Kapitel 3

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So obwohl leider scheinbar niemand hier ließt (und ich durch die Seite scheinbar auch noch nicht so ganz durchgestiegen bin :D ) das dritte Kapitel. Vielleicht mag ja einer von den wenigen, die hier reinschauen doch etwas dazu sagen. Was haltet ihr bis jetzt von Raphael und Isabelle ? 

Grüße

Rica 


Kapitel 3 

Isabelle Sommer 


Sein Cap tief ins Gesicht gezogen, eine Kapuze auf, den Blick gesenkt steht Raphael auf dem Parkplatz. An seinen Wagen gelehnt, auf sein Smartphone starrend, rauchend. Der leichte Nieselregen scheint ihm nichts auszumachen.

Raphael ist groß, athletisch und sein Dreitagebart ein wenig zu kurz für meinen Geschmack doch ich mag die tiefe Stimme und sein ruhiges, etwas ernstes Auftreten, beides für mich der Ausdruck von Männlichkeit. Ich gehe auf ihn zu, er sieht hoch, als er meine Schritte wahrnimmt.

„He, hier ist Rauchverbot. Vorbildfunktion und so.", meine ich grinsend, als ich neben ihm stehe. Er überragt mich in um anderthalb Köpfe, also muss ich hochsehen.

„Sorry.", meint er, wirft seine Kippe auf den Boden und tritt sie aus. „Pack die große Tasche in den Kofferraum.", fordert er und öffnet mir diesen. Ich tue was er sagt, Raphael geht um den Alfa herum, hält mir die Beifahrertür auf. Ich steige ein. „Danke."

Unsere Blicke treffen sich kurz. Seine Augen sind dunkel, beinahe schwarz. Junge.

Er schließt die Tür, geht erneut um den Wagen herum und Sekunden später sitzt er neben mir, lässt den Motor an und setzt aus der Parklücke. Ein hübsches Auto hat er, doch das weiß er selbst, also verkneife ich mir einen Kommentar dazu. Langsam fährt er vom Parkplatz, hat inzwischen bereits eine neue Kippe im Mundwinkel und zündet sie an. Er lässt das Fenster ein Stück herunter.

„Darf ich auch?", frage ich. „Klar.", meint er zieht ein Päckchen Zigaretten aus seiner Jackentasche und hält es mir hin. „Schon gut, ich hab selbst.", gebe ich zurück, krame in meiner Handtasche und hole meine eigene Schachtel hervor. „Na dann.", Raphael verzieht ein wenig amüsiert die Mundwinkel steckt die Schachtel wieder ein, ich krame weiter nach meinem Feuerzeug. Er drückt aufs Gas, ich werde in den Sitz gedrückt. Er richtet den Blick auf die Straße, eine Hand am Lenkrad mit der anderen greift er erneut in seine Jackentasche. Eine kurze Bewegung, er lässt sein Feuerzeug klicken und ich kann meine Zigarette anzünden.

Ich lasse das Beifahrerfenster ebenfalls ein Stück herunter, lehne mich im Ledersitz zurück. „Da vorne musst du rechts.", lasse ich ihn wissen und Raphael wirft einen kurzen Blick in den Seitenspiegel, ehe er erneut aufs Gas tritt und die Spur wechselt.

„Du hattest Nachtdienst?", bricht er dann die Stille. „Dafür siehst du ziemlich frisch aus." Er wirft mir einen kurzen Blick zu.

„Ich kann normalerweise nachts dort schlafen, habe also Bereitschaftsdienst und muss aufstehen, wenn mit den Kids etwas ist. Heute Nacht habe aber nur ich zwei Stunden gepennt, weil es Probleme gab."

Ich ziehe an meiner Kippe, wende mich ab und gähne wie aufs Stichwort hinter vorgehaltener Hand.

„Also sollte ich tatsächlich frisch aussehen liegt es am guten Make up.", mache ich einen müden Witz. „Dann hast du das Schminken zumindest drauf.", antwortet Raphael. „Was war denn los?"

„Eines von den Mädels war abgängig, die haben gesoffen, sie hat sich mit Scherben die Arme aufgeschnitten und musste ins Krankenhaus. Bedeutete also, sie heute Nacht um zwei von einem öffentlichen Klo zu sammeln, die Wunden zu versorgen, tausendmal mit den Bullen und der Rufbereitschaft zu telefonieren.", berichte ich. In meinem Job nichts Ungewöhnliches. „Sie wollte sich nicht umbringen. Aber da läuft grad viel Scheiße. " Ich fahre mit der Hand durchs Haar, ziehe noch einmal an meiner Kippe und werfe sie asozial aus dem Fenster. Das Mädel ist momentan mein Sorgenkind.

Raben  / RAF Camora / Bonez Mc/ Teil 1&2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt