Kapitel 34 ~ Beside you.

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Mein Blut rauschte durch meine Adern, ich spürte, wie meine Wangen sich langsam erhitzten. Noch nie hatten wir uns so geküsst.

Sein Hand lag noch immer auf meiner Haut und wanderte langsam weiter nach oben.

Sie strich an meinem Bauch entlang, meine Rippen nach oben, bis sie am Stoff meines BH's ankamen.

Doch wollte ich das überhaupt? Ich liebte ihm, vertraute ihm, aber war es trotzdem nicht noch zu früh? Und war das hier der richtige Ort dafür? Ich wusste, dass es nicht das erste Mal für Harry wäre, aber ich wollte, dass meines perfekt war. Ja, ich liebte Harry und ich liebte diesen Ort, aber wollte ich mein erstes Mal im Freien haben? Konnten wir überhaupt verhüten? Ich wollte auf keinen Fall jetzt schon Mutter werden. Tausende Fragen schossen durch meinen Kopf, machte ich mir vielleicht einfach zu viele Sorgen?

Harry spürte, wie mein Körper sich langsam verkrampfte und fuhr mit seiner Hand sofort wieder weiter nach unten, ließ sie an meiner Hüfte ruhen. Sanft löste er unsere Lippen von einander, rutschte etwas höher und küsste mich auf die Stirn. „Wir haben alle Zeit der Welt, Darling.“

Mein Atem entspannte sich wieder etwas, dankbar lächelte ich ihn an. Ich wusste, dass er mich nie zu etwas drängen würde. Er hatte Recht, wir hatten alle Zeit der Welt. Und diese Zeit wollte ich an seiner Seite verbringen. Harry ließ sich von mir runter rollen, legte seinen Arm erneut um mich und zog mich zu ihm. Ich stützte mich mit meinen Händen an seiner Brust ab, platzierte meinen Kopf darauf und schaute lächelnd zu ihm hoch.

„Denkst du manchmal über die Zukunft nach?“, fragte ich ihn nach einer Weile. Er löste seinen Blick vom Himmel und schaute zu mir herunter.

„Früher habe ich nie darüber nach gedacht. Ich war davon überzeugt, einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Das bin ich immer noch, aber seit du endlich wieder vollkommen in meinem Leben bist, denke ich beinahe jeden Tag über meine Zukunft nach. Über unsere Zukunft.“

Er hielt kurz inne, mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen fuhr er fort. „Wie du in einem wunderschönen weißen Kleid den Gang der Kirche entlang läufst, dein Vater an deiner Seite, wie du mich in dem Moment zum glücklichsten Mann der Welt machen wirst. Wie ich dich über die Schwelle unseres eigenen kleinen Hauses tragen werde. Wie wir uns über die Namen unserer Kinder streiten werden, wie Louis unbedingt wollen wird, dass wir unseren ersten Jungen nach ihm nennen. Wie wir die Kinderzimmer herrichten. Wie ich das erste Mal unser Kind in den Armen halten werde. Wie wir sie gemeinsam aufwachsen sehen. Was für eine perfekte Mutter du sein wirst. Und wie wir irgendwann, alt und gebrechlich, auf der Veranda unseres Hauses sitzen, auf die Tage, die wir gemeinsam erlebt haben, zurückblicken und vollkommen glücklich sein werden. Weil ich genau weiß, dass mein Leben perfekt sein wird. Mit allen Höhen und Tiefen, die uns früher oder später sowieso einholen werden, mit allen Fehlern, mit jedem Streit und jeder Versöhnung. Einfach, weil du in meinem Leben bist.“

Sprachlos schaute ich den Jungen vor mir an, der mich gerade zum glücklichsten Mädchen auf dieser Welt gemacht hatte. Eine kleine Träne fand ihren Weg über meine Wange, die ich sofort weg strich. „Harry“, wisperte ich. Seine Worte hatten mich unglaublich gerührt, und wieder einmal fragte ich mich, wie ich ihn verdient hatte. Die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzten, mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust. Schlug nur für ihn.

„Ich liebe dich, Harry. D-Du machst mich unglaublich glücklich und ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde. Und irgendwann werden wir all das gemeinsam erleben und es wird noch perfekter sein, als wir es uns jemals vorstellen könnten.“

Ich hatte mich während dem Sprechen aufgesetzt und Harry tat es mir nun gleich. Er saß genau vor mir, nur wenige Zentimeter trennten uns. Er nahm meine Hand in seine und lächelte mich einfach nur an. „Du und ich“, hauchte er.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt