Kapitel 69 ~ Night of roses. - Take two.

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ZAYN'S POV

~ If home is where you are, home is way too far away. ~

Du wirst mir dafür noch dankbar sein, glaube mir.“ Immer wieder hallten Kelseys Worte durch meinen Kopf, während ich mich widerwillig für den Ball richtete. Ich wollte dort nicht hin. Ich gehörte dort nicht hin. Die Musik war nicht mein Geschmack, Rosen waren nicht mein Geschmack, die Leute waren nicht mein Geschmack. Nichts davon würde auch nur annähernd spaßig werden. Für was sollte ich ihr dankbar sein? Dass sie mich an einem Freitagabend, den ich ganz gewiss hätte anders verbringen können, zu einer Schulveranstaltung schleppte? An meiner alten Schule gab es nur den Abschlussball. Ich wusste noch nicht einmal, was ich anziehen sollte. Geschweige denn, wie ich Kelsey abholen sollte. Warum musste gerade ich mit ihr dort hin? Sie hatte doch genug Jungs, die ihr hinter her liefen. Wieso war sie zu mir gekommen?

~

In kleinen Ringen blies ich den Rauch meiner Zigarette aus und verfolgte die Rauchschwaden auf ihrem Weg in den Himmel. Ich kannte die meisten Jungen, mit denen ich die Pause in der Raucherecke der Schule verbrachte, nicht wirklich. Von einigen wusste ich nicht einmal den Namen, aber manche konnten ganz unterhaltsam sein. Obgleich ich nicht gerade erpicht darauf war, enge Freunde zu finden, war es besser, als die Pause alleine zu verbringen. Ich wusste nicht, worüber sie sich gerade unterhielten, meine Gedanken waren schon nach den ersten Sekunden in die Ferne gedriftet. Ein letztes Mal zog ich an dem Zigarettenstummel und ließ den Rauch entweichen, bevor ich die Kippe auf den Boden warf und mit meiner Schuhspitze austrat.

„Zayn?“

Ich schaute vom Boden hoch und blickte in zwei braune Augen, die nur wenige Zentimeter entfernt von mir waren. „Können wir reden?“ Abwartend legte Kelsey ihren Kopf etwas schief und bedeutete mir, ihr zu folgen. Ich vergrub meine Hände in den Taschen meiner Hose und lief mit ihr etwas abseits von den anderen.

„Was ist?“ Meine Stimme klang harscher als beabsichtigt, doch ich machte mir nichts daraus. Seit unserem Streit vor ein paar Wochen hatten wir kein Wort mehr mit einander geredet. Nicht, dass wir in der Zeit, die wir zusammen verbracht hatten, beste Freunde wurden, doch je länger ich um sie herum war, desto offener – und netter – war sie geworden. Ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich sie nicht wenigstens etwas gemocht hatte. Dennoch war ich sauer. Ich wusste, ich hatte kein wirkliches Recht darauf, da sie nur das richtige getan hatte, aber es fiel mir eindeutig leichter, das zu leugnen und ihr die Schuld an allem zu geben. Wäre sie nicht aus der ganzen Sache ausgestiegen, hätte ich nicht alles abbrechen müssen. Ich hätte es durchgezogen, ganz sicher.

„Gehst du auf den Ball?“ Ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen und ich wusste nicht, was mich mehr verwirrte. Die Tatsache, dass sie lächelte oder ihre Frage.

Ich schüttelte etwas durcheinander den Kopf und fügte dann ein „Nein“ hinzu.

Sie sah nicht sonderlich überrascht aus, doch zufrieden wollte sie sich mit der Antwort wohl auch nicht geben. „Es ist dein erstes Jahr hier, du musst auf den Prom!“, erklärte sie mir, doch ich schüttelte nur erneut meinen Kopf. „Ich werde nicht gehen“, beharrte ich.

„Komm schon, Zayn.“ Ihr Lächeln schwankte nur ganz kurz, bevor sie ihre kleine Hand auf meinen Unterarm legte. „Lass uns zusammen gehen, das wird Spaß machen.“

Ich unterdrückte den Drang, ihre Hand abzuschütteln. „Du hast mich nicht verstanden, Kelsey.“ Langsam ging ich einen Schritt nach vorne und schaute ihr direkt in die Augen. „Ich gehe nicht, weil ich nicht gehen will“, zischte ich. Normalerweise ließ sie locker, wenn ich diesen Ton anschlug, doch dieses Mal wirkte sie kein noch so kleines bisschen eingeschüchtert. Jetzt war sie es, die einen Schritt nach vorne ging. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen, sodass eine Falte zwischen diesen entstand, und stupste mit ihrem Zeigefinger gegen meine Brust.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt