Draco
Nachdem ich mich von Hermine verabschiedet hatte, holte ich meine Quidditch Ausrüstung und machte mich auf dem Weg zum Spielfeld. Der Kapitän hatte noch vor dem Spiel eine Last Minute Besprechung und ein kurzes Aufwärmtraining angesetzt. Noch vor dem Frühstück...
Ja wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Letztes Jahr hatten wir bei den Turnieren gegen Gryffindor haushoch verloren, das wollten wir uns nicht nocheinmal gefallen lassen. Ich trat durch das schwere Eingangsportal in die kühle Morgenluft, Nebelschwaden stiegen aus dem feuchten Boden auf und die ersten Sonnenstrahlen brachen sich in den feinen Wassertröpfchen, die in der Luft schwebten. Ich mochte den Frieden, der am Morgen noch herrschte, alles war so harmonisch...
Und so genoss ich den kurzen Weg zum Quidditch Feld sehr, entspannte mich ein wenig und versuchte meine Konzentration für das bevorstehende Spiel zu schärfen. Schon von weitem konnte ich den Rest meines Teams erkennen, die alle schon ungeduldig auf mich warteten.
"Da bist du ja endlich, warum hast du denn so lange gebraucht?"
wurde ich barsch begrüßt. Ich war in der Tat ein wenig spät dran und so legte ich es nicht auf eine Konfrontation an und entschuldigte mich, dafür war das Spiel zu wichtig.
"Entschuldigung, kommt nicht wieder vor."
"Na gut, dann können wir ja jetzt anfangen. Also ich wiederhole es jetzt nochmal, lasst euch nicht von den Gryffindors provozieren, das hat uns letztes Jahr zu viele Strafwürfe eingebracht. Draco, du konzentrierst dich nur auf den Schnatz, nicht auf das Spiel, du musst ihn unbedingt vor Potter ausfindig machen. Okay Leute, spielt hart aber fair. Wir drehen jetzt eine kleine Aufwärmrunde und dann geht das Spiel los. Gebt alles!"
Wir klatschen uns ab, stiegen auf unsere Besen und erhoben uns in die Lüfte, ich spürte, dass heute ein guter Tag werden würde.
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Hermine
Nach dem Frühstück habe ich mich zusammen mit Harry, Ginny und Ron auf den Weg zum Quidditch Feld gemacht. Unsere Wege trennten sich schließlich, denn ich stieg die hölzerne Treppe zu den Zuschauerrängen nach oben, während die drei zu den Umkleidekabinen für die Spieler gingen. Die Ränge waren schon relativ voll besetzt und es herrschte gute Stimmung. Die Spiele zwischen Gryffindor und Slytherin waren immer ein großes Event. Ich ließ meinen Blick über die Ränge schweifen, auf der Suche nach anderen Gryffindors zu denen ich mich setzen konnte. Schließlich sah ich Luna und Neville, die mir zu winkten und setzte mich zu ihnen. Luna und Neville waren seit der Schlacht um Hogwarts ein Paar. Ich fand, dass sie wirklich gut zusammen passten, sie waren beide auf ihre eigene Art seltsam, aber trotzdem liebenswürdig und zusammen ergänzten sie sich perfekt.
"Hey wie geht's euch?"
fragte ich die beiden.
"Ganz gut, ein paar Nargel haben mir ein paar Schuhe geklaut, aber die werden sich schon wieder anfinden."
meinte Luna verträumt.
"Und wie geht es dir so? Wir haben dich lange nicht mehr gesehen."
meinte Neville.
"Danke mir geht es gut. Ja, ich habe in letzter Zeit viel zu tun mit dem Amt der Vertrauensschüler, der Weihnachtsball ist schließlich schon bald.
Und was glaubt ihr wer gewinnen wird?"
fragte ich.
"Gryffindor natürlich!"
antworteten sie gleichzeitig. Ich hatte keine Zeit zu antworten, denn auf einmal hörte man die Stimme des Kommentators den Beginn des Spiels verkünden. Der diesjährige Kommentator war irgendein Ravenclaw Junge, den ich nicht kannte.
"Herzlich willkommen zum Spiel Gryffindor gegen Slytherin. Wir haben 10°C Außentemperatur, eine leichte Brise weht aus süd-ost und wir haben eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent. Noch dazu scheint die Sonne, also perfekte Voraussetzungen für das heutige Spiel. Die Stimmung hier im Stadion ist großartig, kein Wunder, schließlich handelt es sich um das Spiel des Jahres, den Kampf der Giganten. Und hier kommen auch schon die Spieler, auf der rechten Seite Gryffindor mit dem besten Sucher aller Zeiten, dem Jungen der überlebte, Harry Potter! Und auf der linken Seite Slytherin mit Draco Malfoy als Sucher, er ist ausdauernd, adleräugig und wild entschlossen das heutige Spiel für sich zu entscheiden. Also zwei ebenbürtige Gegner, wir können uns auf ein spannendes Spiel gefasst machen."
Als die Spieler ihre Runden über das Stadion flogen, hielt ich nach Draco Ausschau und zog die Kette unter meiner Kleidung hervor. Als unsere Blicke sich trafen, lächelte ich ihn an und zeigte ihm, dass ich den Anhänger trug, den er mir am Abend zuvor geschenkt hatte. Als er sah das ich sein Geschenk trug, konnte ich sein grinsen selbst aus dieser großen Entfernung erkennen.
Nachdem die Spieler ihre Runden geflogen waren, positionierten sie sich in der Mitte des Spielfeldes und warteten darauf, dass Madame Hooch die Bälle los machte und den Startpfiff gab. Es wurde still im Stadion, eine erwartungsvollen Spannung entstand.Als die Spannung kaum noch auszuhalten war, gab Madame Hooch endlich den Startpfiff und das Spiel begann, das Publikum war jetzt wieder in seiner vollen Lautstärke zu hören.
"Und das Spiel hat begonnen, sofort ist der Quaffel bei einem der Slytherinjäger, gekonnt schlängelt er sich durch die gegnerische Verteidigung und entweicht knapp einem sehr präzise geschlagenen Klatscher. Und schon ist er vor den Ringen der Gryffindors angekommen, er wirft uuuuund trifft. 10 Punkte für Slytherin. Sie machen gleich zu Beginn ordentlich Druck auf Gryffindor, die scheinen sehr entschlossen zu sein heute den Sieg mit nach Hause zu tragen, doch so leicht wird es ihnen nicht gemacht, denn schon ist der Gryffindorjäger am Ball und steuert mit Höchstgeschwindigkeit auf die gegnerischen Ringe zu...."
Gespannt beobachtete ich das Spiel und behielt gleichzeitig Draco im Blick, der abseits des Hochgeschwindigkeitsspiels über allen anderen schwebte und Ausschau nach dem kleinen, goldenen, wallnussgroßen Ball hielt. Er schien seine Umgebung gar nicht wahr zu nehmen. Und so schwebte er dort eine ganze Weile völlig bewegungslos auf seinem Besen. Als ich schon dachte er sei zur Salzsäule erstarrt, riss er ruckartig seinen Besen herum und verfiel in einen rasanten Sturzflug...
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Draco
Zusammen mit meiner Mannschaft stand ich im Eingang für die Spieler und wartete darauf, dass der Kommentator das Stichwort gab. Ich war nervös und angespannt, ein aufgeregtes Kribbeln erfüllte meinen Körper. Oh Merlin wie sehr hatte ich das vermisst.
Schließlich kam das Stichwort, wir stießen uns vom Boden ab und flogen ein in das tosende Stadion, die Stimmung war atemberaubend. Als ich meine Runde über die Zuschauerränge flog, ließ ich meinen Blick schweifen und hielt Ausschau nach Hermine. Schließlich entdeckte ich sie in einem Gryffindorblock. Sie hatte mich auch gesehen und lächelte mich an, ich lächelte zurück und als ich sah, was sie dort in der Hand hielt, musste ich grinsen. Ja ich spürte es, heute würde ein guter Tag werden.
Als wir unsere Runde beendet hatten, stellten wir uns in der Mitte des Stadions auf und warteten auf den Startpfiff.
Als dieser erklang flog ich sofort steil nach oben, um einen möglichst guten Überblick über das gesamte Feld zu haben. In dieser Position verharrte ich und wartete, bis ich eine kleine goldene Reflexion schräg unter mir wahrnahm. Potter, der ebenso wie ich hoch über allen anderen schwebte und Ausschau nach dem Schnatz hielt, schien es nicht bemerkt zu haben. Das war meine Chance, jetzt hieß es alles oder nichts. Ruckartig riss ich meinen Besen nach unten und ging in einen rasanten Sturzflug über. Mein Herz fing an zu rasen, das Blut rauschte in meinen Ohren. Plötzlich änderte der Schnatz seine Richtung. Ich reagierte blitzschnell und konnte gerade noch so einer Zuschauertribüne ausweichen.
"Malfoy jagt jetzt in einem lebensmüden Tempo dem Schatz hinterher, während...."
Ich versuchte den Kommentator auszublenden und mich nur auf mein Ziel zu konzentrieren. Potter musste den Schnatz inzwischen ebenfalls gesehen haben, ich musste mich beeilen. Schließlich nahm ich hinter mir eine Bewegung wahr, das musste er sein. Inzwischen war der Schnatz wieder nach oben geflogen... Ich ahnte was jetzt passieren würde, er würde in den Sturzflug übergehen. Aber ich war darauf vorbereiten, ich würde ihn kriegen. Und es kam, wie ich es vorraus gesehen hatte, der Schnatz ließ sich nach unten fallen. Ich überlegte keine Sekunde und verfiel in einen fast senkrechten Flug dem Boden entgegen. Das Spiel war unterbrochen, alle beobachteten gebannt wie Potter und ich in einem halsbrecherischen Tempo dem Boden entgegen rasten, im Stadion war es still geworden. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Boden und noch immer hatte ich meine Geschwindigkeit nicht verringert. Ich bemerkte, dass Potter nicht mehr neben mir war, er musste abgebremst haben. Was ich hier tat war lebensmüde, doch ich durfte nicht aufgeben, ich musste ihn fangen, ich musste gewinnen. Ich kniff meine Augen zusammen, streckte meine Hand aus und...
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So Leute ob Draco den Schnatz fängt oder sich bei dem Versuch den Hals bricht und/ oder im Krankenflügel landet, erfahrt ihr im nächsten Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst wie immer gerne Votes und Kommentare da und bis zum nächsten Mal.
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Yin und Yang
FanfictionDramione "Die Spannung war förmlich greifbar, ich merkte, wie ihre Atmung schneller wurde und sie in dem zaghaften Versuch sich von meiner Nähe zu befreien, die Hände gegen meine Brust drückte. Jedoch gelang es ihr nicht den Abstand um auch nur eine...