18.

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Hermine
"Hör auf mich anzustarren, Frettchen." sagte ich, doch daraufhin fing er nur an zu grinsen. Genervt drehte ich mich wieder um und versuchte weiter dem Unterricht zu folgen, was mir jedoch nicht gelang. Denn immer wieder kamen die Bilder des gestrigen Traums wieder hoch... Wie er mich geküsst hatte... Wie sehr ich ihn gewollt hatte, dieses unglaubliche Verlangen nach ihm. Mir wurde wieder ganz heiß, als ich an unseren gemeinsamen Höhepunkt dachte.
Plötzlich hörte Professor Binns auf zu reden und verschwand durch eine Wand. Der Unterricht schien zuende zu sein. Ich weckte Harry und Ron, die sich verschlafen umschauten und langsam in die Realität zurück kamen. Wir beschlossen in der Zeit bis zum Abendessen gemeinsam in die Bibliothek zu gehen und die Hausaufgaben der letzten beiden Tage zu machen.

In der Bibliothek angekommen suchten wir uns eine ruhige Ecke zwischen den Regalen, suchten die Bücher zusammen und begannen.
"Also in Zaubertränke sollen wir einen Aufsatz über Amortentia schreiben." sagte ich.
"Was zum Geier ist Amrotenia?" fragte Ron.
"Amortentia Ron. Das ist der stärkste Liebestrank der Welt man sagt, dass er für jeden anders riecht. Und zwar immer danach, was einen anzieht." erklärte ich Ron.
"Also für dich wird er dann wahrscheinlich nach Hühnchen riechen." sagte Harry zu Ron und lachte. "Und für mich nach Ginny, sie duftet immer nach Himbeeren." fuhr er schwärmend fort.
"Du hast es erfasst." antwortete ich und begann schon mit den ersten Sätzen meines Aufsatzes.
"Hey, was schreibst du da denn jetzt schon alles?" fragte Ron panisch.
"Ich beginne mit meiner Einleitung, ich habe heute schließlich noch mehr zu tun. Die Informationen, die ihr für diesen Aufsatz braucht, findet ihr in Kapitel sieben." informierte ich die beiden. Ich hatte das Buch natürlich schon gelesen und konnte meinen Aufsatz deshalb aus dem Kopf schreiben. Ich war fertig, als Ron und Harry gerade fertig mit dem Kapitel waren.
Demotiviert ließ Ron seinen Kopf auf die Tischplatte fallen
"Warum muss Snape uns immer so viel aufgeben. Welcher normale Mensch schafft das denn?"
"Wenn du im Unterricht nicht immer schlafen würdest und dich ein bisschen mehr anstrengen würdest, wäre das alles gar nicht so schlimm."
Sagte ich und fing mit meinen Aufsatz für Verwandlung an. Hierfür brauchte ich jedoch noch ein Buch, da ich etwas nachlesen wollte. Also stand ich auf und machte mich auf die Suche nach diesem. Als ich gerade das richtige Regal gefunden hatte und nun nach dem Buch suchte, spürte ich plötzlich, wie mich jemand sanft im Nacken küsste. Die Lippen wanderten weiter meinen Hals entlang, bis zu meinem Ohrläppchen, an dem sie leicht knabberten.
Ich stand einfach nur da, wie angewurzelt. Schließlich raunten diese Lippen
"Hey Granger."
Bei seiner tiefen Stimme bekam ich eine Gänsehaut. Wie in Trance drehte ich mich um und starrte ihn einfach nur an. Unfähig irgendetwas zu sagen oder zu tun.
"Hat es dir schon wieder die Sprache verschlagen... Granger? Habe ich eine so starke Wirkung auf dich." Raunte er mit einem überlegenen Blick.

Das war eine rhetorische Frage, denn schließlich war es ganz offensichtlich, dass sie einen Kurzschluss hatte, sobald er ihr so nah war. Langsam fand sie ihre Sprache wieder und stotterte
"W-was willst du M-malfoy?"
"Nicht mehr so selbstsicher, wie eben, hm?" fragte er arrogant mit einer hochgezogenen Augenbraue.
Dieser Blick ließ ihre Knie weich werden.
"Sag jetzt endlich was du willst oder verschwinde." sagte sie diesmal deutlich selbstbewusster.
"Ich dachte wir könnten heute Abend mit der Planung des Weihnachtsball beginnen. Nach dem Abendessen in unserem Gemeinschaftsraum. Komm pünktlich." forderte er und ging, jedoch blieb er plötzlich stehen und sagte
"Ach und noch etwas."
Drehte sich um und kam wieder zurück, diesmal noch näher als eben. Ohne Vorwarnung presste er seine Lippen auf meine. Doch nicht vorsichtig und zart, wie sonst, sondern wild und leidenschaftlich. Tausend Schmetterlinge flogen in meinem Bauch, alles kribbelte und mir wurde heiß. Gerade als ich glaubte die Spannung nicht mehr aushalten zu können, löste er sich von mir und sagte ganz langsam und schwer atmend
"Nenn mich nie wieder Frettchen."
Mit diesen Worten ging er und ließ eine zitternde und verwirrte Hermine zurück.
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Harry
"Wo bleibt denn Hermine, die braucht doch sonst nicht so lange um ein Buch zu finden?" fragte Ron besorgt.
"Ich gehe Mal nachsehen." sagte ich und machte mich auf den Weg zu den Regalen für Verwandlung. Auf einmal hörte ich Hermines Stimme und kurz darauf die von Malfoy.
"W-was willst du M-malfoy?"
"Nicht mehr so selbstsicher, wie eben, hm?"
Er hatte Hermine noch nie so unsicher gehört, das war eigentlich völlig untypisch für sie. Besorgt blieb er stehen und beobachtete sie durch ein Regal. Hermine stand mit dem Rücken zum Regal und starrte Malfoy an, der ziemlich dicht vor ihr stand, viel zu dicht.
"Sag jetzt endlich was du willst oder verschwinde."
"Ich dachte wir könnten heute Abend mit der Planung des Weihnachtsball beginnen. Nach dem Abendessen in unserem Gemeinschaftsraum. Komm pünktlich." forderte er und ging, jedoch blieb er plötzlich stehen und sagte
"Ach und noch etwas."
Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, was jetzt passierte. Malfoy kam wieder zurück und küsste Hermine. Völlig irritiert starrte ich durch das Regal und registrierte zu meiner Verwirrung, dass sie den Kuss erwiderte. Waren das da gerade wirklich Malfoy und Hermine, die sich küssten?!? Wieso machte sie denn sowas, sie hasste Malfoy und er hasste sie, oder?!? Und was würde Ron dazu sagen? Er wollte Hermine nach einer Beziehung fragen, wenn sie wegen Malfoy nein sagen würde,... Er konnte sich nicht ausmalen, was dann passieren würde. Ganz in Gedanken hatte er nicht mitbekommen, dass Malfoy gegangen war. Er beobachtete, wie Hermine versuchte ihre Fassung wieder zu finden, das Buch, das sie gesucht hatte, aus dem Regal nahm und zurück zu Ron ging. Er folgte ihr.

"Hey Hermine, wo warst du denn? Harry war dich schon suchen. Was ist denn mit euch los? Ihr seht ja aus als hättet ihr einen Geist gesehen."
"Ach Ron das bildest du dir ein, es ist gar nichts passiert." sagte ich schnell. Ich musste unbedingt verhindern, dass Ron von der Sache zwischen Hermine und Malfoy Wind bekam, bevor ich mehr darüber wusste. Also setzten wir uns wieder und fuhren mit unseren Aufgaben fort. Als einige Zeit später ein ohrenbetäubendes Magenknurren von Ron kam, beschlossen wir aufzuhören und zum Abendessen zu gehen.
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Hermine
"Warum ischt du denn nischts? Schmeckt esch dir nischt?" fragte Ron, mal wieder mit vollem Mund, mich beim Abendessen.
"Ich äh habe einfach keinen Hunger." antwortete ich abwesend. In Gedanken schon bei der Planung des Weihnachtsballs, auch wenn ich die Art und Weise, wie Malfoy Ort und Zeitpunkt des Treffens festgelegt hatte, unmöglich fand, würde ich mich trotzdem an den Termin halten. Schließlich hatte er Recht, wir sollten wirklich bald anfangen zu planen und die wichtigsten Dinge in Hogsmead vor zu bestellen. Gedankenverloren sah ich hinüber zu einem gewissen Blondschopf, der ebenfalls abwesend durch die Gegend starrte. Er nahm nichtmal Notiz von Pansy, die um seinen Hals hing und nicht gedachte sich auch nur einen Millimeter von ihm wegzubewegen. Irgendwann trafen sich unsere Augen, was ihn besitzergreifend grinsen ließ.
Schnell schaute ich weg und erinnerte mich an unsere Begegnung in der Bibliothek, was mir eine Gänsehaut bescherte. Wie sollten wir den Weihnachtsball planen, wenn er mich mit seinem Verhalten immer so aus dem Konzept brachte? Wie würde unser Treffen gleich aussehen? Ich könnte mir wirklich nicht vorstellen, dass Malfoy und ich zusammen an einem Tisch sitzen und eine konstruktive Zusammenarbeit haben könnten. Vor allem, wenn er mich so ansah, wie gerade eben...
"...ist doch so Mine, oder?"
wurde ich plötzlich von Ginny gefragt.
"Hm? Was?"
"Das Ron Mal etwas aufmerksamer sein könnte. Er ist in etwa so sensibel, wie ein Pferd, das immer wieder gegen die selbe Wand läuft. Immer wenn Harry und ich einen Moment für uns haben wollen, kommt er mit irgendeinem Blödsinn."
"Naja Ron Gefühlsreichtum passt eben auf einen Teelöffel, wie wir bereits festgestellt haben."
sagte ich abwesend. Ron schien etwas beleidigt fragte aber trotzdem
"Hey ist wirklich alles okay bei dir? Du wirkst in letzter Zeit immer so abwesend. Heute bist du so seit du in der Bibliothek dieses Buch geholt hast."
"Äh ja alles gut. Ich habe jetzt ein Treffen mit Malfoy, um den Weihnachtsball zu planen."
"Ach es liegt also an Malfoy, na warte, den mach ich fertig."
"Lass gut sein Ron."
Sagte ich abwehrend und erhob mich, um zu gehen. Malfoy war schon weg und ich wollte wirklich nicht zu spät kommen. Ginny sah mich mit fragenden Blick an, ich signalisierte ihr, dass wir später darüber sprechen würden und verließ die große Halle.
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Frohe Weihnachten euch allen.
Noch ein kleines Weihnachtsgeschenk von mir. Ich hoffe es gefällt euch ❤️

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