Er wartete, um sicher zu gehen, dass ich damit einverstanden war, dass ich nicht zurück schrecken würde.
Aber war ich das überhaupt?
Langsam schloss er seine Augen und kam meinen Lippen immer näher.
Warum auch immer schrie mein Kopf, dass ich aufhören sollte. Dass das böse enden und ich es früher oder später bereuen würde. Aber mein Herz war so viel lauter.
Und so schloss auch ich meine Augen. Die Stimme in meinem Kopf wurde immer leiser, wurde von meinen Gefühlen übermannt. Und als seine weichen Lippen dann endlich auf meine trafen, verstummte sie komplett.
Wie ein Feuerwerk schossen alle möglichen Gefühle durch meinen Körper. Es fühlte sich einfach unglaublich gut an, wie seine Lippen sich auf meinen bewegten. Wie sie mit einander zu verschmelzen schienen. Wie seine Hand perfekt in meine passte und unsere Herzen im gleichen Takt schlugen. Es fühlte sich einfach richtig an. Konnte etwas, das sich so gut anfühlte, so falsch sein, wie mein Kopf es mir weiß machen wollte?
Sanft bewegten sich seine Lippen, ließen eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper fahren. Unser beider Atem schien zu kollidieren und mein Verstand setzte komplett aus.
„Nehmt euch ein Zimmer!“
Ich fuhr herum, riss meine Hand vor Schreck aus Louis' und schaute mit weit aufgerissenen Augen einen der beiden Jungs vor uns an, der jetzt zusammen mit seinem kleinen Freund in schallendes Gelächter ausbrach.
Meine Wangen glühten schon förmlich und ich war noch nie so dankbar dafür gewesen, dass es in Kinosälen dunkel war.
Ich wagte es nicht, zu Louis rüber zu schauen, sondern schaute starr auf die Leinwand. Die Werbung hörte gerade auf und der Vorspann begann.
Die Jungen hatten sich wieder eingekriegt und ich überlegte, ob es angemessen wäre, mein Popcorn über sie zu schütten. Da ich aber gut darauf verzichten konnte, dass die Eltern hier womöglich irgendwo saßen, ließ ich es bleiben, und versuchte, mich auf den Film zu konzentrieren.
Allerdings beanspruchte es all meine Konzentrationsfähigkeit, um nicht doch zu Louis zu schauen.
Alles war vorbei. Der Moment war komplett zerstört und diese peinliche Stille war wieder einmal beinahe zum Greifen, so sehr schien sie den Raum auszufüllen.
Vor mir wurde gerade das Familienleben von dem, den ich als Hauptdarsteller vermutete, gezeigt, doch wirklich mitbekommen tat ich nichts. Abgesehen davon, dass ich nicht einmal wirklich wusste, um was es in dem Film ging.
Ein leises Räuspern ließ mich aufschrecken und riss mich somit aus meinen Gedanken.
„Wo sind eigentlich Sarah und Harry?“ Louis flüsterte, um die anderen Zuschauer nicht zu stören.
Erst da fiel mir auf, dass die zwei noch gar nicht wieder gekommen waren.
„Ich weiß es nicht.“ Auch wenn er es vermutlich nicht sehen konnte, zuckte ich mit den Schultern.
Wo blieben die zwei nur?
Sie würden doch nicht...
Ich riss meine Augen auf und drehte mich zu Louis um, dem anscheinend gerade das selbe in den Sinn gekommen war.
„Glaubst du...“, fing ich an, wurde aber gleich von ihm unterbrochen.
„Jap.“ Er seufzte auf und rieb sich mit einer Hand über die Stirn. „Ich hätte es wissen müssen. Das ist so typisch Harry.“ Entschuldigend lächelte er mich an. „Tut mir Leid.“
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The day you left me
FanfictionWas machst du, wenn dein bester Freund sich von dir distanziert? Wenn er plötzlich eine Freundin hat und komplett den Kontakt abbricht? Was machst du, wenn dein bester Freund zu deinem Feind wird? Und was macht er, wenn du in Gefahr bist? Für wen wi...