Draco
Es waren nur noch wenige Meter bis zum Boden und noch immer hatte ich meine Geschwindigkeit nicht verringert. Ich bemerkte, dass Potter nicht mehr neben mir war, er musste abgebremst haben. Was ich hier tat war lebensmüde, doch ich durfte nicht aufgeben, ich musste ihn fangen, ich musste gewinnen. Ich kniff meine Augen zusammen, streckte meine Hand aus und...
meine Finger schlossen sich um den kleinen goldenen Ball. Mit der anderen Hand riss ich meinen Besen zurück in die waagerechte. Und das keine Sekunde zu früh, denn obwohl ich dadurch etwas abgebremst hatte, landete ich doch sehr unsanft auf dem Boden und fiel vom Besen. Es war schlagartig still geworden im Stadion, denn ich blieb für mehrere Sekunden bewegungslos auf dem Boden liegen. Doch dann beschloss ich sie für heute genug gequält zu haben und hob meine Hand, die den Schnatz immer noch fest umschlossen hielt.
"Unglaublich, Draco scheint diesen lebensmüden Absturz überlebt zu haben und er hat den Schnatz gefangen.
SLYTHERIN GEWINNT!"
kam es vom Kommentator und sofort brach das Stadion in Jubelschreie aus. Zwar nicht so laut, wie bei einem Sieg der Gryffindors, aber Slytherin hatte nach Ewigkeiten mal wieder gegen Gryffindor gewonnen und so übertönten die Jubelschreie der Slytherins alle anderen. Triumphierend war ich aufgestanden, hielt nun stolz den Schnatz in die Höhe und ließ mich feiern. Was für ein Sieg! Ich hielt in der jubelnden Menge nach Hermine Ausschau, konnte sie jedoch nirgendwo entdecken. Wahrscheinlich war sie bei den anderen Gryffindors, die das Stadion bereits Größtenteils verlassen hatten. Natürlich durfte sie sich nichts anmerken lassen, doch etwas kränkte mich ihr frühes verschwinden schon. Jetzt kamen auch die Lehrer aufs Feld, um uns zu gratulieren.
"Herzlichen Glückwunsch Mr. Malfoy."
sagte Madame Hooch, jedoch fuhr sie fort
"Allerdings hätten sie nicht so leichtsinnig sein dürfen. Sie sollten sich zur Sicherheit in den Krankenflügel begeben."
"Aber es geht mir wirklich gut..."
protestierte ich, aber es nützte nichts.
"Keine Widerrede Mr. Malfoy, sie begeben sich jetzt sofort unter ärztliche Aufsicht. Ich werde Madame Pomfrey nachher fragen, ob sie dort gewesen sind."
Murrende gab ich nach und erklärte meinem Team, dass ich in den Krankenflügel musste. Sie bestanden darauf mit zu kommen, da ich der Held des Spiels war und so machte sich meine gesamte Mannschaft zusammen mit den Fans auf den Weg in den Krankenflügel.Als wir jedoch im Krankenflügel angekommen waren, wurde die Horde von Menschen von Madame Pomfrey wieder weg geschickt. Sie hatten zwar etwas protestiert, setzten die Party dann allerdings in den Fluren von Hogwarts fort.
Madame Pomfrey untersuchte mich kurz mit ihrer magischen Diagnosekugel und stellte fest, dass ich wirklich nur ein paar Prellungen hatte. Sie gab mir ein Mittel gegen die gigantischen Blutergüsse, die sich bereits abzeichneten und entließ mich mit der Ermahnung nicht wieder so leichtsinnig zu sein und mich jetzt noch etwas zu schonen.
Als ich den Krankenflügel verlassen hatte, wollte ich mich auf den Weg zum Turm der Vertrauensschüler machen, da ich mit Hermine meinen Sieg feiern wollte. Jedoch kam ich nicht sehr weit, denn als ich um eine Ecke bog, stieß ich unsanft mit Blaise zusammen.
"Oh hey Draco, alles in Ordnung?"
"Ja, es sind nur ein paar Prellungen, Madame Pomfrey hat mich entlassen. Ich wollte gerade..."
Doch weiter kam ich nicht, denn ich wurde unterbrochen.
"Hey, seht mal, da ist Draco! Unser Held! DRACO! DRACO! DRACO!"
skandierten die Fans und schoben mich vor sich her, in Richtung des Slytheringemeinschaftsraums. Ich hatte keine Chance ihnen verständlich zu machen, dass ich eigentlich keine Lust auf diese große Party hatte und ergab mich deshalb meinem Schicksal.Im Slytheringemeinschaftsraum war die Musik schon voll aufgedreht und alle feierten ausgelassen. Sofort bekam ich eine Flasche Feuerwhisky in die Hand gedrückt und wurde dazu aufgefordert beim Flaschendrehen mit zu machen.
Ich protestierte, doch wurde ich von irgendeinem bereits angetrunkenen Jungen zu den Spielern gezogen. Ich wusste, dass es keinen Sinn haben würde weiter zu wiedersprechen, Slytherins waren äußerst hartnäckig...
Ich seufzte, wenn ich schon hier sein musste und nicht bei Hermine sein konnte, dann könnte ich ja wenigstens ein bisschen Spaß haben. Ich hatte diese wilden Partys vermisst.Die Flasche wurde gedreht und natürlich blieb sie sofort bei mir stehen. Meine erste Aufgabe war fünf Shots hintereinander zu trinken. Oh Merlin und das auf leeren Magen...
Als ich zögerte höhnte irgendwer
"Hey Draco, wo ist denn der Partyboy hin? Bist du etwa ein Weichei geworden?"
In der Tat waren große Mengen Alkohol früher nichts unbekanntes gewesen, als ich versucht hatte mein schlechtes Gewissen zu ertränken. Früher, vor Hermine...
"Ist der große Draco Malfoy etwa alt geworden oder noch schlimmer, langweilig?"
Niemand bezeichnet mich als langweilig!
Dachte ich verärgert und kippte die Shots hinunter.
"Ich bin vieles, aber denke nicht mal für eine Sekunde ich sei langweilig!"
sagte ich verärgert und drehte die Flasche.
Nach einer Weile waren wir alle ziemlich betrunken und alle von uns hatten bereits einige Kleidungsstücke verloren. So hatten ich, Pansy und Theo kein Hemd mehr an. Astoria hatte ihren Rock verloren und Malcolm Baddock saß nur noch mit Unterwäsche da. Blaise lag inzwischen, wild mit Astorias kleiner Schwester Daphne knutschend, auf einem der Ledersofas. Ich grinste, ich hatte schon immer geahnt, das Blaise auf Daphne steht...
Die Flasche drehte sich und blieb bei mir stehen, Theo der eben dran war und Astoria hatte küssen und dabei ihren Namen hatte stöhnen müssen, setzte ein fieses Grinsen auf und sagte
"Du mein lieber Draco wirst jetzt Pansy küssen, natürlich mit Zunge und ich will, dass es glaubhaft aussieht."
Theo war neben Blaise einer meiner besten Freunde und wusste ganz genau, wie sehr mir Pansy auf die Nerven ging, deswegen war diese Aufgabe doppelt gemein.
"Nischts leichdder als dassss."
lallte ich, zog die halbnackte Pansy auf meinen Schoß und küsste sie leidenschaftlich. Natürlich nur für meine Ehre, denn obwohl mein Gehirn ziemlich benebelt war, wünschte ich mir in diesem Moment nichts mehr, als dass es Hermine wäre, die ich da küsste.
Von den Zuschauenden ertönte ein anzügliches
"Uuuuhhhh"
Als ich von Pansy abließ und mich triumphierend umsah, fiel mein Blick auf das Eingangsportal. Und dort stand niemanden geringeres, als Hermine, ihre Hände zu Fäusten geballt und Tränen in den Augen. Doch gerade, als ich ihren Namen rufen wollte, lief sie davon. Ich wollte ihr nachlaufen, doch ich war zu betrunken, um halbwegs gerade aus zu laufen. Gerade, als ich dabei war zu stürzen, fing Blaise mich auf und zog mich mit sich in den Jungenschlafsaal. Dort bugsierte er mich auf sein Bett und wartete, bis ich mich wieder halbwegs beruhigt hatte, denn ich hatte angefangen zu weinen und murmelte immer wieder Hermines Namen vor mich hin. Wortlos hielt er mir eine Taschentuchbox hin.
"Sie hat es gesehen oder?"
fragte ich ihn. Es war mir peinlich, das ich so zusammengebrochen war, aber das passierte mir öfters, wenn ich betrunken war, das war einer der Gründe gewesen, weshalb ich damit aufgehört hatte. Blaise hatte fast alle meine Eskapaden von damals mitbekommen, er war der einzige, bei dem es in Ordnung war zu weinen...
Er nickte zur Antwort und fragte
"Und was wirst du jetzt tun? Sie ist dir wichtig oder?"
Ich nickte
"Ich weiß es nicht Blaise, ich schätze ich muss mit ihr reden und ihr alles erklären...ach scheiße, ich war noch nie in so einer Situation."
"Ja Pansy und Granger kann man gewiss nicht vergleichen..."
Meinte Blaise nur.
"Blaise...ich... ich liebe sie.... wirklich. Was soll ich bloß tun?"
fragte ich verzweifelt.
"Erstmal solltest du schlafen und wieder nüchtern werden und währenddessen sehen ich Mal was ich tun kann und drehe Theo den Hals um, weil er dir so eine blöde Aufgabe gegeben hat..."
Seine letzten Worte hörte ich schon nicht mehr, denn ich war bereits in seinem Bett eingeschlafen...
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Hey Leute, sorry, dass so lange nichts kam. Ich war schon wieder krank... Und dann kam das Leben... naja, kennt ihr wahrscheinlich selber.
Und dann hatte ich irgendwie keinen Plan für dieses Kapitel und jetzt ist es ein betrunkener Haufen irgendwas.... ich hoffe ihr hasst mich nicht allzusehr für dieses Ende...😅
Naja ich hoffe es gefällt euch trotzdem und dass das nächste Kapitel nicht mehr so lange auf sich warten lässt.
Wir sehen uns beim nächsten Kapitel, ich freue mich auf euch.

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Yin und Yang
FanfictionDramione "Die Spannung war förmlich greifbar, ich merkte, wie ihre Atmung schneller wurde und sie in dem zaghaften Versuch sich von meiner Nähe zu befreien, die Hände gegen meine Brust drückte. Jedoch gelang es ihr nicht den Abstand um auch nur eine...