Montag morgen nach den Pfingstferien, wer freute sich da nicht aufzustehen? Richtig, niemand.
Langsam quälte ich mich aus dem Bett und ging erst einmal duschen, in der Hoffnung, danach nicht nur wacher zu sein, sondern auch so auszusehen.
Unter der Dusche schweiften meine Gedanken wieder zu Harry, der Junge mit den unglaublichen grünen Augen, den umwerfend lockigen Haaren, den wunderschön geschwungenen rosa Lippen und den süßen Grübchen. Der Junge, der einmal mein bester Freund war. Bevor sie kam.
Es war nun schon fast ein Jahr her und ich dachte immer noch an ihn. Ich würde lügen, wenn ich sagte, es würde mir nichts ausmachen. Es machte mich kaputt. Und dass er beschlossen hatte, mir das Leben auch noch zur Hölle zu machen, machte die ganze Sache nicht besser.
Als wir fünfzehn waren hatte er von einem Tag auf den anderen angefangen, sich von mir zu entfernen.
Früher waren wir jeden Tag zusammen, gingen überall zusammen hin und er brachte mich zur Schule und wieder nach Hause. Er war alles für mich. Aber ich anscheinend nicht für ihn.
Die Erinnerungen, die mich erneut überkamen, taten immer noch so weh wie am ersten Tag.
Langsam ließ ich mich an der Duschwand runter rutschen und schloss meine Augen, während das warme Wasser auf mich herunter prasselte
~
Es war nun der 4 Tag an dem Harry mich nicht abholte und mich in der Schule mied. Was war los mit ihm? War er sauer? Ans Handy ging er auch nicht und meine SMS ignorierte er vollkommen. Doch ich hatte mir vorgenommen, ihn heute darauf anzusprechen. Jedoch schaffte er es, mir in jeder Pause aus dem Weg zugehen und Fächer hatten wir heute auch keine zusammen.Also musste ich ihn nach der Schule abpassen.
Ich wartete einige Schritte neben dem Schultor, als er herbei kam. Sein Blick änderte sich von unbeschwert über geschockt zu gleichgültig und … kalt.
„Harry!", rief ich, doch er ging weiter. ,,Harry, warte! Was ist los? Warum ignorierst du mich?“, stellte ich mich ihm fragend in den Weg.
„Tu' ich doch gar nicht“, erwiderte dieser nur gereizt und versuchte, an mir vorbei zu kommen.
Ich stutzte. Hielt er mich echt für so dumm? Ich beschloss, ihn weiter zu fragen.
„Du holst mich nicht mehr ab und gehst mir aus dem Weg. Für mich ist das ignorieren. Was hab ich falsch gemacht? Bitte, sag es mir Harry.“
Seine wunderschönen grünen Augen, die sonst so leuchteten, hatten jeglichen Glanz verloren, als er mich ansah. Ich bildete mir ein, in seinen Augen nicht nur diese unsägliche Kälte zu sehen, sondern noch etwas. Schmerz, Verlust oder vielleicht auch Trauer. Bevor ich mir jedoch sicher sein konnte, war es, was auch immer es war, verschwunden.
„Es ist... Ich...“, er stöhnte auf. „Ich hab' jetzt keine Zeit für sowas. Ich melde mich bei dir“, war das letzte was er sagte, bevor er mich stehen ließ.
~
Er hatte sich nicht gemeldet. Nie wieder. Ich merkte, dass mir nicht nur Wassertropfen das Gesicht herunter liefen, sondern auch Tränen. Energisch wischte ich sie weg und duschte mich weiter.
Ich hatte mir vorgenommen, nicht mehr wegen diesem Arsch zu weinen, das habe ich weiß Gott oft genug getan. In der ersten Zeit ging es mir so schlecht, doch meine beste Freundin Jade baute mich wieder auf. Ich gab die Hoffnung, dass er sich melden und entschuldigen würde, nicht auf.
Bis ich ihn mit ihr sah und meine ganze Welt erneut in sich zusammen brach.
Als ich fertig mit duschen war, zog ich mir Skinny Jeans, ein Top und eine dünne Jacke an und schminkte mich. Fertig gerichtet schnappte ich mir meine Tasche und einen Apfel, da mein Bruder bereits draußen im Auto wartete. Seit Harry mich nicht mehr zur Schule fuhr, übernahm das mein Bruder. Er ging auf die gleiche Schule in die Abschlussklasse. Er war in der 12, Harry und ich in der 10.
Jack und ich standen uns sehr nahe. Er war immer für mich da, egal welche Probleme ich hatte. Dennoch hatte ich ihm nie erzählt, was mit Harry und mir passiert war. Er akzeptierte es und hatte auch aufgehört, danach zu fragen.
„Guten Morgen, Prinzessin“, begrüßte er mich wie jeden Tag. Ich hingegen murmelte nur ein verschlafenes 'Morgen'.
„Wow, du siehst ja wach aus“, lachte er und startete den Motor. Was erwartete er? Dass ich am ersten Tag nach den Ferien Luftsprünge machte?
Jack hingegen grinste nur weiter in der Gegend rum.
„Was ist denn mit dir los? Warum so glücklich? Willst du mir da etwas sagen, Jacki?“ fragte ich ihn mit dem süßesten Blick, den ich drauf hatte. Beirren ließ er sich davon aber nicht.
„Ach Schwesterchen, alles zu seiner Zeit“ erwiderte er immer noch mit diesem Grinsen.
Ich beschloss, ihn einfach für den Rest der Fahrt zu ignorieren.
Nach weiteren fünf Minuten parkte er auf dem Schulparkplatz und rief mir ein „Schönen Tag, Kleine“ hinterher, während ich zu Jade lief.
Wir unterhielten uns gerade über unsere Ferien, als Harry mit ihr an seiner Seite herein kam und mein ganzer Körper sich versteinerte.
Auch in den Ferien hatte sich also nichts verändert, sie waren immer noch zusammen.
Kelsey lächelte mich arrogant an, während Harry mich wie üblich keines Blickes würdigte. Ich richtete mein Blick auf den Tisch, während Jade mich mitleidig ansah.
„Warum grinst Kelsey so? Man könnte glatt meinen, sie hat etwas vor“, flüsterte mir Jade zu.
Ich zuckte nur die Achseln „Schlimmer als die letzten Aktionen kann es ja eh nicht werden.“
Ich hatte ja keine Ahnung.
_______________________
Ich weiß, das Kapitel ist kurz und es tut mir auch echt leid aber die Nächsten werden länger, versprochen. :) Ich wollte nur nicht so lange warten, bis ich das erste 'richtige' Kapitel veröffentliche. Ich hoffe, meine Geschichte gefällt euch.
Über Kommentare würde ich mich echt freuen :)
Wenn euch etwas nicht gefällt oder ihr Fragen habt, schreibt es ruhig :)
Eure Mrs. Sparkle :) xx
DU LIEST GERADE
The day you left me
FanfictionWas machst du, wenn dein bester Freund sich von dir distanziert? Wenn er plötzlich eine Freundin hat und komplett den Kontakt abbricht? Was machst du, wenn dein bester Freund zu deinem Feind wird? Und was macht er, wenn du in Gefahr bist? Für wen wi...