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Hermine
Als ich unseren Gemeinschaftsraum betrat, sah ich Draco mit einem Glas in der Hand auf einem der Sofas sitzen und in die Ferne starren. Er trug einen klassischen, natürlich maßgeschneiderten, schwarzen Anzug, mit weißem Hemd und Krawatte. Und obwohl diese Kleidung ziemlich standard war, so trug er sie doch mit einem Selbstbewusstsein und einer Ausstrahlung, die ihn einfach nur unwiderstehlich machten.
Als er hörte, wie ich eintrat, drehte er sich um und seine Gesichtszüge erstarrten. Er war sprachlos. Schließlich flüsterte er
"Wow... du siehst absolut umwerfend aus."
Wie hypnotisiert stellte er sein Glas auf den Tisch und kam zu mir.
"Du wirst die Schönste auf diesem Ball sein... Und alle werden mich beneiden."
grinste er mich glücklich an.
"Wenn du dann mit Bewundern fertig bist, sollten wir uns auf den Weg machen, nicht wahr?"
sagte ich zuckersüß und spürte das Kribbeln in meinem Bauch, das seine intensiven Blicke auslösten. Er lächelte sein unwiderstehliches 'I'm sexy and I know it' Lächeln und sagte
"Natürlich."
Ich hakte mich bei ihm ein und so machten wir uns auf den Weg in die große Halle.
Bereits auf dem Weg dorthin wurden wir von einem stetigen Getuschel und vielen neugierigen Blicken begleitet.
Die Türen der großen Halle waren noch verschlossen, sodass sich bereits eine große Schüler Schar davor drängte. Es konnte nicht mehr lange dauern und so waren wir eines der letzten, die am oberen Ende der großen Treppe, die hinunter zur Halle führte, eintrafen. Ich hörte, wie Draco mir zuflüsterte
"It's showtime, zeig allen, wie schön du bist."
Dann setzte er einen Gesichtsausdruck auf, der wohl bei jedem Mädchen für weiche Knie sorgte und führte mich vor den Augen der ganzen Schule die große Treppe hinunter.
Es war auf einmal ungewöhnlich leise geworden, alle starrten uns an. Ich sah die vielen neidischen Blicke der Mädchen und Jungen und entdeckte schließlich in der Masse Ginny und Harry, die mir freudestrahlend zulächelten.
Genau in dem Moment, als wir das Ende der Treppe erreicht hatten, wurden die Türen der großen Halle geöffnet und die Schüler begannen hinein zu strömen.

Die große Halle war herrlich geschmückt, alles war silbrig weiß und von den Decken hingen große verzauberte Eiszapfen. An den Seiten der Halle waren mehrere große, runde Tische aufgestellt, an denen die Schüler jetzt Platz nahmen. Dort, wo normalerweise der Lehrertisch auf der kleinen Erhöhung stand, waren nun Instrumente für die Band aufgebaut. Auf den Tischen standen kleine Eisskulpturen neben dem silbernen Besteck und an einer Seite der Halle gab es sogar eine kleine Bar.
Ohne stehen zu bleiben, führte mich Draco durch die anderen Schüler hindurch, zu einem der Tische, an dem auch schon Harry und Ginny saßen. Wie schon bei unserem Date im Raum der Wünsche, zog er mir einen Stuhl zurück, damit ich mich setzen konnte. Nachdem wir uns gesetzt hatten, quietschte Ginny auch schon
"Wow, ihr seht atemberaubend aus. Ihr habt einen wahnsinns Auftritt hingelegt, da auf der Treppe, alle waren sprachlos."
Ich wurde etwas rot bei dieser Bemerkung, doch Draco legte seine Hand auf meine und sagte
"Weniger als absolute Sprachlosigkeit ist beim Anblick dieser Schönheit auch nicht möglich."
Ich wurde noch roter, doch zum Glück kam in diesem Moment Blaise mit Astoria an unseren Tisch und begrüßte alle, doch dann bemerkte er mit einem Grinsen und einem kleinen Augenzwinkern
"Nette Kette."
Wie aus Reflex wanderte meine Hand sofort zu dem feinen Anhänger.
"Ja ähm dankeschön."
Blaise und Astoria setzten sich und Draco sagte mit einem Grinsen
"Seinen wertvollsten Besitz kennzeichnet man eben gerne als seins. Nicht, dass andere noch auf dumme Gedanken kommen."
"Draco, ich bin nicht dein Besitz."
sagte ich mit gespielter Empörung, musste dabei jedoch etwas kichern. Daraufhin lehnte er sich zu mir rüber und flüsterte
"Nein, es ist eher andersherum, aber das muss ja nicht jeder wissen..."
Sein warmer Atem bescherte mir eine Gänsehaut, doch er lehnte sich lässig zurück und zwinkerte mir zu.

Als schließlich alle ihre Plätze gefunden hatten, wurde es leise in der großen Halle und Professor McGonagall erhob sich, um ihre Ansprache zu halten.

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