Draco
"Draco... ich liebe dich, aber ich kann das einfach nicht..."
Sagte sie mit inzwischen tränenüberströmten Gesicht, wandte sich ab und verließ den Raum.
"Hermine..."
rief ich ihr noch nach, doch da war sie schon längst weg.
Sie liebt mich...
Dachte ich glücklich, doch in der selben Sekunde auch
Sie will mich trotzdem nicht....
Was ich auch verstehen konnte, jedoch war die Vorstellung, dass sie all die selben Schmerzen durchmachte, wie ich irgendwo schmerzvoller. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie mich einfach für immer gehasst hätte, aber so....
Was sollte ich jetzt tun? Im Grunde hatte ich ja erreicht, was ich wollte, sie hatte mir zugehört und es verstanden und sie hatte ihre Entscheidung getroffen...
Es war wohl vorbei, ich sollte mich wohl einfach damit zufrieden geben, was ich hatte. Die meisten würden wohl sagen, dass ich sie vergessen sollte, aber das konnte und wollte ich auch nicht. Sie war ein Licht in meinem Leben, das ich einfach nicht vergessen wollte. Die Zeit mit ihr war die einzige wirklich glückliche Erinnerung, die ich hatte. Nein, ich würde sie nicht vergessen, ich würde diese Erinnerung in Ehren halten und davon leben, denn eins war mir klar, mein Leben würde nie wieder so glücklich werden, wie es mit Hermine gewesen war.
Seltsam ruhig verließ ich den Raum der Wünsche, irgendwie war mir nach Gesellschaft zu mute, das war zwar eigentlich völlig untypisch für mich, aber außergewöhnliche Umstände brachten außergewöhnliches Handeln hervor, also machte ich mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Dort angekommen stellte ich fest, dass es leerer war, als sonst. Das hing wahrscheinlich mit dem guten Wetter zusammen und dennoch war der Raum definitiv nicht ausgestorben. Gutes Wetter war eben für viele von uns auch ein Grund drinnen zu bleiben.
Pansy war zum Glück nicht da, jedoch sah ich in einer Ecke Blaise und Theo Zaubererschach spielen. Ich zog mir einen Sessel heran und setzte mich zu ihnen.
"Hey Draco, was machst du denn hier?"
fragte Blaise mich etwas verwundert.
"Darf ich etwa nicht das Bedürfnis verspüren eine angenehme Unterhaltung zu führen?"
fragte ich sarkastisch.
"Alles in Ordnung mit dir? Du hasst Menschen und dann kommst du freiwillig in einen Raum voller Leute?"
"Ich und... ähm Hermine, es also... es ist wohl endgültig vorbei."
sagte ich gleichmütig.
"Bitte was?!?"
kam es ungläubig von Blaise.
"Ich dachte das wäre nach der... Sache in Geschichte der Zauberei sowieso klar."
meinte Theo.
"Wir hatten noch ein Gespräch, ich habe es ihr erklärt, sie hat mich verstanden und dann hat sie gesagt, dass sie mich liebt."
"Bitte was?!?"
kam es jetzt von beiden gleichzeitig, sodass sich schon einige Leute nach uns umdrehten.
"Ok ok ok, jetzt noch mal ganz langsam und in allen Einzelheiten, was ist passiert?"
fragte Blaise mit einem vewunderten und zugleich entsetzten Gesichtsausdruck. Ich seufzte und sah ihn genervt an, erklärte ihm dann jedoch was passiert war.
"Ich denkemal, dass es jetzt für immer vorbei ist."
Beendete ich meinen Bericht.
"Und da sitzt du hier so ruhig rum?"
fragte Theo entgeistert.
"Was soll ich denn sonst tun? Kuchen essen?"
antwortete ich genervt.
"Zum Beispiel, das wäre eine normalere Reaktion."
"Für einen Hufflepuff vielleicht."
gab ich zurück. Blaise, der die ganze Zeit still da gesessen hatte und sich, nachdem ich meine Geschichte beendet hatte, eine Hand vor das Gesicht geschlagen hatte, ließ diese nun langsam sinken und sagte
"Sag mal, bist du eigentlich komplett bescheuert? Sie sagt, dass sie dich versteht und dass sie dich liebt, bricht in Tränen aus und verschwindet und du sitzt hier, in aller Seelen Ruhe und akzeptierst es einfach?!?"
"Was soll ich denn sonst tun? Sie hat ihre Entscheidung getroffen, soll ich das etwa ignorieren?"
fragte ich ihn wütend.
"Bei Merlin, nein, natürlich nicht, aber dennoch...
Du liebst sie und kannst dir ein Leben ohne sie nur in trauriger Dunkelheit vorstellen, oder?"
"Ja schon, aber..."
"Nichts aber. Du erinnerst dich an die Prophezeiung oder? Sie ist wahrscheinlich die fucking Liebe deines Lebens und du lässt sie einfach gehen?
Bei Merlin, alles muss man alleine machen."
fuhr Blaise belehrend fort.
"Welche Prophezeiung?"
fragte Theo dazwischen, doch er wurde ignoriert.
"Und was soll ich deiner Meinung nach tun Blaise?"
fragte ich unwirsch. Blaise seufzte tief, also ob das alles völlig klar wäre und erklärte dann
"Ok, zuerst einmal hör auf so schwach zu sein und es einfach so zu akzeptieren. Sei ein Mann, kämpfe um sie."
"Aber..."
"Sie ist traurig und wütend, du hast eine tiefe Wunde gerissen, gib ihr Zeit, das wird heilen.
Gewinne ihr Vertrauen zurück, sei vorsichtig, bau es langsam auf. Sei einfach in der Nähe, sei nett zu ihr, nutze deine Chancen, wenn sich welche ergeben. Sprich mit Ginny, die scheint im Gegensatz zu dir nicht völlig verblödet zu sein.
Aber Draco ernsthaft, sie hat dir noch gesagt, dass sie dich liebt. Sie hätte alles sagen können, dich zum Teufel jagen können, doch sie sagt dir, dass sie dich liebt, mach was draus, die Gefühle sind da."
erklärte er in seiner Lehrerstimme. Ich seufzte, er hatte ja Recht.
"Und was soll ich jetzt tun?"
"Jetzt kannst du in der Sache nichts tun, warte ab. Nutze den Unterricht.
Jetzt kannst du zum Beispiel mit mir Schach spielen."
Sagte Blaise.
"Aber wir spielen doch noch."
sagte Theo empört.
"Mach dich nicht lächerlich, du hast in zwei Zügen verloren."
antwortete Blaise mit einem Grinsen.
"Warum spiele ich eigentlich noch mit dir? Ich verliere dich sowieso immer."
Seufzte Theo und machte den Platz frei. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als den Rest des Tages mit Blaise und Theo Schach zu spielen und mich insgeheim zu freuen, dass Blaise mir hin und wieder in den Hintern trat, was mein so ziemlich verkorkstes Leben anging.Als ich spät Abends in unserern Turm zurück kehrte, war Hermine immer noch nicht da. Ich fragte mich, wann sie wohl zurück kommen würde und ging Schlafen.
Das endete wie üblich damit, dass ich von Alpträumen geplagt aufwachte und nicht mehr Schlafen konnte. Wie in der letzten Nacht stand ich auf, ging hoch zum Astronomieturm und starrte in den Sternenhimmel, bis es Zeit für das Frühstück war.
Dort traf ich dann auch auf Hermine, jedoch sprach ich nicht mit ihr, ich blickte sie jedoch über die Tische hinweg an und versuchte zu lächeln. Sofort wandte sie ihren Blick ab, aber wenigstens verließ sie nicht fluchtartig die Halle, das war doch schon mal ein Anfang.
Inzwischen war auch Pansy wieder aufgetaucht, die ich irgendwie seit Tagen nicht gesehen hatte. Sie hielt sich inzwischen jedoch sehr bedeckt und unsere Kommunikation beschränkte sie auf ein kaltes
"Hallo, Danke und Tschüss."
Theo sagte, dass es ihr wohl Leid tue, aber sie wohl zu stolz sei, um sich zu entschuldigen. Allgemein hatte ich den Eindruck, dass Pansy und Theo seit neuestem ziemlich viel Zeit zusammen verbrachten.
Da heute Sonntag war und ich wirklich absolut nichts besseres zu tun hatte, verbrachte ich den Tag in der Bibliothek und versuchte den Stoff aufzuholen, den ich verpasst hatte. Zum Glück hatte dieses Ravenclaw Mädchen meine Hausaufgaben zuverlässig gemacht, sodass ich den Stoff jetzt nur noch verstehen musste.
Abends war ich völlig ausgelaugt, hatte jedoch das gute Gefühl mal wieder etwas geschafft zu haben.
Nach dem Abendessen ging ich in den Turm, ich wollte etwas für mich sein und ein wenig lesen. Also schnappte ich mir ein Buch und ließ mich auf einem der Sofas vor der breiten Fensterfront nieder.
Nach einer Weile jedoch schwang zu meiner großen Überraschung das Porträtloch auf und Hermine trat herein. Als sie mich sah erstarrte sie kurz, als ich sie dann jedoch mit einem leisen
"Hallo."
begrüßte, flüchtete sie so schnell wie möglich in ihr Zimmer, nicht aber, wie ich mit großem Wohlgefallen feststellte, mir noch vorher mit einem gemurmelten
"Hey"
zu antworten. Beschwingt durch diesen kleinen Erfolg, las ich das Buch in einem Zug durch und ging dann ebenfalls schlafen.
Die Alpträume und auch die nächtliche Wanderung zum Astronomieturm wurden langsam Routine und so war ich morgens immer der erste beim Frühstück. Zwar brachte das konstant tiefe Augenringe mit sich, doch das war nichts, was ein Liter Kaffee nicht lösen konnte.
Die Tage gingen vorüber, der Kontakt mit Hermine beschränkte sich auf gelegentliches Treffen in Fluren, beim Unterricht oder abends in unserem Turm. Jedoch grüßte ich sie jedes Mal und sie grüßte zurück, manchmal war sogar die Andeutung eines Lächelns zu erkennen. Bei den Mahlzeiten lächelte ich sie an und im Unterricht, wenn wir Mal wieder dazu gezwungen wurden zusammen zu arbeiten, berührten sich manchmal unsere Hände. Zwar redeten wir nur das Nötigste, aber dennoch war es mehr, als ich zu träumen gewagt hätte.
Selbst Potter und Weasley schienen mir inzwischen schon fast positiv gegenüber gestimmt zu sein und Ginny wurde jedes Mal ganz euphorisch, wenn sie mich sah. Vielleicht sollte ich mal mit ihr reden, so wie Blaise gesagt hatte. Und schließlich rückte auch der Weihnachtsball immer näher, für den ich schließlich noch ein Date brauchte...Die Wochen gingen vorüber, ich ging zum Unterricht machte meine Hausaufgaben und war wie immer nur zweitbester. Ich spielte Quidditch, inzwischen im Schnee, jedoch genoss ich die wenigen Stunden der Sorglosigkeit und spielte Schach mit Blaise. Allerdings blieben mir auch meine Alpträume, sowie der Schmerz des Verlustes von Hermine treu. Manchmal redete sie sogar in kurzen Halbsätzen mit mir und eines Abends, ich konnte es kaum fassen, setzte sie sich schweigend auf das andere Sofa vor dem Fenster und vertiefte sich ebenfalls in ein Buch. Ich hatte schnell den Blick abgewandt, damit sie sich nicht angestarrt fühlte, allerdings konnte ich nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete, das auch den ganzen Abend dort blieb. Und zum ersten Mal seit Wochen, spürte ich wieder so etwas wie Wärme in meinem Herzen.
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So das war's schon wieder. Wie immer hoffe ich das es euch gefallen hat. Lasst mir gerne einen Vote oder Kommentar da, ich würde mich sehr darüber freuen.
Bis zum nächsten Mal.
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Yin und Yang
FanfictionDramione "Die Spannung war förmlich greifbar, ich merkte, wie ihre Atmung schneller wurde und sie in dem zaghaften Versuch sich von meiner Nähe zu befreien, die Hände gegen meine Brust drückte. Jedoch gelang es ihr nicht den Abstand um auch nur eine...