Kapitel 6

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Ohhh Leute, es haben sich ja doch ein paar Menschen hier her verirrt, fleißig gevotet und Kommentare geschrieben. Ich freu mich. Vielen Dank! 


Hier das neue Kapitel. 

Grüße, 

Rica 


Kapitel 6 

Raphael Ragucci 


„Gut."

Ich gebe Isabelle frei, weiche einen Schritt vor ihr zurück. Die Spannung, die sich in den letzten Minuten zwischen uns aufgebaut hat löst sich für den Moment. „Dann gehen wir jetzt essen.", sage ich und ich weiß nicht, ob sie erleichtert darüber ist. Sie ist überrascht, für einen Moment stutzig, dann ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Isa ist zu gut, um sie nur schnell flachzulegen, sie ist zu nahe an mir dran, um sie jetzt nur noch auf ihre durchaus einladenden, sexuellen Reize zu reduzieren. Ich habe das Gefühl, ich würde ihr allen Intellekt absprechen, wenn ich ihr jetzt ins Schlafzimmer folge.

„Mach dich fertig, wir müssen aber vorher nochmal bei mir vorbei, damit ich mich umziehen kann. Ich warte im Wohnzimmer.", sage ich fordert und bestimmt. Sie hat es selbst vorgeschlagen, so wie sie mich ansieht aber nicht aber nicht mit dieser Reaktion meinerseits gerechnet.

„Warum umziehen, hast du auch eine Ausgehjogginghose?" Sie grinst schelmisch, zeigt auf meine graue Jogginghose, scheint ihre Verwirrung über meine Antwort überwunden und ihre Eloquenz wieder gefunden zu haben.

„Du machst mich fertig, Isabelle.", murmel ich kopfschüttelnd und sie lacht.

„Danke, gleichfalls.", gibt sie zurück und für einen Moment treffen sich unsere Blicke. Mir gefallen diese grünen Augen, nicht ganz grün, ein kleiner Hauch blau schimmert in ihnen, wenn das Licht hinein fällt. Sie trägt weder Mascara noch Liedstrich, ihre Wimpern sind hell und trotzdem sind ihre Augen ausdrucksvoller als die mancher geschminkten Frauen. Noch immer liegt Wärme in ihnen aber es hat sich auch etwas anderes hineingemischt. Lust vielleicht und eine Spur Unsicherheit.

Isabelle sieht mir immer in die Augen, wenn sie mit mir spricht. Ihr Blick ist eindringlich, manchmal habe ich das Gefühl, sie könne mir direkt in die Seele blicken. Ihre Worte klangen halb scherzhaft halb ernst.

„Meinst du das jetzt ernst?", fragt sie dann. Ich bilde mir ein, einen Ansatz von Schwäche bei ihr zu spüren. So wie vorhin bereits, sie ist nicht unfehlbar auch, wenn sie so wirkt.

„Glaubst du, ich mache Witze?", stelle ich die Gegenfrage. „Mach dich jetzt fertig, Mädchen, ich bekomme langsam Hunger.", schiebe ich noch hinterher.

„Nenn mich nicht Mädchen, Kollege." Ich grinse als sie mich so in die Schranken weißt, sie meint das ernst und ich hebe die Hände wie zur Entschuldigung. Sie fordert Respekt und ich bin bereit ihr diesen zu geben. Keine Spitznamen mehr, die sie reduzieren. „Ist angekommen."

„Danke. Können wir irgendwo hin, wo ich Air Max und Hoodie tragen kann? ", will sie dann wissen. Sie wirkt sofort wieder lockerer, blickt mich jetzt entspannt und erwartungsvoll an.

„Das Klischee wäre jetzt, dass du dich aufdonnerst, wir zum Italiener gehen und hinterher stellst du dich an, weil ich zahlen werde.", antworte ich grinsend.

„Richtig, das wäre das Klischee.", antwortet sie. „Aber du musst zahlen, weil ich erst am fünfzehnten Geld bekomme. Kein Witz, ich hab vorhin eine Menge Kohle in der Autowerkstatt gelassen. Broke bin ich jetzt nicht aber bei meinem Erziehergehalt und den Mietpreisen haut das ganz schön ins Budget.", antwortet sie dann und lacht.

Raben  / RAF Camora / Bonez Mc/ Teil 1&2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt