POV.: Yoongi
Langsam wurde es hell draußen. Jungkook war in der Nacht tatsächlich noch ein paar mal aufgewacht weil ihn dieser Traum, der einst Realität war, immer noch verfolgte. Jungkook lag nach wie vor in meinem Arm und fing nun an sich zu bewegen. „Guten Morgen Keks", lächelte ich ihn an. „Morgen Hyung." Damit setzte er sich murrend auf und drehte sich umständlich herum, um mich zu umarmen. „Danke", murmelte er in meine Halsbeuge. „Immer gerne Kookie."
Langsam schleppten wir uns ins Wohnzimmer zu den anderen. Wir beide waren schrecklich müde, da wir ja oft, oder wie in meinem Fall die ganze Nacht, wach waren. Sofort als wir das Wohnzimmer betraten lagen alle Blicke auf uns. Mir fiel zwar auf, dass alle da waren außer Namjoon und Jin aber ignorierte es. Kaum jemand bewegte sich, nur Jimin hüpfte in unsere Richtung.
„Morgen", trällerte er gut gelaunt. Wie kann man so früh so gut gelaunt sein? Er war doch auch mitten in der Nacht wach gewesen, wenn auch nur kurz. „Warum bist du denn morgens so aufgedreht? Ist ja schrecklich", erwiederte ich mit rauer Stimme. „T-Tut mir .... tut mir leid Yoongi Hyung", sagte er sofort und senkte den Kopf, worüber ich wieder Schmunzeln musste. „Schon gut. Morgen. Könnte ich duschen gehen?", fragte ich, worauf alle zustimmten.
Ich schleppte mich ins Badezimmer und verschloss die Tür hinter mir. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte mir meine dunklen Augenringe und mein müdes Gesicht. Schnell zog ich mich aus und stieg in die dusche. Ich genoss das warme Wasser auf meiner Haut. So lange hatte ich kalt oder gerade mal lauwarm geduscht. Die Wohnung hier war zwar auch runtergekommen aber sie hatte warm Wasser, was ich gerade sehr schätzte.
Nach einer Weile stieg ich wieder aus der Dusche, nahm mir eins der ordentlich zusammengelegten Handtücher die im Schrank lagen, trocknete mich ab und hing es anschließend an einen der Harken an denen schon andere hingen. Genau wie die letzten zwei Tage trug ich wieder eine schwarze Jeans, was bei mir keine Seltenheit war, die sich nur mit einem Merkmal von der letzten Unterschied. Und zwar war diese an manchen Stellen zerrissen. Diesmal war es allerdings ein grauer Hoodie. Also eine minimale Veränderung im Vergleich zu den letzten zwei Tagen.
Mit meinen anderen Klamotten lief ich wieder in mein Zimmer und packte sie wieder in die Sporttasche. Ich schleppte mich, immer noch müde und mit nassen Haaren, ins Wohnzimmer wo sich die meisten aufhielten. „Guten Morgen Yoongi!", rief Jin glücklich der gerade aus der Küche lief. Noch so ein gut gelaunter. Na super. „Sind das die richtigen Bücher?", fragte er und hielt sowohl das Kochbuch meiner Mutter als auch mein Notizbuch in die Höhe. Schnell lief ich zu ihm. „J-ja das sind sie...Danke", lächelnd nahm ich beides in die Hand und strich mit der anderen Hand über den Einband des Kochbuches. Ein Blick zu Jungkook zeigte mir, dass auch er glücklich war das Kochbuch zu sehen. „Wenn ich ehrlich bin hätte ich nicht gedacht, dass du gerne kochst oder es überhaupt kannst. Schließlich standen da nur Instant Nudeln herum", erklärte Jin. „Äh...ja unsere Mutter hat es uns beigebracht." Ruckartig drehte sich Namjoon um. „Habt ihr noch Kontakt mit eurer Mutter? Oder mit dem Rest deiner Familie oder mit deinen Freunden??", rief er schon fast. Ah, jetzt kamen sie also darauf, dass mich jemand vermissen könnte. Hab mich schon gefragt ob das überhaupt noch kommt. „Unsere Eltern sind Tod. Freunde habe ich eh keine. Also keine Sorge. Mich vermisst schon niemand. Allerdings hat Jungkook Freunde und fehlt schon schon zwei Tage unentschuldigt", sagte ich monoton und ohne jegliche Gefühle und brachte die Bücher in Jimins Zimmer, in dem mittlerweile meine Tasche mit den Klamotten stand. Nur leise hörte ich wie Jin sich über irgendetwas aufzuregen schien.
Ich verstaute die Bücher vorsichtig in meiner Tasche und lief zurück zu den anderen. Alle saßen im Kreis um den kleinen Tisch vorm Sofa und schienen irgendetwas zu planen. „Nimm dir ruhig irgendwas zu essen aus der Küche. Greif einfach zu", sagte Jin noch ehe er wieder Namjoon zuhörte, der scheinbar den Plan erklärte. Schnell, um so wenig wie möglich zu verpassen, nahm ich mir einfach einen Apfel und biss ein großes Stück ab ehe ich mich hinter das Sofa und somit hinter Namjoon lehnte. Selbst Jungkook saß auf einem der Sessel und aß genüsslich sein Müsli, dass er in einer kleinen Schüssel in der Hand hielt.
„....und dort an der Ecke werde ich dann Lee Seung-hyun treffen. Er wird mir dann noch die restlichen Informationen übergeben", beendete Namjoon seinen Plan. Allerdings wurde ich beim Namen, Lee Seung-hyun, hellhörig. Um nicht komplett zu vereinsamen trieb ich mich ab und zu in ein paar Onlineforen herum. Allerdings waren es keine normalen Onlineforen, sondern welche zu denen nur Hacker Zugriff haben. Hin und wieder schrieb ich selbst etwas doch meist beobachtete ich nur die Diskussionen anderer. Und an einem Tag ging es eben um diesen Lee Seung-hyun, weshalb ich genau wusste, dass Namjoon geradewegs in eine Falle laufen würde.
~845 Wörter
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Criminal Mistake [Yoonmin]
FanfictionMin Yoongi lebt mit seinem Bruder zusammen in Seoul. Wird ihr Leben sich ändern, wenn sie durch einen Zufall auf 5 Verbrecher treffen und diese sie entführen? Würden die Brüder wieder entkommen? Und was wäre, wenn die Flucht dann plötzlich gar nicht...