Kapitel 19 ~ "I haven't seen you in a while."

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Zärtlich küsste er mich und es fühlte sich an, als würden unsere Lippen mit einander verschmelzen.
Dennoch löste ich mich nach einigen Sekunden von ihm. „Kümmre dich lieber um unser Essen, Haz.“
Er lachte auf und öffnete seinen Mund, um etwas zu erwidern, als uns das Zufallen der Haustür aufschrecken ließ.

„Harry? Bist du da?“, Annes Stimme hallte durch das Haus und ich schaute panisch zu Harry. Doch dieser blickte seelenruhig zur Küchentür.

„Wir sind in der Küche, Mum.“

Erschrocken starrte ich ihn an. Was sollte seine Mutter von mir denken, wenn sie uns so sah? Ich hatte nur Harrys Boxershorts und eines seiner T-Shirts an, während Harry nur mit Jogginghose bekleidet noch immer zwischen meinen Beinen stand.

Bevor ich mir irgendetwas hätte einfallen lassen konnte, standen auch schon Gemma und Anne in der Tür. Sichtlich verwirrt betrachteten sie die Szene vor ihnen. Wahrscheinlich hatte Anne nicht erwartet, mich nach einem Jahr so plötzlich wieder zu sehen, und dann auch noch so.

Während sie konfus zwischen mir und Harry hin und her schaute, breitete sich auf Gemmas Gesicht ein breites Lächeln aus.

„Hei, Sarah. Schön dich wieder zu sehen. Ich wollte eh noch zu dir kommen, bevor ich gehen muss.“ Ich war ihr unglaublich dankbar dafür, dass sie mich aus dieser peinlichen Situation rettete.

Auch Anne hatte sich jetzt einigermaßen gefasst und lächelte mich liebevoll an. „Ich habe dich ja schon ewig nicht mehr gesehen. Aber ich kann mich meiner Tochter nur anschließen, schön dass du da bist.“ Erleichtert lächelte ich sie an und schob Harry ein Stück von mir weg, um von der Arbeitsplatte herunter zu können.

„Und? Wie war es in London?“ Harry grinste Gemma an. Beide fanden es sichtlich amüsant, dass ich mich in der Situation so unwohl fühlte. Ich unterdrückte ein Augenverdrehen und widmete meine Aufmerksamkeit Anne, die jetzt von ihrem Aufenthalt in London erzählte.

Harry schien das jedoch nicht so zu interessieren, da er wieder einige Schritte näher kam und schließlich unsere Hände mit einander verschränkte.

Sofort schoss mir das Blut ins Gesicht und ich schaute schüchtern zu ihm hoch. Er blickte absichtlich nicht in meine Richtung, aber ein schelmisches Grinsen lag auf seinen Lippen.

Sobald ich merkte, dass Anne aufgehört hatte zu reden, drehte ich meinen Kopf wieder in ihre Richtung. Sowohl sie als auch Gemma schauten jetzt auf unsere ineinander verflochtenen Finger.

„Also... seid ihr zusammen?“, stellte Gemma die Frage, deren Antwort ich auch gerne wüsste.

Was war das zwischen Harry und mir? Waren wir jetzt zusammen? Was, wenn er nicht mit mir zusammen sein wollte?

Bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, lächelte Harry seine Mutter und seine Schwester stolz an.

„Jap.“ Er drehte sich zu mir und lächelte nun verlegen. „Also, wenn du willst.“

Meine Wangen färbten sich erneut rosa und ich nickte schüchtern.

Ein leises 'Aww' ertönte von den restlichen Style's, als Harry seine Arme um mich legte und ich mein Gesicht in seiner Brust versteckte, um die Röte in diesem zu verbergen.

„Ich will euch ja wirklich nicht stören, aber wenn ihr die Eier noch essen wolltet, ist das jetzt wohl zu spät.“ Gemmas helles Lachen erfüllte den Raum, als Harry und ich uns ruckartig lösten und nach der Pfanne schauten, in der nun mittlerweile fast schwarze Eier lagen.

Auch Anne fing nun an zu lachen, während Harry beleidigt zu der Pfanne ging, um den Inhalt wegzuschmeißen.

„Komm, setzt euch hin, Kinder. Und Harry, zieh dir mal etwas ordentliches an. Wenn wir schon einmal hier sind, mach ich gleich für uns alle vier Frühstück.“ Harry drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und ging dann in sein Zimmer, um sich ein Oberteil anzuziehen.

Gemma nahm mich an der Hand und zog mich ins Wohnzimmer, wo wir uns auf der Couch niederließen.

„Wann musst du wieder zurück?“, fragte ich sie, bevor sie nach Harry und mir fragen konnte.

„Morgen.“ Sie spielte mit dem Saum ihres T-Shirts und schaute auf den Boden.

„Schon?“, rief ich entsetzt. Sie war doch gerade erst gekommen. Traurig nickte sie. Ich wusste nicht, wie sie es schaffte, so lange von ihrer Familie und ihren Freunden alleine in einem fremden Land zu leben.

„Mein Flug geht um 9 Uhr morgens“, informierte sie mich.
„Was? Aber dann kann ich mich ja gar nicht wirklich von dir verabschieden, wenn dein Flug geht, während ich in der Schule bin.“
Entschuldigend lächelte sie mich an.
„Das war der einzige Flug, den ich nehmen konnte“, erklärte sie.

Harry kam, nun mit einem Oberteil bekleidet, die Treppen herunter und setzte sich, da ich seitlich zu Gemma gedreht war, hinter mich auf die Couch. Er legte seinen Arm um mich und zog mich ein Stück näher, sodass mein Rücken gegen seine Brust gelehnt war. Es war mir irgendwie peinlich vor Gemma, doch diese lächelte uns nur sanft an.

„Ich wusste schon immer, dass ihr zwei irgendwann zusammen kommt“, sagte sie plötzlich.

Verlegen und etwas erschrocken schaute ich sie an. Hatte sie damals gemerkt, dass ich mehr für Harry empfand, als nur Freundschaft? Oder hatte sie nur so ein Gefühl gehabt?

Wieso schien jeder von unseren Gefühlen für einander gewusst zu haben, abgesehen von uns beiden?

Harry grinste Gemma einfach nur breit an, und diese schien nicht zu erwarten, dass wir irgendetwas auf ihre Aussage erwiderten.

„Essen ist fertig“, ertönte Annes Stimme aus der Küche. Harry drückte mir grinsend einen Kuss auf die Backe und zog mich mit sich hoch, als er aufstand.

Auf dem Esstisch waren vier Teller mit Eiern, Speck und Brot verteilt. Es roch einfach umwerfend und ich nahm mir vor, endlich kochen zu lernen. Ich setzte mich neben Harry, gegen über von Gemma. Sobald auch Anne Platz genommen hatte, begannen alle zu essen.

Erst als ich den ersten Bissen im Mund hatte, merkte ich, was für einen Hunger ich hatte. Den anderen schien es ähnlich zu gehen, da die erste Zeit keiner etwas sagte, bis Anne schließlich die Stille brach.

„Also... wie ist es dazu gekommen?“, sie schwenkte ihre Gabel leicht in Harry und meine Richtung. „Ich meine, ich habe dich seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen, Sarah.“

Obwohl ein liebevolles Lächeln auf ihren Lippen lag, verschluckte ich mich beinahe an meinem Essen.

Ich spürte Gemmas verwirrten Blick auf mir und mied diesen bewusst.

„Das war meine Schuld“, fing Harry an und nun lagen alle Blicke auf ihm. Verlegen schaute ich auf meinen Teller.

„Ich hab ziemlich großen Mist gebaut... Es ist eine lange Geschichte, auf jeden Fall habe ich gestern endlich die Chance genutzt, mich bei Sarah für alles zu entschuldigen. Und weil es schon spät war und Jade spontan bei Louis übernachtet hatte, damit sie nicht mehr betrunken Auto fahren musste, habe ich Sarah gefragt, ob sie nicht hier schlafen will.“ Erleichtert atmete ich aus. Ich war ihm dankbar, dass er nichts von diesem Typen erzählt hatte. Er wusste, dass ich nicht darüber reden wollte und akzeptierte es zum Glück auch. Er würde mich nie zu etwas drängen, das war schon früher so gewesen.

Harry lächelte mich warm an und griff unter dem Tisch nach meiner Hand. Eine Gänsehaut durchfuhr mich und meine Haut kribbelte an der Stelle, an der er mich berührte.
Sanft fuhr er mit seinem Daumen kleine Kreise auf meiner Handfläche und ich schaute zaghaft von meinem Teller wieder nach oben. Während Anne uns anlächelte, schaute Gemma immer noch etwas verwirrt und verletzt, da ihr keiner von unserem Streit erzählt hatte. Ich wusste, dass ich mich unbedingt bei ihr entschuldigen und alles aufklären musste, bevor sie wieder abreiste.
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So meine Lieben, hier ist das nächste Kapitel. <3
Es tut mir furchtbar Leid, aber ich musste hier den Cut machen, weswegen das Chapter auch so kurz ist.
Da ich zum Glück bald Ferien habe, werde ich versuchen, schneller zu updaten. :) xx
Das nächste Kapitel wird wieder etwas länger sein.

Danke für die süßen Kommentare und natürlich für die Votes. <3
Ich kann es noch gar nicht wirklich glauben, dass die Story schon über 2100 Reads hat! <3 Ihr seid unglaublich ! :) <3

Much love sweeties <3
Mrs Sparkle xx

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt