Kapitel 15 ~ Tell me, why?

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***Glaubt mir, würde ich die Geschichte heute schreiben, würde ich praktisch das ganze Kapitel anders schreiben. Wahrscheinlich merkt ihr welche Stelle ich "lächerlich" finde. Also seid nachsichtig mit mir haha.***

„Warum, Harry?" Endlich hatte ich die Frage gestellt. Nach all den Monaten würde ich jetzt vielleicht eine Antwort darauf kriegen. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe und hielt ungewollt den Atem an, als Harry zu sprechen begann.

„Ich... um ehrlich zu sein, gibt es nichts, dass ich sagen könnte, das das, was ich getan habe, irgendwie rechtfertigen oder wieder gut machen könnte. Ich war so dumm, und vor allem egoistisch."

Er leckte sich aufgekratzt über die Lippen und atmete einmal tief durch, bis er fort fuhr.

„Letztes Jahr, wir waren gerade auf einem Ausflug mit der Schule, in diesem komischen Garten. Erinnerst du dich?"

Vorsichtig nickte ich, da ich nicht genau wusste, worauf er hinaus wollte.

„Jade musste daheim bleiben, weil sie krank war und als wir eine Stunde Zeit hatten, um zu machen was wir wollten, hast du sie angerufen. Ich war mit ein paar anderen Jungs einige Schritte entfernt, aber habe dich trotzdem hören können."

Abwartend zog ich eine Augenbraue in die Höhe. Ich hatte keine Ahnung, was er mir damit sagen wollte. Ich hatte also mit Jade telefoniert, und weiter?

Unsicher richtete er seinen Blick auf den Boden. „Ich hab gehört wie du... ihr habt über einen Jungen geredet und du meintest, dass..." Verärgert über sein eigenes Stottern fuhr er sich durch die Haare und benetzte erneut seine Lippen.  

„Du meintest, dass er total geil wäre und du glaubst, in ihn verliebt zu sein."

Seine grünen Augen stachen förmlich in meine.

Ich war total überrumpelt, zu der Zeit war ich in keinen anderen verliebt. Aber was hatte ich dann am Telefon gemeint? Bevor ich überhaupt den Ansatz eines Satzes zustande bringen konnte, fuhr Harry fort, der jetzt anscheinend keine Probleme mehr hatte, ganze Sätze von sich zu geben.

„Ich war damals irgendwie naja... in dich verliebt und es hat mir so unglaublich weh getan, dass du nicht das selbe empfunden hast. Zuerst wollte ich deswegen unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzten, aber jedes Mal wenn wir zusammen waren, hatte ich das Gefühl mein Herz würde bluten. Immer wieder musste ich dran denken, dass du in einen anderen verliebt warst. Und dann habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich weiß, es war egoistisch von mir, einfach so den Kontakt abzubrechen, aber... ich konnte nicht mehr."

Er hatte Gefühle für mich? Und ich war die ganze Zeit zu dumm es zu merken? Ich hatte alles kaputt gemacht. Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf und öffnete meinen Mund, um ihm alles zu erklären, doch Harry sprach ununterbrochen weiter.

„Und irgendwann kam Kelsey in der Schule zu mir. Sie meinte, sie wüsste, warum es mir die ganze Zeit so schlecht ginge. Sie hat angefangen mir einzureden, dass du es nicht wert seist und ich jede haben könnte. Ich hab ihr kein Wort geglaubt, aber plötzlich hat sie mich geküsst und ich habe es zugelassen. Im Nachhinein könnte ich mich dafür schlagen, aber damals war das einzige, woran ich denken konnte, dass es dich vielleicht eifersüchtig machte, also habe ich mitgespielt. Wir kamen zusammen und obwohl ich wusste, dass ich dich damit verletzt hatte, habe ich nichts geändert. Es tut mir so schrecklich Leid, dass ich nie etwas unternommen habe. Ich wollte dich nie verletzten, wirklich!"

Seine Stimme überschlug sich schon fast und er war gezwungen, kurz mit dem Reden aufzuhören.

Ich hatte das Gefühl, in der zwischen Zeit wäre es draußen noch kühler geworden und obwohl ich Harrys Jacke trug, überzog mich eine Gänsehaut. Ich zog die Jacke enger an mich, als Harry mit seiner Erzählung fortfuhr.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt