zusammen zu sein, ohne, dass es in irgendeinem Streit endete. Dracos Gesichtsausdruck nach zu urteilen ging es ihm genauso.
Diese seltsame Konstellation fiel auch den anderen Schülern auf und so wurden wir überall von neugierigen Blicken und einem Raunen begleitet.

Deshalb waren wir alle froh, als wir die Große Halle erreichten und unsere Wege sich trennten.
Wir setzen uns an unseren üblichen Platz am Gryffindor Tisch und begannen zu reden, als wäre nichts außergewöhnliches vorgefallen. Alle, außer Ron, der immernoch sehr fassungslos und wütend aussah, sich aber anscheinend nicht traute irgendetwas zu sagen, nachdem ihn Ginny das letzte Mal an den Haaren aus der Halle gezogen hatte.

Während wir uns unterhielten, warfen Draco und ich uns immer wieder Blicke zu und lächelten uns an. Ich war so glücklich, wie schon seit langem nicht mehr. Wir hatten alle so schwere Zeiten hinter uns, ein bisschen Glück hatte wirklich jeder von uns verdient.
Als ich mit dem Frühstück fertig war, machte ich mich auf den Weg zum Unterricht.
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Draco
Es war schon ein wenig seltsam mit Potter und den Wieseln - halt, ich sollte sie wahrscheinlich nicht mehr so nennen, Hermine zu liebe - durch die Schule zu laufen. Das schienen auch die anderen Schüler so zu sehen, denn wir wurden von allen Seiten her angestarrt.
Deswegen war ich auch erleichtert, als wir endlich dir große Halle erreichten.
Ich verabschiedete mich kurz von Hermine und machte mich dann auf den Weg zum Tisch der Slytherins, wo ich schon Blaise und Pansy sitzen sah.

"Seit wann gibst du dich denn mit Sankt Potter und den Wieseln ab?"
Wurde ich, kaum das ich sie erreicht hatte, von Pansy gefragt.
"Lass ihn sich doch erstmal setzten und den ersten Kaffee trinken, bevor du gleich mit einem Verhör startest. Ohne Kaffee könnte dich kein Mensch der Welt ertragen."
Kam es da erstmal von Blaise, dem ich im Zusammenhang mit der Prophezeiung von mir und Hermine erzählt hatte und der sich deshalb wahrscheinlich denken konnte, was los war. Dankbar sah ich ihn an, zauberte die auf dem Tisch stehende Tasse größer, damit mehr hinein passte und füllte mir meine erste Dosis ab.
Nachdem ich die ersten Schlucke genommen hatte, fragte die jetzt etwas beleidigte Pansy wieder
"Und was läuft da jetzt?"
Genervt sah ich sie an und antwortete
"Da läuft gar nichts. Her- ähm Granger und ich haben beschlossen Freunde zu sein, um das zusammen Wohnen und all diesen Kram zu erleichtern."
"WAS?!? Du und das Schlammblut? Freunde?!? Ernsthaft?"
rief Pansy entgeistert.
"Komm Mal wieder runter, da ist nichts bei. "
sagte ich nur und starrte zu Hermine herüber. Ihr Anblick zauberte mir sofort ein Lächeln auf das Gesicht. Ich konnte es immernoch kaum fassen, dass sie meine Freundin war. Es war schon unglaublich genug, dass ich eine Freundin hatte und dann auch noch Hermine Granger...
Es war einfach ein Wunder.
Nach diesem Gespräch konnte ich in Ruhe weiter frühstücken, denn Pansy war jetzt damit beschäftigt eifersüchtig Hermine anzustarren.

Heute hatte ich erst die letzten beiden Stunden wieder mit ihr. Das würde ein langer Tag werden. Aber dafür war die Vorfreude auf das Wiedersehen umso größer.

Es war wirklich alles zu schön, um wahr zu sein.

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