Während sie anstand, schaute ich mich etwas in der Gegend um. Gerade wollte ich mich wieder zu Jade nach vorne drehen, als ich einen braunen Lockenkopf entdeckte.
Ich zuckte zusammen und schaute mir den Jungen genauer an. Es war kein geringerer als Harry Edward Styles. Und er schaute mir direkt in die Augen. Dieses Mal unterbrach er unseren Blickkontakt nicht, sondern schaute unverwandt zu mir. Und jetzt sah ich es genau. Immer wenn er mich anschaute, dachte ich, etwas in seinen Augen zu erkennen, er schaute jedoch immer wieder weg, bevor ich begreifen konnte, was es war. Aber jetzt, wo er nicht wegschaute, sah ich es. Es war nicht nur Kälte in seinen Augen, es war viel mehr. In seinen Augen spiegelten sich schon immer seine Gefühle wider, doch noch nie so stark. Ich sah Angst, Verlust, Wut und Trauer. Allerdings war da noch etwas, etwas das sein Gesicht hart wirken ließ. Sobald er merkte, dass ich glaubte, in seinen Augen etwas zu erkennen, wand er sich ab. Ich drehte mich zu Jade um und wollte sie auf Harry aufmerksam machen, doch als ich wenige Sekunden später wieder zu ihm schaute, war er verschwunden.
„Was zum...“, murmelte ich vor mich hin.
„Vielleicht war es gar nicht Styles, es gibt mehrere Jungs mit Locken“, seit unserem Streit nannte sie Harry nur noch bei seinem Nachnamen, mit einem Ton, der ihm einen bitteren Beigeschmack verlieh.
„Wir haben uns fast zwei Minuten lang angeschaut, ich bin nicht verrückt. Sowas kann man sich nicht einbilden, Jade.“
Ehe sie antworten konnte, war sie an der Reihe und musste ihre Bestellung aufgeben, mir allerdings war der Hunger vergangen.
Wir beschlossen, in die Mall zu gehen, um uns etwas abzulenken. Insgeheim hoffte ich, dort wieder auf Harry zu treffen, stattdessen begegnete uns aber sein bester Freund Louis.
„Hei“, begrüßte er uns mit einem Lächeln. Ich hatte seit Ewigkeiten nicht mehr mit ihm gesprochen, weswegen ich auch ziemlich überrascht war, dass er mit uns redete.
Jade hingegen lächelte in zuckersüß an und zwitscherte ein „Hallo“ in seine Richtung. Sie war wohl doch nicht über ihn hinweg.
„Was macht ihr denn hier? Habt ihr nicht noch Schule?“, grinste er uns an.
„Naja, Mr. McCann kennt unsere Namen doch eh nicht, also wird es ihm nicht auffallen, wenn wir einmal nicht da sind“, erwiderte Jade mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
„So so“, lachte Louis, „Habt ihr Samstagabend zufällig schon was vor? Ich schmeiß 'ne Party und würde mich echt freuen, wenn ihr zwei auch mal wieder kommt“, fuhr er fort, jedoch mehr an Jade gerichtet als an mich. Wow, zwischen den beiden schien es ganz schön zu knistern. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen.
Flashback
Vor drei Tagen hatte Harry komplett den Kontakt abgebrochen und ich saß schon die ganze Zeit weinend in meinem Zimmer. Wenigstens waren Ferien.
„Willst du nicht lieber raus gehen und dich ablenken? So kommst du doch nie über Ha- … Styles hinweg“, fragte mich Jade. Bei seinem Namen fing ich nur noch mehr an zu Schluchzen.
Es war Samstagabend und ich saß verheult und an sich vollkommen schrecklich aussehend in meinem Zimmer und ließ mich von meiner besten Freundin trösten.
Sie hatte extra für mich ihr Date abgesagt, weswegen es mir noch schlechter ging, obwohl sie mir tausendmal versichert hatte, es mache ihr nichts aus.
„Wenn Louis nur halb so schlimm ist wie Styles, hat er mir nach spätestens einer Woche das Herz gebrochen“, meinte sie nur, als ich sie fragte, ob sie nicht doch gehen wolle. Aber das stimme nicht. Louis war nicht so, er könnte Jade niemals weh tun und das wusste sie genau so gut wie ich. Und dennoch wollte sie nicht gehen.
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The day you left me
FanfictionWas machst du, wenn dein bester Freund sich von dir distanziert? Wenn er plötzlich eine Freundin hat und komplett den Kontakt abbricht? Was machst du, wenn dein bester Freund zu deinem Feind wird? Und was macht er, wenn du in Gefahr bist? Für wen wi...