Kapitel 68 ~ Night of roses. - Take one.

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~ Cause nobody knows you baby the way I do. And nobody loves you baby the way I do. It’s been so long, it’s been so long you must be fireproof, cause nobody saves me baby the way you do. ~

Heute Abend würde es so weit sein. Das erste Mal wachte ich am Morgen mit einem Lächeln auf und war nicht kurz davor, meinen Wecker gegen die Wand zu werfen. Heute, Freitag Abend, war endlich der Prom. Sicher, es war nicht der Abschlussball, aber dennoch war es bei uns auf der Schule schon immer etwas wichtiges gewesen. Eine Art Übung für den wirklichen großen Abend. Obwohl der Abschlussball größer war, war der Prom dennoch jedes Jahr mit viel Aufwand ein großes Fest. Jedes Jahr wurde er von einer Gruppe aus Klassensprechern vorbereitet, meistens mieteten sie eine große Halle in der Nähe. Es gab immer ein anderes Motto, dieses Mal war es die Nacht der Rosen. Von Anfang an war ich begeistert von dem Motto gewesen. Es war der erste Prom mit Harry als meinem Date, als fester Freund und nicht bester Freund. Und Rosen waren in den letzten Wochen zu einem wichtigen Symbol für uns geworden. Lächelnd dachte ich an das riesige Herz aus roten und weißen Rosen in Harrys Zimmer zurück, an Barbara und die wunderschönen Rosen, die sie jeden Tag für mich bereit gehalten hatten. Vielleicht war der Grund für die Rosen, die ich Harry geschenkt hatte, nicht der fröhlichste gewesen, aber dennoch hatte ich sie ihm aus Liebe geschenkt.

Ich blieb noch kurz liegen, wollte die kuschelige Wärme meines Bettes nicht aufgeben. Doch als mein Wecker zum zweiten Mal klingelte, hievte ich mich wohl oder übel hoch. Mit wenigen Schritten war ich bei meinem Fenster angekommen und riss es auf. Eine schwüle Wärme schlug mir entgegen, misstrauisch schaute ich gen Himmel. Es war, passend zum Sommer, warm draußen, doch die Luft war drückend schwer und es roch nach Regen. Da der Prom aber drinnen stattfand, machte ich mir darüber keine weiteren Gedanken. Solange es wenigstens warm war und ich mein Kleid wie geplant tragen konnte, würde alles gut werden.
Dank der Veranstaltung am Abend hatten wir nur vier Stunden Schule und Jade würde gleich danach mit zu mir kommen, damit wir uns gemeinsam richten konnten. Ich hatte schon gestern Abend alles gerichtet, mein Zimmer glich mittlerweile einem Wellnessraum. Überall standen Beautyartikel herum, angefangen von Schminke über Nagellack bis hin zu verschiedensten Cremen und Masken. Mein Kleid hing ganz hinten in meinem Schrank in einer dieser schwarzen Taschen, ich hatte es Harry trotz mehrfachen Bittens seinerseits nicht gezeigt. Ich wollte, dass es eine Überraschung blieb. Jade hatte scherzend gemeint, ich verhielte mich wie eine Braut vor der Hochzeit, doch Harry hatte sich seltsamerweise nach diesem Argument, das viel mehr eine Anmerkung war, damit abgefunden, mich erst heute Abend in dem Kleid sehen zu dürfen. Ein Schauer überlief meinen Rücken, als ich daran zurück dachte, wie er lächelnd seine Arme von hinten um mich gelegt hatte, seine Lippen beim Sprechen nah an meinem Ohr. „Dann weiß ich wenigstens ansatzweise, wie ich mich fühlen werde, wenn du in der Kirche den Gang entlang läufst“, hatte er so leise geflüstert, dass nur ich es hören konnte. Irgendwann, dachte ich mir. Irgendwann wird es so weit sein.

Ich schnappte mir frische Kleider, eine kurze Jeanslatzhose und Harrys Ramones-Shirt, und band meine Haare zu einem Dutt hoch, da ich erst nach der Schule duschen wollte. Ich nahm mir noch zwei dünne Armbänder und stellte mich dann im Bad vor den Spiegel, um mich zu schminken. Ich trug nur Wimperntusche auf, damit ich, wenn ich mich am Nachmittag fertig machte, vorher nicht viel abschminken musste. Mein Blick fiel auf die Kette um meinen Hals, der kleine Vogelanhänger lag genau in der Mitte meines Dekolletees. Ich hatte das Schmuckstück, das Harry mir vor mehreren Jahren geschenkt hatte, nicht mehr abgenommen, seit ich es vor wenigen Monaten wieder umgelegt hatte. Außer in dem einen Jahr, in dem ich keinen Kontakt zu Harry gehabt hatte, war die Kette stets um meinen Hals gewesen und ich hatte nicht vor, sie wieder abzunehmen. Lächelnd strich ich mit einem Finger über das kalte Metall und fuhr die Konturen des Vogels, der ein Abbild der Vögel auf Harrys Brust war, nach. Als er mir die Kette geschenkt hatte, hatte er noch keine Tattoos gehabt und als er mit Kelsey zusammen kam, hatte er das Vogeltattoo noch nicht. Mir war nie aufgefallen, dass er sich das Abbild meines Anhängers hat stechen lassen, als wir keinen Kontakt hatten. Ob er etwas haben wollte, dass er immer bei sich tragen konnte, das ihn an mich erinnerte? So, wie ich die Kette immer bei mir hatte?
Ich nahm mir vor, ihn im passenden Moment danach zu fragen, und räumte meine Schminksachen wieder weg, um die restliche Zeit sinnvoll mit einem Frühstück zu nutzen.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt